Ein Beispiel für gelebte Caritas ..................... zuhören, erzählen, spazierengehen, gemeinsam Neues entdecken - einfach nur da sein und etwas sehr Wertvolles mitbringen: Zeit und die Bereitschaft, wöchentlich eine Stunde (vielleicht auch manchmal etwas länger) einem Heimbewohner widmen.
Dieses "Zeit schenken" und damit Freude und menschliche Wärme zu vermitteln, Abwechslung in den Heimalltag zu bringen und ein wenig die Einsamkeit vertreiben, hat sich der Besuchsdienstkreis des Siegsdorfer Seniorenheimes seit nunmehr acht Jahren zur lohnenden Aufgabe gemacht. Seit der medizinische Dienst der Pflegekasse die erforderlichen Leistungen nach einem differenzierten Katalog bewertet und über die benötigten Pflegeminuten entscheidet wird deutlich, welcher Druck und welche Verantwortung auf dem Pflegepersonal lastet. Obwohl die Arbeit mit persönlichem Engagement, Einsatzfreude und Kompetenz geleistet wird, fehlt oftmals einfach die Zeit für persönliche Begleitung und Zuwendung.
Gerade diesen Mangel versucht der Besuchsdienst auszugleichen! Derzeit kümmern sich 17 ehrenamtliche Mitarbeiter(innen) besonders um jene Heimbewohner, die keinen oder nur wenig Besuch bekommen; deren Angehörige verstorben oder irgendwo in der weiten Welt "verstreut" sind. Die wöchentlichen Verabredungen sind mittlerweile zur liebgewordenen Unterbrechung des Alltäglichen geworden. Eine kleine Gruppe erledigt einmal wöchentlich Einkäufe, Botengänge und sonstige Dienste; immer verbunden mit einem Schwätzchen und mit ein wenig Verweilen.
Wer alte Menschen begleitet, erlebt den Prozess des Altwerdens in all seinen verschiedenen Variationen! Von erstaunlicher Gelassenheit, von Milde und ansteckendem seelischen Frieden bis hin zu all den tragischen Ausprägungen, die zunehmende Gebrechlichkeit und nachlassende körperliche und geistige Fähigkeiten mit sich bringen. Er erlebt in besonderer Weise eine Begegnung von alt und jung, gesund und krank, die nicht nur das gegenseitige Verständnis erweitert, sondern auch den eigenen Alltag bereichert und sensibilisiert.
"Das miteinander leben und füreinander da sein sind und bleiben wesentliche Merkmale einer funktionierenden Solidargemeinschaft", so die Leiterin des Besuchsdienstkreises. Diese Ideale versuchen die Besuchsdienstler Woche für Woche umzusetzen und erbringen somit im Laufe eines Jahres viele hundert Stunden ehrenamtliche Arbeit aus Freude im Dienst am Nächsten.
Mitmachen beim Besuchsdienst?
Wer Interesse hat, sich in diesem Besuchsdienst-Kreis zu engagieren, der möge sich bitte melden bei: Frau Emmi Sieler, Siegsdorf, Tel. 9921 (abends) oder zu den monatlichen Treffen kommen.