Entschuldigen Sie bitte, wenn ich frage. Sie haben ihn dann auf den Namen Jesus getauft? Josef: Bei ihnen mag das so sein, nur gab es die Taufe noch nicht, da sie christlichen Ursprunges ist. Wir sind Juden und so ist Jesus im Alter von acht Tagen beschnitten wurden und er bekam den Namen Jesus (Lk 2, 21).
Wenn ich Sie so sehe denke ich mir: Das war aber noch nicht alles. Oder? Josef: Da haben Sie wohl Recht. Nun ja, 32 Tage später im Tempel von Jerusalem.
Sie müssen wissen, dass bei Juden eine Frau, nach der Geburt eines Sohnes 40 Tage als unrein gilt. Also sind wir drei nach Jerusalem in den Tempel gezogen. Nicht nur wegen des Reinheitsopfers von Maria, sondern auch um
Jesus dem Herrn darzustellen.
Wieso stellen sie Jesus dem Herrn dar? Das klingt für mich etwas seltsam. Josef: Jesus ist unser erstgeborener Sohn. Im Buch Numeri steht geschrieben: „Du musst aber den Erstgeborenen bei den Menschen auslösen (Num 18,15).“ Und dieses passiert in der Regel durch Opfergaben. Also waren wir im Tempel, um Jesus darzustellen. Da kam ein Mann namens Simeon auf uns zu. Ich hatte ihn vorher noch nicht gesehen. Und mit ihm kam auch diese alte Frau - Hanna.
Als Simeon Jesus sah, das war kein Zufall, auch ihm ist ein Engel erschienen, nahm er ihn mir aus den Händen und pries Gott mit den Worten „Nun lässt du Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor den Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für das Volk Israel." (Lk 2, 29-32) Diese Wörter gehen mir noch immer durch den Kopf. So als hätten er diese gerade eben erst gesagt. Dann gab er mir Jesus wieder und segnete Maria.
Und was ist mit Hanna? Josef: Auch sie kam zu uns und pries Gott und erzählte allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten, über Jesus (Lk 2, 38).
Wie ich später erfahren habe, war Hanna eine 84-jährige Prophetin. Sie lebte schon lange im Tempel.
Das ist ergreifend. Josef: Ja, so war es. Wir haben unsere Opfergaben dargebracht und sind nach Galiläa in die Stadt Nazareth zurückgekehrt (Lk 2, 40).