(Pressebericht, Merkur.de, Birgit Lang, 7.1.2015)
Taufkirchen - 16 Gruppen mit fast 70 Personen haben sich als Heilige Drei Könige auf den Weg gemacht, um in Taufkirchen Spenden für bedürftige Kinder in Bolivien zu sammeln.
Seit zwölf Jahren organisiert und kümmert sich Roswitha Schäffner federführend um die Schar - mit großem Engagement. „Es macht mir einfach Spaß. Ich bin selber mitgegangen früher. Da sammelt man viele Erfahrungen. Es macht Freude, wenn man sieht, wie die Kinder mitmachen, auch wenn es viele Stunden Zeit in Anspruch nimmt.“ Zwei Nachmittage lang marschieren die Gruppen von Haus zu Haus, um ihren Segensspruch „Christus mansionem benedicat“, kurz „C + M + B“ mit Kreide an die Türen zu schreiben. „Christus segne dieses Haus“, heißt es übersetzt.
Caspar, Melchior und Balthasar sind die Namen der Könige, die nach Bethlehem kamen, um dem Jesukind ihre Aufwartung zu machen und ihm Geschenke darzubieten. Dass alle notwendigen Materialien im Pfarrheim, wo sich alle umziehen, vorhanden sind, dafür sorgt die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Um die Kreide für das Schreiben der Initialen, den Weihrauch, die Kohle zum Anzünden des Weihrauchs und das Weihrauchfass sowie die Gewänder. Auch viele andere Kleinigkeiten, etwa die Liederzettel, fallen in ihr Ressort. Nur ein großes Gruppenvorbereitungstreffen findet vor Weihnachten statt. Danach haben Kinder, Jugendliche und Erwachsene daheim Zeit, die Lieder zu lernen. Viele Sternsinger gehen immer wieder mit, manche mit ihrer ganzen Familie, wie etwa die Schwabes mit ihren drei Kindern. Ihr Sohn ist heuer der jüngste Teilnehmer. „Durch persönliche Ansprache von Pater Paul und durch Aufrufe im Kirchenanzeiger und im Gemeindeblatt haben sich dieses Jahr erfreulich viele Sternsinger gefunden“, sagt Schäffner. Ministranten seien auch einige dabei.
Meistens werden die Sternsinger sehr freundlich von den Menschen aufgenommen, für die Kinder gibt es oft Süßes - und natürlich die Spenden. Die Gelder werden dem Kindermissionswerk übergehen. „Es geht darum, dass die Kinder weltweit bessere Lebensbedingungen erhalten“, erklärt Schäffner.
In den vergangenen Jahren haben die Taufkirchener Sternsinger immer zwischen 8.000 und 9.000 Euro eingenommen. „2015 war ein Rekordjahr. Da haben wir 10.000 Euro geschafft, so viel wie noch nie“, sagt die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates strahlend. Mit großer Spannung erwartet jede Gruppe immer ihr eigenes Ergebnis. Die erste ist am Dienstagvormittag gestartet, die zweite am gestrigen Mittwoch, nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche, nachdem sie Pater Paul ausgesandt hatte. Wenn sie ins Pfarrheim zurückkehren, wartet Schäffner schon auf sie, damit gemeinsam das Geld gezählt wird. „Da sitzen die Kinder dann mit großen Augen da und sind mächtig stolz, wenn sie recht erfolgreich waren.“ Natürlich ist es auch anstrengend, bei eisiger Kälte mehrere Stunden von Haus zu Haus zu marschieren. Aber die Gewänder, die Marianne Maier näht und immer wieder ausbessert, wenn was kaputt geht, sind großzügig gehalten. Damit eine dicke Winterjacke gut darunter passt. Außerdem tragen die Taufkirchener Sternsinger seit einiger Zeit statt Kronen lieber Turbane. „Die reichen über die Ohren, sind warm und ersetzten die Mützen.“
Natürlich gibt es auch Menschen, die mit dem Brauch nicht viel anfangen können und nicht begeistert sind. Aber von negativen Erfahrungen will die Vorsitzende lieber nichts erzählen.
Birgit Lang
(Hier der Aufforderungstext kurz vor der Sternsingeraktion)
Das Motto: "Respekt für dich, für mich, für andere".
Im Fokus der Aktion steht Bolivien.
Um Kindern in armen Ländern ein besseres und sorgenfreieres Leben zu ermöglichen bitten wir Sie um Ihre Spenden.
Nehmen sie die Sternsinger freundlich auf !
Um in viele Wohnungen und Häuser den Segen zu bringen, suchen wir noch dringend Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die bereit sind, als Sternsinger unterwegs zu sein.
Infos und Anmeldung bei Roswitha Schäffner, Tel.: 08084 3632