St. Georg

Kirchberg 7, 85301 Dürnzhausen, Telefon: 08444-7279, E-Mail: PV-Schweitenkirchen@ebmuc.de

Kirche St. Valentin und St. Martin zu Gundelshausen


Südansicht Kirche St. Martin Gundelshausen
Gundelshausen ist ein Kirchdorf, welches eine Filiale der Kuratie Dünzhausen darstellt. Es liegt nordöstlich von Schweitenkirchen.

Zu Gundelshausen gehört die Kirche St. Martin.
Die Kirche steht auf einem Hügel am südlichen Ortsrand und ist eine der ältesten Kirchen im Landkreis.

Die Kirche ist ein Bau in romanischem Stil mit eher kleinem, einschiffigen Langhaus, welches durch eine eingezogene halbrunde Apsis abgeschlossen wird.
Es ist ein Kleinod romanischer Baukunst und darüber hinaus "architektur-historisch eine Seltenheit im oberbayrischen Land" (Prof. Enno Burmeister).

Im laufe der Jahrhunderte hat die Kirche viele Veränderungen mitgemacht. Es liegt sogar die Vermutung nahe, dass die Kirche in der Vergangenheit ein zweites Stockwerk besessen hat.

Während der Restaurierung von 1973 bis 1976 wurden alte Rötelzeichnungen gefunden, die im Anschluss freigelegt und behutsam ergänzt wurden um deren früheres Aussehen nachzuahmen. Diese Rötelzeichnungen befinden sich an der Südwand sowie an der Apsis.

Beschreibung

Außenseite:

Die Kirche besitzt ein rechteckiges Schiff, das nach Osten durch eine halbrunde Apsis abgeschlossen wird. Das Schiff und die Apsis sind durch einen Scheidbogen miteinander verbunden.

An der Südseite und der Apsis befindet sich ein altes romanisches Zierfries und für die Zeit der Entstehung üblicher Bauschmuck. An der Westlichen sowie Nördlichen Wand befinden sich jedoch keinerlei Verzierungen was ebenfalls für diese Zeit üblich war.
Rechteckblende der Kirche Gundelshausen an der Südlichen Außenwand
Eingangstüre mit Rundbogen der Kirche St. Martin in Gundelshausen
Die Südfassade wird durch eine Rechteckblende im oberen Mauerdrittel bestimmt. Am oberen Ende der Blende befinden sich 12 gemauerte Bögen. In jedem dieser Bögen sind Rötelzeichnungen erhalten, die von Bogen zu Bogen variieren.
Darunter befindet sich ein "Deutsches Band" welches durch kleine Lichtschlitze unterbrochen wird.

Zweiter optischer Schwerpunkt an der Südwand ist das einmal gestufte und schlichte Rundbogenportal
Apsis der Kirche St. Martin in Gundelshausen
An der Ostseite des Langhauses, links und rechts der Apsis, ist die Mauer gegliedert durch zwei hohe, schmale Rundbogenblenden. Die außergewöhnlich hohe Apsis reicht bis zum Giebelansatz des Langhauses und ist in zwei Zonen geteilt.

Die untere Zone wird beherrscht von 5 flachen Bogenfeldern auf Halbsäulen. im mittleren Bogenfeld befindet sich ein kleines Romanisches Fenster.
Die obere Hälfte ist horizontal gegliedert. Durch zwei Deutsche Felder, die die Fläche umlaufend in 3 Felder unterteilt.

An der Nord-West Wand befindet sich die bei der Restaurierung von 1973 bis 1976 gebaute neue Sakristei.
Altar der Kirche St. Martin in Gundelshausen

Innenraum:

Der Innenraum ist ohne Kunstvolle Ausstattung. Es befinden sich an den Wänden Figuren von Heiligen sowie Bilder.

In der Kirche befindet sich ein frühbarocker Schwarzgoldaltar der auf einem gemauerten weißen Altar steht.

Im Altar findet man die Inschrift "S.Martinus 1665". Darüber ist der Heilige St. Martin zu sehen, wie er auf seinem Pferd sitzend seinen Mantel teilt, um diesen mit einem frierenden Bettler zu teilen.

Links und rechts dieser Figur stehen zwei weitere Figuren. Die rechte Figur ist die eines Bischofs ohne Attribut, die linke Figur stellt den Hl. Laurentius dar

Bildergalerie


Zur Geschichte

Um 1100 n. Chr.
Zu dieser Zeit wurde das Langhaus sowie die Apsis erbaut.
1315 n. Chr.
Die Kirche zu Gundelshausen (damals Gundoltshausen) wird als Filialkirche von Schweitenkirchen urkundlich genannt.
1524 n. Chr.
Die Kirche wird unter den Namenspatronen St. Valentin und St. Martin als Filiale der Pfarrei Abens genannt.
1665 n. Chr.
Altarinschrift der Kirche St. Martin in Gundelshausen
Aus diesem Jahr stammt die Inschrift des Altares
Um 1724 n. Chr.
Unter Pfarrer Maximilian Prugger von Abens, wird das Gotteshaus als "sehr unbedeutend und baufällig" geschildert.
Der Friedhof war umzäunt und baufällig und umschloß ein Beinhaus und Grabstätten.
Die Sakristei hatte kaum die nötigen Kirchengewänder.
Um 1750 n. Chr.
Es gab weitreichende Umbaumaßnahmen. Der Eingang wurde an die Westwand verlegt, die Fenster vergrößert, und Erneuerung des Dachstuhls mit Glockenträger.Vermutlich wurde zu dieser Zeit auch die Empore eingezogen.
Um 1930 n. Chr.
Anbau der Sakristei an die Nord-Ostwand
1973 - 1976 n. Chr.
Um diese Zeit gab es weitreichende Restaurierungsmaßnahmen.
Unter der Planung von Architekt Prof. Dr. Dr. Enno Burmeister und Kirchenmaler Jakob Holderried wurde das Westportal von ca. 1750 n.Chr. vermauert und wieder an die Südwand verlegt. Die Sakristei von ca. 1930 wurde abgerissen und eine neue Sakristei an der Nord-Westwand aufgebaut.
Bei den Restaurierungsarbeiten wurden romanische Ornamente und Masken am Südportal und an den Zierfriesen entdeckt. Diese wurde gesichert und behutsam Ergänzt.
Quelle: Buch "Schweitenkirchen" von Werner Vitzthum
            Buch "Gemeinde Schweitenkirchen anlässlich der Einweihung der Dorferneuerung, des Kriegerdenkmal, der Orgel, der Schule und zum 25jährigen Volksfestjubiläum"
            https://www.donaukurier.de/archiv/ein-unterschaetztes-kleinod-3860764