Eine am Merowingerhof lebende fränkische Adelsfamilie läßt ihren um 500 geborenen Sohn Leonhard durch Erzbischof Remigios (440-534) von Reims taufen und unterrichten. Von Mitleid erfüllt besucht dieser täglich die Gefangenen und erreicht bei König Chlodwig ihre Freilassung.
Er verweigert aber die Übernahme eines Bistums, zieht sich in die Waldeinsamkeit bei Limoges zurück, predigt von seiner Zelle aus und heilt die herankommenden Krüppel und Hilfsbedürftigen.
König und Königin ziehen zur Jahd in seinen Wald; dort hört Leohard die Königin klagend rufen, da ihre schwere Stunde gekommen sei. Auf Bitten des Königs betet Leonhard am Lager der Königin, und sie schenkt einem lange ersehnten Knaben das Leben. Daraufhin will der König Leohard mit Gold und Silber beschenken; dieser bittet aber nur um so viel Waldgelände, wie er mit seinem Esel in der Nacht umreiten könne. Dort gründet Leonhard das Kloster Noblac bei Limoges, wo er um 570 als Abt stirbt und bald verehrt wurde.
Zahlreichen Gefangenen zerspringen die Ketten durch sein eigenes oder durch das an ihn gerichtete Fürbittgebet. Besonders auch als Nothelfer für Pferde angerufen, werden im späten Mittelalter Hufeisen in solcher Fülle in die ihm geweihten Kirchen als Votivgaben geopfert, daß sie, zu Ketten gefügt, um die Kirche gelegt werden.
Eine überaus große Zahl von Bildwerken stellt den so beliebten und verehrten Nothelfer ländlicher Gebiete ab dem 13. Jahrhundert als Benediktinerabt bekleidet mit Buch und Stab dar. Sein Attribut ist die Kette, oft mit Halsring und Schloß.
Leonhards besondere Verehrung wird seit dem 11. Jahrhundert in Bayern durch die sogenannten Leonhardiritte gefeiert.