Grüß Gott im Pfarrverband Taufkirchen bei München

St. Johannes der Täufer und St. Georg, 82024 Taufkirchen

Pfarrkirche St. Johannes der Täufer


Neuere Zeit

Ab der Mitte des 19. Jahrhundert übernehmen immer mehr die Bürger von Taufkirchen die Verantwortung für das Wohl ihrer Kirche. Sie beginnen vieles umzugestalten. Unsere Altäre spiegeln die Änderungen innerhalb der nächsten zwei Jahrhunderte wider.
   
Der Hochaltar
St. Johannes, Hochaltar
Gott Vater und Engel
Als Abschluss des Altars ist Gottvater in einem goldenen Strahlenkranz mit zwei großen, rechts und links von ihm sitzenden Engeln dargestellt. Im Barock wurde im oberen Teil des Hochaltars immer die Darstellung des Himmels versinnbildlicht. Diese Gruppe stammt noch unverändert aus der Jesuitenzeit.
              
Muttergottes mit dem Jesuskind
In der Mitte des Hochaltars thront in einer blauen Nische die Muttergottes mit dem Jesuskind, eine sehr schöne und wertvolle Madonna im Weilheimer Stil aus dem späten 17. Jahrhundert. Sie kam 1939 bei der großen Kirchenrenovierung unter Pfarrer Weidenauer als Stiftung der Familie Sandmaier in die Kirche.
St.Johannes, Gemälde Altarrückseite
Gemälde auf der Altarrückseite
An das Gemälde (Bild rechts), das vor 1939 im Altar hing, erinnern sich noch manche ältere Taufkirchner Bürger. Es zeigt die Taufe Jesu durch den Täufer Johannes im Jordan. Der Münchner Maler Hans Berger malte es 1884 für unsere Kirche. Zur Zeit hängt es an der Altarrückwand. Was vor diesem Bild im Hochaltar stand oder hing, weiß man nicht genau.
   
Johannes d. Täufer und Johannes d. Evangelist
Neben der Muttergottes haben die beiden aus der Gotik stammenden Johannesstatuen ihren Platz.
   
Hll. Benno und Korbinian
Über den Durchgängen zur Sakristei befinden sich auf Konsolen Halbfiguren der hll. Korbinian und Benno. Sie werden dem Bildhauer Philipp Jakob Rämpl, geboren in Holzhausen bei Waging, um 1765 zugeschrieben. Sie kamen vor dem 2. Weltkrieg während der Amtszeit von Pfarrer Weidenauer in die Kirche und standen ursprünglich am rechten Seitenaltar.
 
 
 
St.Johannes, Hl.Ignatius
St.Johannes, Hl.Franz Xaver
   
   
Ignatius von Loyola und Franz Xaver
Neben den Halbfiguren an den Wandseiten des Chorraums stehen links der Gründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, und rechts der bedeutende Jesuitenheilige, Franz Xaver.
Der Name des Bildhauers, der die beiden besonders schönen Figuren schuf, ist nicht bekannt. Sie sollen um 1700 entstanden sein und kamen bei der Kirchenrenovierung der Jesuiten 1737/38 auf den Altar.
St.Johannes, Volksaltar
Volksaltar
   
Der heutige Volksaltar, der vor dem Hochaltar steht, diente ursprünglich als Tabernakel in der Karwoche. Unsere Kirche besaß ein großes, barockes "Heiliges Grab", das den Hochaltar vollständig verdeckte, so dass in dieser Zeit ein eigener Tabernakelschrein am rechten Seitenaltar aufgestellt wurde.
Das Grab Christi wird in einem Inventarverzeichnis im Jahr 1720 aufgezählt. Da der Tabernakel dazugehörte, kann man annehmen, dass er um 1700 entstand.
St.Johannes, linker Seitenaltar
Der linke (nördliche) Seitenaltar
   
In vielen Kirchen Bayerns ist der linke Seitenaltar der Mutter Gottes geweiht. Ein Grund dafür dürfte sein, dass früher auf dieser Seite der Kirche nur Frauen ihren meist angestammten Platz hatten. Häufig findet man eine etwas abgewandelte Form des Marienaltars, einen sogenannten "Drei Heilige Madl"-Altar. Die Muttergottes wird zusammen mit drei weiblichen Nothelfern dargestellt, die in einem altbayerischen Spruch folgendermaßen beschrieben werden:
        Margareta mit dem Wurm,
        Barbara mit dem Turm,
        Katharina mit dem Radl,
        das sind die drei heiligen Madl.

Um solch einen Altar könnte es sich ursprünglich gehandelt haben.
        
Muttergottes
In der Mitte nimmt, umgeben von einem Strahlenkranz, die noch aus der Gotik stammende Muttergottes mit dem Jesuskind den Ehrenplatz in einer blauen Nische ein.
        
Hll. Barbara und Katharina
Links neben der Madonna steht die hl. Barbara. In unserer Kirche wird sie nicht mit einem Turm sondern mit einem Becher als Attribut ihres Martyriums dargestellt.
Auf der rechten Seite finden wir das zweite heilige Madl, die hl. Katharina. Als Symbol für ihr Leiden trägt sie ein Schwert und nicht das häufig verwendete Rad. Beide Figuren sollen um 1700 entstanden sein und haben seit der Jesuitenzeit ihren Standort nicht verändert.
 
 
 
 
St.Johannes, Hl.Barbara
St.Johannes, Seitenaltar links, Aufsatz
St.Johannes, Hl.Katharina
Bild im Altaraufsatz
Das ovale Bild im Altaraufsatz wurde ebenfalls von Ernst Berger in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts übermalt. Es stellt nach allgemeiner Ansicht die hl. Martha von Bethanien dar. Sie wird als Schutzpatronin der Hausfrauen und Dienstmägde verehrt. Ob darunter das dritte heilige Madl, die hl. Margareta verborgen ist, hat man noch bei keiner Kirchenrenovierung untersucht.
   
 
 
 
St.Johannes, Hl.Petrus
St.Johannes, Hl.Paulus
   
   
Die Apostel Petrus und Paulus
Die Büsten der Apostel Petrus Bild links) und Paulus (Bild rechts) stehen heute auf einer kleinen Brüstung oberhalb des Altartischs am linken Seitenaltar. Ursprünglich standen sie auf dem rechten Seitenaltar, da männliche Heilige auf einem "Drei Hll. Madl"- Altar nicht üblich waren. Als Beweis dafür gibt es alte Fotos. Die beiden Apostel sind wahrscheinlich seit der Renovierung 1737/38 in der Kirche.
St.Johannes, rechter Seitenaltar
Der rechte (südliche) Seitenaltar
   
Auf den ersten Blick erkennt der Laie kaum, dass dieser Altar zwei Figuren enthält, die nicht aus der Barockzeit sondern aus dem 20. Jahrhundert stammen. Es sind dies die Hauptfiguren des Altars, der hl. Joseph mit dem Jesuskind und die darunter stehende Herz-Jesu-Büste.
Beide sind Arbeiten des Münchner Bildhauers Johann Huber und wurden von Herrn Pfarrer Buchwieser, dem ersten Pfarrherr der 1909 neu gegründeten Pfarrei St. Johannes d.T., in Auftrag gegeben.

        
Hll. Martin und Korbinian
Rechts neben dem hl. Joseph steht der hl. Martin mit einer Gans und auf der linken Seite der hl. Korbinian mit einem Bär. Die Tiere übernahm der Bildhauer aus deren Heiligenlegende.
Beide Figuren sind sehr schöne Kunstwerke und stammen aus der Zeit, als die Jesuiten Eigentümer der Hofmark waren.
Kunstkenner datieren die Figuren auf das Jahr 1700. Sie wurden also 40 Jahre vor der Entstehung der Altäre geschaffen.
 
 
 
 
St.Johannes, Hl.Korbinian
St.Johannes, Seitenaltar rechts, Aufsatz
St.Johannes, Hl.Martin
Bild im Altaraufsatz
Auch dieses Bild wurde von dem Maler Ernst Berger übermalt (siehe linker Seitenaltar). Es stellt heute den hl. Leonhard dar, den Schutzpatron der Bauern, der Pferde und des Viehs.