Text und Bilder: Monika Konnert
Am Sonntag hat die Pfarrgemeinde St. Andreas ein besonderes Fest erlebt, eine doppelte Jubiläumsfeier. Pater Lorenz Lindner feierte sein 50-jähriges und Erzbischöflicher Geistlicher Rat Konrad Eder sein 25jähriges Priesterjubiläum. Beide sind in Teisendorf geboren und haben hier ihre Kindheit und einen großen Teil ihrer Jugend verbracht. Nach Studium und Priesterweihe haben sie hier vor 50 bzw. 25 Jahren mit der ganzen Pfarrgemeinde ihre Primiz gefeiert. Sie kommen beide im Urlaub oder zu anderen Gelegenheiten gern „nachhause“ in ihre Heimatgemeinde, feiern hier auch Gottesdienste und werden von den Teisendorfern, die sie gut kennen, geschätzt und respektiert. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass viele Gläubige gekommen sind, um mit den Jubilaren in der Kirche St. Andreas den Festgottesdienst zu feiern. „Hier haben wir unseren Glauben „gelernt“, hier haben wir unsere Wurzeln. Dass wir Priester geworden sind, hat hier seinen Ursprung. Auch wenn uns unsere Wege in die Ferne geführt haben, so wissen wir uns doch jederzeit mit der Heimat verbunden“. Diese Worte haben die beiden Jubilare bereits im Vorfeld der Feier in einem Pfarrbrief an die Christen in ihrer Heimatgemeinde gerichtet. Sie zeigen, warum ihnen dieser Tag und diese gemeinsame Feier in der Teisendorf Pfarrkirche St. Andreas so sehr am Herzen lag.
Beim feierlichen Einzug in die Pfarrkirche sang der Jugendchor das Lied „Komm herein und nimm dir Zeit für Dich“ von Kathi Stimmer-Salzeder, eine Aufforderung an alle innezuhalten, loszulassen und miteinander Gottesdienst zu feiern. Mit den beiden Jubilaren zogen Pfarrer Martin Klein, Pater Alois Schwarzfischer von den Pallottinern aus Salzburg und der Altardienst in die festlich geschmückte Kirche. Anwesend war auch Pfarrer i.R. Horst Kress. Im Altarraum hatten sich die Fahnenabordnungen der Vereine aufgestellt und gaben so der Feier einen würdigen Rahmen. Zuerst begrüßte Heimatpfarrer Martin Klein alle Gottesdienstbesucher und gratulierte den Jubilaren zu diesem besonderen Jubiläum. „Die bisherigen Jahre haben sich rentiert. Der Einsatz war nicht immer einfach, aber wir spüren beide, dass wir „grecht dran warn“, so Pater Lorenz Lindner in seiner Begrüßung. „Dafür, dass alles so gelaufen ist, sagen wir heute Danke dem Herrgott und den Menschen, die uns begleitet haben“. In den 50 Jahren seines Priesterlebens hätte sich Vieles in Kirche und Gesellschaft verändert. Auf diese Veränderungen müsse man sich auch als Priester einstellen, denn einen Weg zu den Anfängen gebe es nicht, so Lindner, es gebe immer nur ein Weiterleben, bei dem man jede Situation annehmen muss, wie sie kommt. Was aber immer bleibe sei, dass ein Priester bestellt sei für die Menschen, gerufen von Gott aus den Menschen, wo er zuhause ist. Pfarrer Konrad Eder hatte seine Primizkerze mitgebracht, die auf dem Altar brannte und die, diesen Festtag begleiten soll, so seine Worte. Rückblickend auf 25 Jahre Priestertum meinte er „irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie viele Messen, Taufen, Trauungen, Beerdigungen ich gehalten habe“. Es gehe ihm auch nicht um Statistiken, sondern darum, im Moment da zu sein. Ihm sei wichtig, in jeder konkreten Situation die Botschaft des Evangeliums zu leben und zu vermitteln. Den Spruch seines Primizbildes „Macht Euch keine Sorgen, denn die Freude des Herrn ist Eure Stärke“ sei für ihn Lebensmotto, dass er jedem Menschen empfehlen könne. Beide Jubilare gaben zu noch keinen Tag bereut zu haben, dass sie den Weg des Priesters gewählt haben. Sie dankten ihren Familien und Verwandten, der Pfarrei Teisendorf, allen Mitwirkenden beim Gottesdienst, vor allem dem Jugendchor, der die Feier musikalisch gestaltet hatte. Dies war der ausdrückliche Wunsch der Jubilare. Konrad Eder hat in seiner Jugend beim damaligen Teisendorfer Jugendchor mitgesungen und freute sich, dass diese Tradition weitergeführt wird. Als Hommage und zur Erinnerung sang der Chor unter der Leitung von Felix Gasser Lieder viele Lieder von früher, komponiert von Kathi Stimmer-Salzeder. Lieder wie „Komm herein und nimm Dir Zeit“, „Du bist die Freude“ oder „Die Freude sucht sich ihren Weg“ drückten die große Freude aus, die dieser Tag für die Jubilare und alle Anwesenden bedeutete. Zum Abschluss sang der Chor schwungvoll das traditionelle afrikanisches Lied „Hlonolofatsa“ zu Deutsch „Gesegnet im Namen des Vaters“, eine Aussage, die zu den beiden Priestern wunderbar passte. Der Gottesdienst endete mit dem „Te Deum“, gesungen von allen Kirchenbesuchern.
Im Anschluss überbrachte Bürgermeister Thomas Gasser die Glückwünsche im Namen der politischen Gemeinde. Er verglich die beiden Jubiläen mit denen einer Silbernen oder Goldenen Hochzeit, zu der er oft gratulieren darf und daher versierter sei. Dass passe aber ganz gut, denn die Jubilare seien vor 50 beziehungsweise 25 Jahren ja auch eine Ehe mit der katholischen Kirche eingegangen. „Auch bei euch heißt es „Treue in guten und in schlechten Tagen“. Und wichtig für jede Beziehung - sagt´s auch mal – Nein“, so Gassers Rat an die Gefeierten. Und wenn es mal Stress gebe mit der katholischen Partnerin, in Teisendorf könne man sich gut zurückziehen und erholen. Als Erinnerung an diesen Tag in ihrer Heimatgemeinde überreichte Gasser den beiden ein kleines Präsent.
Konrad Eders Bruder, Johannes Eder verlas ein für die beiden Jubilare von der Familie Eder verfasstes Gedicht. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Johann Enzinger bedankte sich bei Pater Lorenz Lindner und Pfarrer Konrad Eder, dass sie in Teisendorf gefeiert haben und gratulierte im Namen der ganzen Pfarrgemeinde. „Viele Menschen hier haben sich auf diesen Tag gefreut und ihm entgegengefiebert“, so Enzinger. Sein Dank ging auch an alle die geholfen haben, diesem Fest einen würdigen Rahmen zu geben.
Im Anschluss an den Gottesdienst ging es im Festzug ins Pfarrheim Teisendorf, zu einem Sektempfang für alle Gottesdienstbesucher. Den Zug führten die Fahnenabordnungen der Vereine an. Dahinter folgte eine Festkutsche mit den beiden Jubilaren. Ihr schlossen sich viele Gläubige an, die den gefeierten ihre persönlichen Glückwünsche überbringen wollten. Erinnerungen an die Zeit früher, die Priesterweihe und die Primiz der beiden wurden ausgetauscht. Und immer wieder die Feststellung „wia doch die Zeit vageht“.
VokalExpress brachte mit ihren Liedern die Zuhörer zum schmunzeln und herzhaft lachen
Ludwig Gschwender, 1. Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft Teisendorf und Josef Baumgartner, Vorstand des Josefsvereins überbrachten die Glückwünsche der Vereine an die beiden Jubilare, die auch Mitglieder in den Vereinen sind oder waren. Als Ständchen für die Gefeierten sang der „Vokalexpress“ aus Teisendorf unter der Leitung seines Dirigenten Stephan Hadulla mehrere humorvolle Lieder, die nicht nur die Gäste, sondern auch die Jubilare zum Schmunzeln brachten.