Pfarrverband Sauerlach

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„Mir ist wichtig, dass man den Weg miteinander geht“ Interview mit Pfarrer Josef Steinberger zum Amtsantritt

Pfarrer Josef Steinberger
Pfarrer Josef Steinberger, der im Sommer 2018 54 Jahre alt wurde, ist schon zum zweiten Mal Pfarrer Poschenrieder nachgefolgt. Auch in Flintsbach war es schon so (Foto: André Lorenz)
Seit 1. November 2018 ist Josef Steinberger der neue Pfarrer von Sauerlach, Arget und Altkirchen. Er kam mit vielen Erfahrungen im „Wachsen und Gedeihen“: Der gelernte Gärtner hat bereits einen großen Pfarrverband bei der Gründung geleitet. Das Interview erschien im Sommerpfarrbrief 2018 des Pfarrverbands Sauerlach

?: Am 1. November kommen Sie nach Sauerlach und werden unser neuer Pfarrer. Mit welchen Gedanken und Gefühlen beginnen Sie diese neue Zeit?
Pfarrer Josef Steinberger: Es ist wieder einmal ein Neubeginn. Die Gegend ist mir zwar nicht fremd, weil ich den Ort Sauerlach vom Durchfahren schon kenne. Aber trotzdem geht man am Anfang mit vorsichtigen Schritten.

?: Woher stammen Sie?
Geboren und aufgewachsen bin ich in der Gemeinde und der Pfarrei Eching bei Landshut. Jetzt bin ich Pfarrer auf der anderen Seite der Isar. Mein Elternhaus sehe ich gerade nicht. Aber den Ort Kronwinkel, wo ich in die Schule gegangen bin, und die Pfarrkirche Eching, meine Tauf-, Kommunion- und Firmkirche – das sehe ich alles.

?: Sie sind jetzt Pfarrer im Pfarrverband Bruckberg-Gündlkofen. Wie viele Pfarreien sind das, und wie groß ist er?
Wir haben vier Pfarreien mit knapp 4000 Katholiken. Es ist flächenmäßig ein bisschen größer als hier. Insgesamt gibt es dort elf Kirchen.

?: Wie lange sind Sie da jetzt schon?
Jetzt sind es sieben Jahre.

?: Wie bereiten Sie sich auf Ihre neue Stelle vor? Kann man das überhaupt?
Ja, man kann es ein bisschen, aber man muss auch sehr flexibel sein. Ich hatte mit Pfarrer Poschenrieder schon ein Gespräch. Er hat mir die drei Pfarreien gezeigt, wir haben die Kirchen angeschaut, damit man schon mal einen ersten Eindruck hat.

?: Was ist Ihnen als Pfarrer besonders wichtig? Haben Sie eine spezielle Idee vom Pfarrersein?
Ich möchte für die Menschen da sein. Für mich ist schon wichtig, dass man den Weg miteinander geht.

?: Unser Pfarrverband ist etwa gleich groß, und die Ausgangssituation ist ähnlich. Drei unterschiedliche Pfarreien wachsen zusammen. Was könnte das Zusammenwachsen vielleicht befördern?
Ich habe das letzten Sonntag wieder erlebt: In einer Pfarrei war das Patrozinium mit Pfarrfest. Und da sollte es schon so sein, dass man sich gegenseitig besucht. Durch solche Begegnungen gelingt das Zusammenwachsen schon.

?: Wir merken auch bei uns den Rückgang der Gottesdienstbesucher und dass viele Menschen keinen Bezug mehr zur Kirche haben. Was kann man da tun?
Das weiß ich natürlich jetzt auch noch nicht. Da gibt es sicher kein Patentrezept. Wichtig ist, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen: bei der Erstkommunionvorbereitung mit den Eltern. Ich habe auch schon der Rektorin der Grundschule eine Mail geschrieben, dass ich zur Lehrerkonferenz am 10. September komme. Und sie hat bereits zurückgeschrieben, sie freue sich darauf. Der Anknüpfungspunkt Schule ist mir schon sehr wichtig. Pfarrer Poschenrieder hat ja von Weihnachten weg den Religionsunterricht in den dritten Klassen gemacht. Das möchte ich beibehalten.

?: Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ich freue mich darüber, dass es ein Neubeginn ist. Und dass hier ein Garten dabei ist. Das ist mir wichtig. Ich bin ja gelernter Gärtner, und ich habe mir die Pfarreien immer nach den Gärten ausgesucht (lacht).

?: Was machen Sie denn in Ihrer Freizeit am liebsten? Garteln?
Ja, das habe ich bis jetzt schon gemacht. Ich werde auch einige Blumenstöcke, die ich eingepflanzt habe, mitbringen. Da hat dann auch der Mesner für die Kirche schon etwas.

?: Hier – im Sommerpfarrbrief – haben Sie zum ersten Mal die Möglichkeit, sich an die Gläubigen im Pfarrverband Sauerlach zu wenden. Was möchten Sie ihnen über den Sommer mitgeben?
Mein Primizspruch ist: Mit meinem Gott überspringe ich Mauern. Da gibt’s von Sieger Köder auch so ein schönes Bild, das ist mein Primizbild. Dieser Spruch hat mir immer sehr viel geholfen, und er bedeutet mir sehr viel. Das möchte ich gern allen sagen: dass man sich schon auf Gott einlassen kann und darf und soll, und dann kann man so manche Mauer überspringen.

Interview: André Lorenz