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Pfarrverband Tegernsee-Egern-Kreuth
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Patrozinium St. Laurentius

Der hl. Laurentius ist der nach den Apostelfürsten wohl am meisten verehrte Martyrer Roms. Auch wenn die spätere legendarische Überlieferung wohl einiges Unhistorische aufgenommen hat, ist an seiner Existenz nicht zu zweifeln.

Nach der ins 4. Jahrhundert zurückreichenden Legende war Laurentius in Rom unter Papst Sixtus II. Archidiakon, d.h. Vorsteher des Gremiums der Diakone, die u.a. für Caritas und die Verwaltung des Kirchenbesitzes zuständig waren. Als der Papst am 6. August 258 unter Kaiser Valerian das Martyrium erlitt, soll er auf dem Weg zur Richtstätte Laurentius das Kirchenvermögen anvertraut und sein bevorstehendes Martyrium verausgesagt haben.

Der Kaiser verlangte von Laurentius die Herausgabe der Kirchenschätze binnen drei Tagen. Dieser verteilte daraufhin alles Geld der Kirche an die Armen und führte sie als deren wahre „Schätze“ vor den Kaiser. Der fühlte sich verhöhnt und ließ Laurentius am 10. August auf einem glühenden Rost zu Tode brennen. Sein Grab fand Laurentius im Coemeterium an der Via Tiburtina.

Kaiser Konstantin der Große (+ 337) ließ über der Katakombe die Basilika San Lorenzo fuori le mura errichten, die – mehrfach verändert - bis heute zu den fünf Hauptkirchen Roms zählt. Von Rom aus verbreitete sich die Laurentius-Verehrung im ganzen Abendland. Zusätzlichen Aufschwung erhielt sie, als Kaiser Otto I. am Laurentiustag 955 die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg entscheidend besiegte und dies der Hilfe des Heiligen zuschrieb.

Dargestellt wird Laurentius als junger Diakon, bekleidet mit der Dalmatik, in der Hand das Evangelienbuch, da die Verkündung des Evangeliums in der Messe ja dem Diakon zusteht. Sein persönliches Attribut ist der Rost als Werkzeug seines Martyriums. Der Palmzweig ist das generelle Kennzeichen der Martyrer. Auch mit Geldbeutel kann er dargestellt sein – Hinweis auf seine caritative Tätigkeit.

Sein Fest wird in der ganzen Kirche am 10. August gefeiert. Laurentius ist Patron u.a. der Armen, der Schüler und Studenten, der Verwalter und der Bibliothekare (weil er als Diakon für die Kirchenbücher verantwortlich war) sowie aller Berufe, die mit Feuer zu tun haben (Brauer, Feuerwehr, Glasbläser, Köche, Bäcker, Köhler etc.).

Der Volksmund nennt die Sternschnuppen, die um den 11. August aus dem Sternbild „Perseus“ niederfallen, „Laurentiustränen“.