St. Johannes der Täufer Linker Seitenaltar
Am 01.05.1841 wurde in München die erste Maiandacht gefeiert. Drei Ordensfrauen des Ordens der Schwestern vom Guten Hirten feierten im Konvent Haidhausen, damals noch bei München, die erste Maiandacht auf deutschem Boden.
Der Ursprung wurde bereits im Barock gelegt. In der Katholische Kirche des Barocks war der Mai der Gottesmutter Maria geweiht. Es fanden zu jener Zeit den ganzen Monat über Andachten zu ihrem Gedenken statt.
Die Tradition schlief dann aber etwas ein und erst im Jahr 1784 im Kamillianerkloster der oberitalienischen Stadt Ferrara, wurde nachweislich wieder die erste Maiandacht gefeiert.
St. Georg Hl. Jungfrau Maria
Maius war der dritte Monat im alten römischen Kalender und ist der Namensgeber für unseren heutigen Monat Mai.
Wie der Maius zu seinem Namen kam, ist nicht so ganz klar. Es gibt zwei Versionen:
Die erste Möglichkeit ist, dass Maius von Jupiter Maius übernommen wurde.
Die zweite Herleitung klingt gerade vor einem kirchlichen Hintergrund als wahrscheinlicher.
Namensgeberin ist dabei die griechische Göttin Maia, eine Fruchtbarkeitsgöttin und Tochter des Titanen Atlas, die mit der römische Fruchtbarkeitsgöttin Bona Dea gleichgesetzt wird, deren Fest im Mai gefeiert wurde.
Im Jahr 153 v. Chr wurde der Jahresbeginn auf den 1. Januar verlegt, womit der Maius der 5. Monat geworden ist. [1]
Der Mai gilt angesichts der Blütenpracht und des Frühlings als der schönste Monat. In der Tradition der Katholischen Kirche übernimmt Maria diese Rolle. Sie gilt als „Blüte der Erlösung“, „Schönste aller Frauen“ und „Frühling des Heils“. Die Darstellung Marias auf den Marien Altären ist mit einer wahren Blütenfülle geschmückt. Die Blumen wiederum sind ein Symbol für Maria in ihrer Gnadenfülle, die auch das verlorene Paradies symbolisieren.
Seit Papst Paul VI. in seiner Enzyklika „Menso maio“ („Im Monat Mai") vom 1. Mai 1965 die besondere Verehrung Marias in diesem Monat empfahl, ist diese Liturgieform fester Bestandteil geworden. In der Enzyklika schreibt er, “es sei „eine teure Gewohnheit unserer Vorgänge, diesen Marienmonat zu wählen, um das christliche Volk zu öffentlichem Gebet einzuladen, sooft die Nöte der Kirche oder eine drohende Weltgefahr dies verlangten".[2]
Genau genommen ist eine Maiandacht eine Wort-Gottes-Feier zu Ehren Marias. Es ist aber auch möglich diese Wort-Gottes-Feier um beispielsweise eine eucharistische Anbetung zu erweitern.
In vielen Kirchen wird der „Marienaltar“ mit einer Marienstatue, Blumen und Kerzen geschmückt. In einigen Familien ist auch eine häusliche Andacht bekannt. Hier wird ein kleiner „Marienaltar“ mit Bild und Kerze geschmückt, um den sich dann die Familie versammelt, um einen Rosenkranz zur Mutter Gottes zu beten.
G. Vogel