Am 2. Februar sind es 80 Jahre, dass P. Alfred Delp SJ in Berlin-Plötzensee vom Nazi-Regime durch Erhängen hingerichtet wurde. Mit 37 Jahren. Er hatte in den „Stimmen der Zeit“ Artikel zu Fragen der Zeit geschrieben, bis diese Jesuitenzeitschrift 1941 verboten wurde, und arbeitete ab 1942 in der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ mit, wo er für einen Wiederaufbau des deutschen Staates Ideen der päpstlichen Sozialenzykliken einbrachte. Wegen dieser Mitarbeit wurde er verhaftet, gefoltert und angeklagt.
Delp hat intensiv darüber nachgedacht, wie die Ideologie der Nazis so viele Menschen zu willfährigen Teilen eines Kollektivs machen und einen Nationalismus und Rassenwahn propagieren konnte, dem unzählige Juden, Roma und Slawen zum Opfer fielen. Das Grundübel sah er im Fehlen jeglichen Respekts vor der Würde des Menschen. Diese Ansicht teilten später auch die Väter und Mütter des Grundgesetzes und schrieben in dessen Präambel: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
Pater Delp wusste, dass auch religionslose Humanisten für die Menschwürde eintreten können. Aber er war auch überzeugt: Nirgends erhält dieser Wert eine so tiefe, unbedingte Verankerung und Antriebskraft wie im Glauben an Gott und sein Gebot der Nächstenliebe. Der Glaubende anerkennt, schrieb er, dass es in jedem Menschen einen heiligen Ort gibt, „der dem Eintritt Gottes vorbehalten bleibt.“
Wer das Vaterunser spricht, fühlt sich „im Bund mit allen, die anbeten, glauben und lieben. Die gemeinsame Mitte, der personale Gott, der uns anspricht und den wir anrufen, macht den Menschen zum Menschen und die Gemeinschaft zur Gemeinschaft. Hier lernt der Mensch die Grundwerte seines Wesens: Anbetung, Ehrfurcht, Liebe, Vertrauen.“ Darum bilden für Delp Anbetung Gottes und Achtung vor der Menschenwürde eine Einheit.
Die Ehrfurcht vor dem von Gott mitgeliebten Mitmenschen hat ihn auch persönlich geprägt. Am Ende seiner Ausbildung als Jesuit hat er sich in den Großen Exerzitien vorgenom