Der Gedanke, auf dem Wallberg ein Gotteshaus zu errichten, reichte schon in die 1880er Jahre zurück. Am 2. Januar 1902 saßen dann im Wallberghaus Kooperator Joseph Stadler von Egern, der Gastwirt Lorenz Bachmair von Weißach und sein Egerer Kollege Joseph Höß im Wallberghaus "in fröhlicher Wintersportstimmung" beisammen und waren sich einig, wie schön es wäre, wenn nach dem Vorbild des 1890 vollendeten Wendelstein-Kirchleins auch auf dem Wallberg ein kleines Gotteshaus erbaut würde.
Ein Jahr danach gingen sie an die Gründung eines "Vereins Wallbergkirchlein". Am 21. Februar 1903 war im Gasthof Überfahrt die Gründungsversammlung. 1905 zählte der Verein bereits 700 Mitglieder und sammelte mit allerlei Veranstaltungen im Tal und in München Geld für sein Vorhaben.
Im Juli dieses Jahres schrieb der Vereinsvorstand an den Münchner Erzbischof Franz Joseph von Stein: Zur Erinnerung an das 25-jährige Pontifikatsjubiläum Leos XIII. (1903) solle das Kirchlein "als Schmuckkästchen des Tegernseer Winkels, mithin nach Nord und Süd sichtbar entstehen ... Neben Schönheit und Kunst empfehlen aber auch praktische Gründe den Bau.
Der Wallberg wird jährlich von ca. 8.000 Personen besucht. Gar manchen aus diesen, besonders aber der Winter und Sommer oben wohnenden zahlreichen Wirtschaftsfamilie wird es eine willkommene Gelegenheit sein, von Zeit zu Zeit eine hl. Messe hören zu können.
Dazu kommen noch mehrere umliegende Almen, deren Sennen und Hirten so lange Zeit des Gottesdienstes entbehren." Dies und "die überaus freie und schöne Lage des Bauplatzes" ließen "die Zweckmäßigkeit des Kirchleins" in hellem Licht erscheinen. "Gestützt auf diese Gründe und die reichlich fließenden Gaben" bat man den Erzbischof um gnädigste Genehmigung des Kirchenbaus. Sie wurde erteilt.
Man einigte sich auch auf einen Plan des renommierten Münchner Architekten Hans Schurr, der (anstatt des ersten Entwurfs im romanischen Stil) der von oberhirtlicher Seite wie von der Königlichen Regierung gewünschten "einheimischen Bauweise" entsprach.
Es dauerte nicht mehr lange, bis das benötigte Geld aufgebracht war. Die Wallberg-Almgenossenschaft schenkte den Bauplatz. So konnte am 11. August 1907 Domkapitular Sebastian Kirchberger, ein gebürtiger Tegernseer, den Grundstein legen. Unter der Bauführung des Hofkupferschmieds Franz Ragaller schritten die Arbeiten zügig voran, obwohl alle Materialien mühsam Hunderte von Höhenmetern hinauf gebracht werden mussten. Die Ausstattung wurde von verschiedenen Wohltätern aus Nah und Fern gestiftet. So konnte zwei Jahre später wiederumDomkapitular Kirchberger die Benediktion vornehmen.
Am 14. September 1935 hat die Pfarrkirchenstiftung Egern das Eigentum am Kirchlein übernommen, so dass es nun offiziell eine Nebenkirche der Pfarrei ist. Die Pfarrangehörigen und viele Spender tragen bis heute zu seiner Erhaltung bei.