Mit dem Heiligen Geist beschenkt
Weihbischof Wolfgang Bischof firmt 51 junge Menschen der Pfarrgemeinde Saaldorf-Surheim
51 junge Menschen empfingen am 19. Juli 2019 in der voll besetzten festlich geschmückten Kirche St. Martin in Saaldorf von Weihbischof Wolfgang Bischof das Sakrament der Heiligen Firmung. Pfarrer Roman Majchar, Mesnerin Getraud Schinagl und ihr ehrenamtliches Team aus der Pfarrgemeinde hatten die jungen Menschen monatelang mit einem Alphakurs und verschiedenen weiteren Veranstaltungen auf diesen besonderen Tag in der Reihe der Sakramente der katholischen Kirche vorbereitet.
Nach dem gemeinsamen Foto mit dem Weihbischof im Schulhof begaben sich die kirchlichen Persönlichkeiten angeführt von der Musikkapelle Steinbrünning mit den Firmlingen, ihren Paten und Angehörigen in einem Festzug zur Kirche. Diese füllte sich rasch und Pfarrer Roman Majchar begrüßte als Hausherr alle Gottesdienstbesucher. Organist Franz Glück und der Mundartchor umrahmten diesen festlich mit ihren Liedern.
Wolfgang Bischof sagte in seiner Begrüßung, er sei leider gesundheitlich angeschlagen und gehöre eigentlich ins Bett. „So schnell findet man aber keinen Ersatz”, fuhr er fort. Er habe ein „bissl Fieber” und werde nach dem Gottesdienst „relativ flott” wieder nach München zurückkehren. Er bat um Verständnis für seine Angeschlagenheit. Bis auf einen kurzen Moment des Hustens und belegter Stimme war dem Weihbischof dann jedoch nichts mehr anzumerken. In launiger, sympathischer Weise und bayerischer Sprache hielt er seine Predigt.
„Warum seid ihr heute Nachmittag hier?”, fragte er die Firmlinge. Manchmal stelle er sich vor, wie es wäre, wenn ein Firmling auf eine solche Frage antworten würde, er bekomme den Heiligen Geist geschenkt. „Des G‘sicht möcht ich sehen”, so Wolfgang Bischof amüsiert, um aber dann gleich wieder auf den tieferen Sinn zu sprechen zu kommen. „Aber genau deswegen sind wir heute in der Kirche: weil ihr den Geist Gottes geschenkt bekommt.” Der sei freilich schwerlich herzuzeigen. Geist stecke zum Beispiel auch in dem Wort Begeisterung. „Einen begeisterten Menschen zu treffen, ist doch etwas, das einen fasziniert und von dem man manchmal angesteckt wird.” Er wünsche sich genau solche Begeisterung zu spüren, wer bei der Firmung den Geist Gottes geschenkt bekomme. Begeisterte Menschen dränge es, sich mitzuteilen.
Das Heilige Sakrament der Firmung sei verbunden mit einigen Gaben, erklärte der Weihbischof weiter. Da sei der Wunsch für die Firmlinge nach Weisheit. „Das ist mehr als Intelligenz”, so Bischof. „Das ist, wenn man spürt und versteht, was der andere sagen möchte.” Es sei der Wunsch danach, Mensch zu werden und für alle offen zu sein, Brücken zu bauen und andere zu verstehen. „Wir bitten auch um die Gabe der Erkenntnis.” Hier gehe darum zu sehen, was dahinterstehe, einen tiefen Grund zu erkennen. Ein weiterer Wunsch sei der nach Rat. „Manchmal ist es gut, einen Rat anzunehmen, und manchmal, einen zu geben.” Dies habe wiederum viel mit Erkenntnis und Weisheit zu tun.
Weiter folge die Bitte nach Stärke, um den Mut, auch einmal etwas zu tun, was unpopulär sei. Eine weitere Gabe sei die der Frömmigkeit. „Ein schwieriger Begriff”, so Bischof zu den jungen Menschen. „Damit ist gemeint, dass du einen Weg findest, mit Gott in Beziehung zu sein.” Mit der Bitte um Gottesfurcht sei nicht gemeint, sich vor Gott zu fürchten, sondern sich einzusetzen, „dass wir auf Gott hören”. Dazu gehöre auch manchmal, sein Leben zu verändern, um im Sinne Gottes unterwegs sein zu können.
„All das dürft ihr heute annehmen”, sagte Wolfgang Bischof. Manchmal sei es so, dass man mit Geschenken im Moment nichts anfangen könne. „Vielleicht nicht jetzt. Aber werft es nicht weg, irgendwann in eurem Leben werdet ihr es brauchen, davon bin ich fest überzeugt. Zunächst ist es nur wichtig, dieses Geschenk anzunehmen. Lasst uns feiern, dass ihr von Gott beschenkt werdet.”
Schließlich stellte er den Firmlingen die Fragen, ob sie dem Satan entsagen, an Gott, Jesus Christus, den Heilige Geist und die Heilige Katholische Kirche glauben wollten. Damit würden die jungen Menschen in eine Gemeinschaft aufgenommen, die ihnen auch den Rücken stärke. Anschließend trat jeder Firmling mit seinem Paten vor den Bischof, der jeden namentlich segnete und mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn salbte.
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Pfarrer Majchar bei allen Helfern und Beteiligten. Michael Auer übergab im Namen aller Firmlinge ein Blumengeschenk an den Bischof, der ein Gartenliebhaber und Gartler ist, sagte Dank, dass er trotz Krankheit gekommen war und wünschte ihm gute Besserung. Die Kirchengemeinde unterstrich dies mit einem Applaus. Es folgten zum Abschluss der Segen des Bischofs und das gemeinsam gesungenen Lied „Großer Gott wir loben Dich”. Mit einem Empfang im Pfarrheim klang die Firmung von Kirchenseite aus, bevor sich die Firmlinge mit ihren Familie zu ihren persönlichen Unternehmungen zurückzogen.
Text: T. Weicholf
Foto: J. Wiedemann