Zum Tag des offenen Denkmals® lädt die Pfarrei Teisendorf zur Wiederentdeckung des Künstlers Josef Hitzinger ein.
In diesem Jahr feiert der Tag des offenen Denkmals® unter dem bundesweiten Motto „Talent Monument“ sein 30-jähriges Jubiläum. Was vor 30 Jahren mit einigen Einzelevents verstreut in ganz Deutschland begonnen hat, ist inzwischen zur größten Kulturveranstaltung hierzulande herangewachsen.
Auch die Pfarrei Teisendorf beteiligt sich in diesem Jahr an diesem Projekt. Im Mittelpunkt steht ein „Künstler-Talent“ das viele religiöse Werke in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden geschaffen hat. Der teisendorfer Künstler Josef Hitzinger starb vor 110 Jahren. Er schuf zusammen mit dem Bildhauer Matthäus Kern aus Eichham die Altäre in der Pfarrkirche Petting und die Seitenaltäre in Weildorf. Auch die Gelöbnistafel in der Marienkapelle in Weildorf zählt zu seinen Werken. Hitzinger malte für die Pfarrkirche in Teisendorf die innenseitigen Bilder der Seitenaltäre, die Bilder der Kanzel und den Kreuzweg.
Der Kreuzweg entstand nach einer Vorlage von Joseph Ritter von Führich, einem der bekanntesten Vertreter der nazarenischen Kunst. Diese Stilrichtung wurde lange Zeit verkannt und als Kitsch verschrien. Am Tag des offenen Denkmals soll der Blick unvoreingenommen auf diese Bilder gelenkt werden. Wer sich einige Minuten Zeit nimmt erkennt schnell welche Bedeutung der Nazarenismus für die christliche Kunst in und nach der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte. Selbst in den großen Evangelienverfilmungen von Rossellini und Zeffirelli tauchen dessen Stilelemente auf.
Die Kirche St. Andreas Teisendorf ist am 10. September von 08:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Um 10:00 Uhr sind alle Besucher zum Pfarrgottesdienst eingeladen. Um 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 15:00 Uhr findet jeweils eine kurze Kirchenführung zum Kreuzweg und den Seitenaltären mit anschließender Wanderung zur Vitztum Gruft (der Grablege der Künstlerfamilie) statt. Um 16:00 Uhr wird der Tag mit einer Kreuzwegandacht mit kunsthistorischen Betrachtungen zum Kreuzweg von Joseph Ritter von Führich abgeschlossen.