"Mit der Bibel im Rucksack" unterwegs in den Berchtesgadener Alpen, so hieß es für eine Gruppe Bergfreunde aus der Pfarrei Haunzenbergersöll. Das erste Ziel war das "Carl-von-Stahl-Haus" auf dem "Torrener Joch" unterhalb des "Hohen Brett". Hier hielt Diakon Stefan Fischbacher ein kurzes Abendlob, in dem er die Gemeinschaft und das gesellige Miteinander hervorhob. Dies wurde anschließend in einem zünftigen Hüttenabend deutlich.
Am nächsten Morgen konnte man mit Blick auf die strahlende "Watzmann-Ostwand" und das "Steinerne Meer" die ersten Sonnenstrahlen vor der Hütte genießen. Der Segen begleitete alle auf ihrem Anstieg zum 2.276 m hohen "Schneibstein", wo das Gipfelkreuz und ein atemberaubendes Panorama die Gruppe erwarteten.
Entlang der "Kleinen Reib" über Schneefelder, vorbei an Enzian und Edelweiß, Steinböcken und Murmeltieren, inmitten der unberührten Natur, fernab jeglicher Zivilisation, wurde der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in der Gruppe immer wichtiger. Endlich sah man das Glitzern des "Seelein Sees" am Fuß des "Kahlersbergs", um die Füße im sehr kühlen Nass zu erfrischen und die Wasserflaschen aufzufüllen. Anschließend begann ein langer und beschwerlicher Abstieg, vorbei an der "Rothwand" ins "Gotzental". Spätestens jetzt wurden die letzten körperlichen Reserven mobilisiert.
Das Geläute der Kuhglocken vor der "Priesbergalm" war wie eine Erlösung. Frische Kuhmilch, Käse, Brot und der rauhe Charme der Sennerin schmeckten so gut wie nie zuvor, so dass die abschließende Strecke zurück zur Mittelstation des "Jenner" und den Parkplatz Hinterbrand gut zu schaffen war. Erschöpft, aber glücklich beglückwünschte man sich, vor allem die Kinder, für ihre enorme Ausdauer.
Bericht: Hans Nützl
Fotos: Stefan Weindl