Am letzten Sonntag des Kirchenjahres feiert die Katholische Kirche das Christkönigsfest. Das Christkönigsfest ist, wie Fronleichnam oder das Herz-Jesu-Fest, ein Ideenfest, also ein Fest ohne spezifischem Heilsereignis, sondern eine hieraus entstandene Idee.
Berg der Kreuze - Litauen
Geschichte
Das Christkönigsfest, dessen offizieller Name „"Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls" lautet, ist noch nicht sehr alt. Es wurde 1925 durch Papst Pius XI eingeführt.
Der Papst schrieb zu dieser Zeit, als fast alle Monarchien in Europa untergingen, Christus das alleinige, wirkliche Königtum zu.
Anlass war die 1.600 Jahr Feier des ersten allgemeinen Konzils von Nizäa.
Die Idee die dahinter steckt war „Die allgemeine Anerkennung der Königsherrschaft Christi“. Oder anders formuliert. Es war ein Zeichen des Protestes gegen einen modernen Staat der nicht mehr kirchlich geprägt war. Das Fest sollte daran erinnern, dass Christus in allen Bereichen herrschen sollte.
Die Jugendbewegung der katholischen Kirche stellte zu dieser Zeit die Forderung, nach einer Jugendgerechten Weise den Glauben zu leben, auf. Es wurde der Dreifaltigkeitssonntag, der „Bekenntnissonntag“ der Jugend. Mit großen Versammlungen, Aufmärschen und gemeinsamen Feiern bekannte man sich als zu Christus gehörig.
Zehn Jahre nach seiner Einführung erlangte das Christkönigsfest große Bedeutung. Die Repressionen gegenüber der Jugendlichen nahmen zu und so legten die Nationalsozialisten auf den Dreifaltigkeitssonntag das Reichssportfest.
Die Jugendlichen sahen sich gezwungen, einen Ausweichtermin zu finden. Der „Bekenntnissonntag“ wurde von nun an am letzten Sonntag des Kirchenjahres, Christkönigssonntag, gefeiert. Die katholischen Jugendlichen zogen nun mit Bannern, auf denen das Christusmonogramm zu sehen war, durch die Straßen. Christus der König – ein Gegenpol zu den Hakenkreuzfahnen der Hitlerjugend.
Noch bis in die 60er Jahre fanden Bekenntnissonntage der katholischen Jugend statt.
Christkönigssonntag heute
Nun haben sich die Zeiten geändert und auch der Festgedanke hat sich gewandelt. Im Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Unabhängigkeit der Religion vom Staat anerkannt, aber auch die Selbstständigkeit der Kirche hervorgehoben. Der Gedanke der Konzilsväter war eine relative Autonomie der irdischen Wirklichkeit.
Christkönigssonntag ökumenisch
Am letzten Sonntag im Kirchenjahr feiert die deutsche Evangelische Kirche den Ewigkeitssonntag.
Im englischsprachigen Raum haben die Protestanten den Christkönigssonntag in ihrem liturgischen Kalender übernommen.
G. Vogel
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