Zur Gebetswoche für die Einheit der Christen trafen sich 25 Teilnehmer zu einem ökumenischen Bibelabend im Pfarrheim Teisendorf. Im Rahmen des Programms des Katholischen Bildungswerks Berchtesgadener Land haben zu diesem Abend Barbara und Georg Spindler von der Altkatholischen Kirche, Diakon Sylvester Resch von der röm.-kath. Kirche, Pfarrer Bernhard Schröder vom Institut zur Erforschung von Mission und Kirche der evangelischen Kirchen und Pfarrer Jürgen Henrich von der Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Freilassing eingeladen. In seinen begrüßenden Worten erzählte Diakon Sylvester Resch, dass er zur Vorbereitung des Abends die Künstliche Intelligenz Chat GPT befragt hat, was denn eigentlich Ökumene bedeutet. Die Ergebnisse waren alle richtig, aber die Antwort hätte er auch mit seinem eigenen Verstand genauso und gewiss mit mehr Emotion geben können.
Diakon Georg Spindler führte ins Thema ein. Er erklärte, dass die Bibel das meistgedruckte und meistverkaufte Buch der Welt sei. Ob es auch das meistgelesene Buch ist, bezweifelt er allerdings. Was hindert uns daran dieses Buch zu lesen - es ist ein "schweres Buch" - meist im wörtlichen Sinne wirklich vom Gewicht her, aber auch vom Inhalt. Viele Christen schreckt ab, dass sie glauben das Geschriebene nicht zu verstehen, nicht in den philosophischen und geschichtlichen Rahmen einordnen zu können, die Bibel deshalb falsch lesen oder sie ihnen unverständlich bleibt. Deshalb wird das Bibelstudium auf den sonntäglichen Gottesdienst ausgelagert und die heimische Bibel verstaubt in den Regalen.
Die Bibel ist vieles, führte Spindler weiter aus, es besteht aus Altem- und Neuem Testament wie wir das alle gelernt haben. Aber auch diese beiden Teile haben wieder verschiedenste Bücher. Es sind Weisheitsbücher und Lebensratgeber, es sind religiöse Offenbarungsbücher, Grundlage unseres Glaubens aber keinesfalls Zauberbücher.
Besonders schwer wiegt die Bibel, weil sie viele Schätze birgt, die es gilt immer wieder neu zu entdecken. An diesem Abend sollen diese Perlen entdeckt werden. Dazu hat Barbara Spindler Schatzkarten mit dem "Heiligen Land" vorbereitet um sich besser in den biblischen Texten zurechtzufinden. In vier Untergruppen befassten sich die Teilnehmer mit Texten aus Neuem- und Altem Testament. Dabei wurde ein Schwerpunkt auf die emotionale Erfahrung gelegt. Welche Wortwahl, welche Textstelle spricht einen ganz persönlich an? Warum gerade dieses Detail und warum fühlt sich jeder Teilnehmer durch andere Inhalte berührt. Besondere "Perlen" aus den Texten wurden auf Papierscheiben geschrieben und an einer Schatzkiste zusammengetragen.
Die angesetzten 90 Minuten für den Abend reichten nicht aus - durch das aufgelockerte und strukturierte Lesen der Bibel viel das aber kaum einem der Teilnehmer auf.
Gegen 21 Uhr schloss Pfarrer Schröder den Abend mit einem Gebet und Segensspruch ab.
Barbara Spindler kündigte an, dass die Reihe mit einem weiteren Bibelabend am Mittwoch, den 17. April fortgeführte werden soll. Nähere Informationen dazu finden Sie dann auch hier auf den Seiten der Pfarrei Teisendorf.