Die Pfarrei Tittmoning lädt alle „Engerl-Begeisterten“ ganz herzlich zur Schutzengel-Andacht am kommenden Freitag, den 02. Oktober, in die Burgkirche Tittmoning ein.
Beginn der Andacht mit Gemeinderefertin Ursula Kirchhofer ist um 17.00 Uhr. In Autos, auf Postkarten, in der TV-Werbung: Schutzengel begegnen uns fast überall. Nur in der Theologie nicht. Dabei fehlt es nicht an Quellen – es gibt sogar eigens ein Schutzengel-Fest am 2. Oktober.
Die Burgkirche in Tittmoning steht ganz im Zeichen der Engel. Am Hochaltar sieht man eindrucksvoll den Kirchenpatron den Heiligen Erzengel Michael dargestellt. Dieses Gemälde wurde vom berühmten Maler Johann Michael Rottmayr geschaffen. Links und rechts flankieren die beiden Überlebensgroßen Figuren der zwei weiteren Erzengel Gabriel und Raphael das Gemälde.
12 weitere Engelsfresken kann man in der Tittmoninger Burgkirche bestaunen. An jedem Apostelleuchter ist ein Engel dargestellt. Nach alter Überlieferung sagt man, vor allem zu Kindern: „Wenn du in die Burgkirche kommst, dann schau dir jeden von diesen zwölf Engeln ganz genau an! Du wirst sicherlich einen Finden der dir ähnlich schaut und genau dieser ist dann dein Schutzengel.“
Schutzengel stehen bei den Menschen höher im Kurs als ihr Auftraggeber. Das zumindest ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Jahr 2005. Demnach glauben 66 Prozent der Deutschen an Schutzengel. Und ganz offensichtlich ist der Schutzengel die am meisten verbreitete christliche Figur im nichtchristlichen Umfeld: Schutzengel-Bilder, Schutzengel-Anhänger und Schutzengel-Ketten werden längst nicht nur zur Erstkommunion geschenkt. Das Christliche gerät dabei allerdings oft ins Hintertreffen. Schutzengel sind dann häufig nicht mehr Gesandte Gottes, sondern Werbeträger für Autohersteller und Telefonanbieter.
Das Schutzengel-Fest, das die katholische Kirche am kommenden Freitag, den 02. Oktober, feiert, erinnert daran, dass Schutzengel christliche Figuren sind: Gott beschützt die Menschen durch seine Engel, lautet die Botschaft dieses Tages. Die Verehrung von Schutzengeln im Gottesdienst setzte im 15. und 16. Jahrhundert ein. Ursprünglich wurde das Schutzengel-Fest am
Tag des Erzengel Michaels mitgefeiert, also am 29. September. Papst Pius X. legte schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts den 2. Oktober als eigenen Gedenktag fest. In der Kunst begegnen Schutzengel oft als Kinder mit Flügeln oder als geflügelte Gestalten, die Kinder schützen.
Eine offizielle kirchliche Lehre von den Schutzengeln gibt es nicht. Der Katechismus zitiert lediglich den heiligen Basilius mit der Aussage: "Jedem Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte zur Seite, um ihn zum Leben zu führen". Eine sehr schöne und trostspende Botschaft: „Ein jeder Mensch hat praktisch seinen eigenen Bodyguard an seiner Seite, der ihm von Gott zur Seite gestellt wird.“
Engel sind auch als Völkerverständiger unterwegs. In jeder Religion vom Judentum, Islam und Christentum stehen die göttlichen Begleiter Hoch im Kurs und sind sehr beliebt.