Willkommen in der Pfarrei St. Andreas Teisendorf

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Bericht über die erste Fußwallfahrt 1980 von Teisendorf nach Altötting vom heuer verstorbenen Legionär Josef Reiter, wie er es damals erlebt hat-

Im Herbst 1978 ist H.H. Pfr. Ellmann nach Teisendorf gekommen. Im November 1978 gründete er die Legio Mariens in Teisendorf. Bereits Anfang des Jahres 1980 beauftragte er aktive Legionäre für das zweite Wochenende im September eine Wallfahrt nach Altötting mit einer Übernachtung in Asten zu organisieren. Nach dem Beispiel der Fußwallfahrt an Pfingsten von München nach Altötting, die H.H. Pfr. Harrer 1952 eingeführt hat. Unsere Präsidentin war damals Margareta Robel, die schon einige Male mit den Münchner gepilgert ist. Sie hat auch gleich Kontakt zu den Teisendorfern  aufgenommen, die schon früher nach Altötting gegangen sind. Ich besorgte mir eine genaue Landkarte und habe mit dem Lineal eine Linie zwischen Teisendorf und Altötting gezogen. An Hand dieser Linie haben wir uns die Wege gesucht, die wir gehen können. Den Abschnitt Asten – Altötting hat uns H.H. Pfr. Unerreithmeier von Asten gezeigt. Den Kontakt zum Roten Kreuz, zur Pfarrei Asten und zum Kloster St. Konrad in Altötting hat H.H. Pfr. Ellmann hergestellt. Die Fam. Stöckl, Solling  hat uns ihren VW Bus für das Gebäck zur Verfügung gestellt. Einen Lautsprecher hat  Pfr. Ellmann vom Pfr. Harrer in München ausgeliehen. Am Donnerstag vor der Wallfahrt fuhren Pfr. Ellmann und ich nach Tittmoning, um Pfr. Konrad Baumgartner von unserer geplanten Wallfahrt zu informieren. Wir suchten auch einen Bauernhof, bei dem wir am Samstag Nachmittag eine Pause machen könnten. Pfarrer Baumgartner sicherte uns seine vollste  Unterstützung zu, notfalls könnte auch die Pfarrei Tittmoning  Quartiere zur Verfügung stellen .Für die Nachmittags-Pause meinte er, wir sollten beim Grammsamer in Grammsam anfragen. In Grammsam haben wir den Sohn Johannes angetroffen, der uns versicherte, wir können bei ihm Pause machen und eine Brotzeit gibt es auch.
Rupertiwinkelwallfahrt nach Altötting
Aufbruch im Morgennebel (2023)
Rupertiwallfahrt
Fußwallfahrt nach Altötting 2023
Am Samstag Morgen, der Himmel war mit Wolken verhangen, kamen ca. fünfzig Pilger zum Wallfahrtsgottesdienst um sechs Uhr in unsere Pfarrkirche. Um sieben Uhr sind wir dann losmarschiert .Bereits in Gumperting sind wir gleich in einen gewittrigen und wolkenbruchartigen Regenschauer geraten. Ich trug den Lautsprecher. Meine Gedanken waren, warum hört der Pfarrer nicht mit dem Beten auf? Warum stellen wir uns nicht bei einem Bauernhof unter?  Auf der Surbrücke kam uns das Wasser von vorne und hinten entgegen. Ich war total nass, besonders in den Schuhen. Als wir uns Wimmern näherten fingen die Kirchenglocken an zu läuten, das war gut und schön für mich. Der Regen lies auch dann nach. Frau Fischer vom Roten Kreuz meinte, die Pilger brauchen jetzt ein heißes Getränk, sonst werden sie uns noch krank. Wir haben für den Vormittag keine Pause eingeplant. Ich habe meine Frau ersucht, sie sollte uns bei der Wallfahrt mit dem Auto begleiten, für alle Fälle. Nun ist meine Frau mit der Frau Ottilie Rauscher und Frau Fischer vom Roten Kreuz mit dem Auto vorausgefahren, um ein freundliches Haus zu finden, das die Pilgerschar aufnimmt. Diese große und selbstlose Gastfreundschaft fanden sie bei der Familie Stief in Kühnhausen. Die Wallfahrer durften auch teilweise ins Haus. Jeder Wallfahrer, der wollte, bekam einen heißen Tee. Am Ende der Pause lud unser H. Pfarrer zur Laurenzia ein. Ein Singspiel mit sehr vielen Kniebeugen. Gleich nach Kirchstein hat uns nochmals so ein Schauer mit sehr kalten Seitenwind erwischt. Ein Schirm nützt da nicht viel. Um 11.15 Uhr waren wir in Götzing im Gasthaus Raab. Wir sind jetzt am weitesten von der Ideallinie zwischen Teisendorf und Asten entfernt, wir sind hier zum Mittagessen angemeldet. Das Wetter hat sich auch gebessert, jetzt scheint die Sonne. Um 13 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Auf einmal taucht das Gepäckauto auf, manche Pilger konnten zum Teil ihre Kleider wechseln. Das Gehen wird jetzt schon beschwerlicher und die Füße werden schon müde und schmerzen.
St. Martin Fridolfing
St. Martin Fridolfing
Um 15 Uhr waren wir beim Gramsamer, wo die nächste Pause vorgesehen war. Es gab Bauernbrot mit Butter und mit Zuckerwasser verdünnten Most. Die Wallfahrer durften auch teilweise ins Haus. Das Rote Kreuz hatte mit Füßen der Pilger viel zu tun. Auch ich musste mich behandeln lassen. Die Haut an den Füßen war stark aufgeweicht durch die große Nässe in den Schuhen und zwei Zehen bluteten. Am Ende der Pause bedankte sich der Pfarrer bei der Familie Gramsamer für die große Gastfreundschaft. Ob ich Morgen überhaupt mitgehen kann?  Von Fern sieht man schon Asten, unser Tagesziel. Aber wir haben noch eine gute Stunde zu gehen. Um 17.45 Uhr waren wir dann in Asten. Am Ortsrand begannen dann die Kirchenglocken zu läuten, das hat wieder aufgebaut. In der Kirche haben wir noch „Großer Gott wir loben dich" gesungen. Herr Pfarrer Unterreithmeier sagte in seiner kurzen Begrüßungsrede: „Möge die schöne Madonna von Asten für die Pilger in der Nacht zur Madonna der wunderbaren Erquickung werden.“ Bei der anschließenden Quartierverteilung hat uns das Ehepaar Rauscher und die Familie Anton Mangs in Aichelberg aufgenommen. Wir konnten uns duschen, bekamen ein gutes Abendessen und sogar noch Kaffee und Kuchen. Am Sonntagmorgen war ich überraschend frisch - keine Beschwerden. Nach einem guten Frühstück war um 7 Uhr in der Astnerkirche eine kurze Morgenandacht. Herr Pfarrer Ellmann bedankte sich bei Astner Quartierleuten, weil sie uns so gut aufgenommen haben. Wir sind heute an die 80 Pilger und das Wetter ist auch schön. Ich kann wieder gut marschieren. Wir haben auch für diesen Vormittag keine Pause eingeplant. Deshalb ist meine Frau und die Rauscher Ottilie mit dem Auto wieder vorausgefahren. Bei der Frau Vielmeier ganz in der Nähe vom Bahnhof Kastl konnten wir dann Pause machen - es gab sogar wieder Tee für die Pilger. Am Schluss der Pause hat der Herr Pfarrer wieder zur Laurenzia eingeladen. Überhaupt die ganze geistliche Leitung der Wallfahrt hat der Herr Pfarrer Ellmann gemacht. Es war für mich eine ganz neue Erfahrung, diese Pilgertage. Manche Wallfahrer meinten, dass seien Tage wie Exerzitien. Wir haben jetzt noch 1 Stunde bis Altötting und die Sonne scheint. Um 12 Uhr waren wir bei der Ortstafel.
Rupertiwallfahrt
Basilika St. Anna Altötting.
Wallfahrer aus Teisendorf auf dem Weg zum Wallfahrergottesdienst (2023)
Beim Einzug zum Kapellplatz hat Herr Pfarrer Ellmann ein Lied nach dem anderen angestimmt, die Glocken läuteten von allen Kirchen. Wir zogen an der Gnadenkapelle vorbei über den Kapellplatz, wo viele Teisendorfer standen, die ihre Angehörigen abholten. Unseren Gottesdienst haben wir in St. Konrad gefeiert. Dem Konvent gehörten damals zwei Pater und zwei Brüder, die aus Teisendorf waren an. Einer von denen hat uns begrüßt. Den Abschlussgottesdienst hat Herr Pfarrer Ellmann zelebriert. Nach dem Gottesdienst konnte man immer wieder hören: „Schön war`s, da gehen wir nächstes Jahr wieder mit". Inzwischen fand die Wallfahrt schon 32 mal statt. Mit großer Dankbarkeit denke ich an diese Wallfahrten zurück. Was man da an Hilfsbereitschaft, Gastfreundschaft und anderen guten Taten erleben darf, ist wunderbar.
Allen Helfern und Freunden der Wallfahrt vielen Dank und “Vergelt`s Gott".
 
Teisendorf, den 18.Februar 2012    
Josef Reiter“
Todesanzeige Josef Reiter