Andreas Nieder als predigender Peppone
Text und Fotos: Monika Konnert
Teisendorf: Das Familiengottesdienstteam der Pfarrei St. Andreas hatte am Sonntag zu einem Faschingsgottesdienst eingeladen, an dem Masken bei kleinen und großen Besuchern ausdrücklich erwünscht waren. Viele Gottesdienstbesucher, vor allem Familien mit Kindern sind dieser Einladung gefolgt und so konnte Diakon Nieder unterschiedlichste Tiere, Prinzessinnen, Piraten, Cowboys, Einhörner und vieles mehr begrüßen. Der Diakon hatte sich einen Schnurrbart aufgeklebt und setzte während der Predigt einen Peppone Hut auf. Auch die Kommunionhelfer waren maskiert gekommen. Andreas Nieder hielt statt der Predigt eine in Versform formulierte „kirchlich bayerische Büttenrede“.
Diakon Andreas Nieder begrüßt alle Prinzessinnen, Piraten Cowboys, Clowns und sonstiges Getier
Der Gottesdienst endete mit einer Polonaise durch die Kirche. Die musikalische Gestaltung hatte die Gruppe Hoizklang übernommen, die statt der sonst üblichen geistlichen, getragenen Lieder schwungvolle Melodien und Faschingslieder spielte.
„Das Kirchenschiff is heid amoi das Narrenschiff“, begann Nieder seine Faschingspredigt und nutzte die Gelegenheit, wie in einer Büttenrede üblich, manches kritisch aufs Korn zu nehmen, was bei Gläubigen und der Institution Kirche im Argen liegt. Man solle nicht „bläd daherredn über andre“ und „auf den Nächsten mit’m Finger zeigen, und eam am liabsten so richtig die Meinung geigen“, denn das macht viel kaputt, so der Diakon. Im Gegenteil, Selbstkritik sei angesagt „ob in Familie, Kirche und sogar in der Politik“. Nötig sei Einsicht und echte Reue. Auch die Kirche müsse ehrlich in sich selber geh’n. „Ich denk da immer noch ganz unverzagt an Verfehlung und Missbrauch, des muass wirklich a heid nu werden angeklagt“ fuhr Nieder fort. Man müsse an dem System Kirche vieles verändern, vor allem mit dem Herzen. Dazu brauche es Verzicht und Ehrlichkeit, damit das Übel an der Wurzel bekämpft werden könne. Hier seien aber auch die Christen gefragt, die für ihren Glauben im Herzen brennen sollten. „Wenn’s im Herzen drin nicht brennt, die Begeisterung da Mund a ned kennt“. Auch Christen dürfen froh sein, lachen, schunkeln und singen, denn ihr Glaube sei ein wirklich froher. Und auch Jesus habe es mit Humor genommen, wenn seine Freunde mal nicht ganz Ohr waren. „Lasst uns also fröhlich sein, die Fastenzeit kommt von allein. Wer jetzt noch kräftig lacht und singt, der ab Aschermittwoch bessere Früchte bringt“ meinte Diakon Andreas Nieder und schloss seine Rede mit einem kräftigen „Amen“. Die Gläubigen bedachten die Predigt mit viel Applaus. Der Faschingsgottesdienst war eine gelungene Einstimmung auf die Faschingstage in Teisendorf.