Papst Bonifatius VIII war es, der das erste Heilige Jahr 1300 ausrief. Ursprünglich als „Jahrhundertereignis“ gedacht, wurde es anfangs alle 50 Jahre gefeiert und dann alle 33 Jahre. Bis im Jahr 1475 eine 25-jährige Wiederholung festgelegt wurde.
Im Mittelpunkt des Heiligen Jahres stehen der Ablass, die Romwallfahrt und die Heilige Pforte. Im Laufe der Zeit wurden es neun Pilgerorte, die man besucht haben sollte.
Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela, das Kloster Santo Toribio de Liébana, das Königliche Kloster Santa Maria de Guadalupe, Caravaca de la Cruz, Urda, Valencia und Ávila.
Genau genommen feiern wir das Heilige Jahr nicht, sondern es ist die Möglichkeit, einen Ablass zu bekommen.
Dies geht nun schon tiefer in die Theologie der Katholischen Kirche.
Der Begriff Ablass oder lateinisch indulgentia bedeutet übersetzt auch römische Gnade und ist eng mit den Begriffen Sünde, Buße, Reue und Umkehr verbunden. Es ist ein Gnadenakt durch den zeitliche Bußstrafen erlassen werden. Nicht jedoch die Sünde selber, sondern nur die Strafe.
Kurz gesagt ist der Begriff Ablass etwas speziell Katholisches. Bei einem Ablass werden zeitliche Strafen, die einem nach einer Beichte auferlegt wurden, getilgt.
Ich möchte schon fast sagen dass es eher eine Ausnahme ist, wenn die 25 Jahr Regelung eingehalten wird. Hier eine kurze Aufstellung der Heiligen Jahre der letzten 60 Jahre.
1966 Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils
1975 Heiliges Jahr
07/1967 – 06/ 1968 Feier der Wiederkehr des Jahres des Martyriums der hl. Apostel Petrus und Paulus
03/1983 – 03/1984 außerordentliches Heiliges Jahr der Erlösung
06/1987 – 08/ 1988 zweites marianisches Jahr
2000 Heiliges Jahr
12/ 2015 – 11/ 2016 Jahr der Barmherzigkeit
2025 Heiliges Jahr