Dankbar sein für die Früchte der Erde und des Himmels
Mitgestaltet vom Kindergottesdienstteam feierte die Pfarrei St. Martin Saaldorf am Sonntag einen festlichen Erntedank-Gottesdienst mit anschließender Prozession. Pfarrer Roman Majchar CM rückte die Dankbarkeit in den Mittelpunkt seiner Predigt, nicht nur für die Früchte des Feldes, sondern auch für die des Geistes.
Gelbe Maiskolben, grüner Lauch, rote Paprika, orange Karotten, dunkelgrüne Zucchini, hellbraune Kornähren, gelbe Sonnenblumen, Eier, Nüsse, Brot, Wein – Seitenaltäre und Hauptaltar waren von den Frauen des Saaldorfer Sprengels wieder prächtig geschmückt worden. Mesnerin Gertraud und ihr Mann Martin hatten den Altarraum mit Blumenschmuck verschönert, darüber vier gelb-weiße Fahnenbänder von der Decke nach unten auseinander geführt worden waren. Die Fahnen der Kirche St. Martin und seiner Filialkirchen ragten in den Kirchenraum, ebenso die Fahnen der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Krieger- und Soldatenkameradschaft aus Saaldorf. Die Kirchenbänke waren entlang des Mittelganges mit Büscheln versehen. Helle Kinderstimmen mischten sich hörbar in den Gesang, das Kindergottesdienstteam hatte ein Liederheft zusammengestellt und an die Gottesdienstbesucher ausgegeben.
Pfarrer Majchar nannte die Gaben der Erde und des Himmels „Schätze”, die festlich geschmückte Kirche dürfte den Besuchern das Herz aufgehen lassen. Im Leben gehe es um viel mehr, als das tägliche Brot. Bei diesem Gottesdienst dürften die Besucher all das einbringen, was ihnen zum Leben helfe. „Wir freuen uns heute über die Ernte des Jahres und bitten Gott, die Feldfrüchte zu segnen”, so der Geistliche. Und fuhr fort: „Wir bitten Gott, lass auch die Armen und Hungernden teilhaben und öffne unsere Herzen für all jene, die durch die ungerechte Verteilung unserer Güter entsteht.”
In seiner Predigt erklärte Majchar, dass jeder Priester bei der Heiligen Messe, während er die Hostie hochhalte, im Stillen für Brot, Wein, die Früchte der Erde sowie menschliche Wahrheit und Arbeit bete. „Ernte ist das, was das Leben ausmacht, ein Geschenk Gottes.” Beim Erntedank-Gottesdienst gehe es darum, sich wieder neu bewusst zu machen, dass alles von Gott komme. Für viele Menschen auf der Welt sei es nicht selbstverständlich, genug zu essen zu haben. Majchar sagte, er wolle auch bewusst danke sagen für den Glauben und die Glaubensgemeinschaft, zu der die Anwesenden gehörten. Jesus Christus stehe in der Mitte des Lebens. Wer sich das alles bewusst mache, für den könne jeden Tag Erntedank sein.
Nach ihren Fürbitten brachten Kinder symbolische Geschenke nach vorne zum Altar zu Pfarrer Majcher und Diakon Josef Enzinger, darunter die Bibel, ein Korb, ein Handy, Luftballons und Blumen. Majchar sagte: „Das größte Geschenk Gottes sind wir selbst, schön, dass ihr alle da seid.” Bei der Prozession trugen Pfarrer Majchar und Diakon Enzinger abwechselnd das Allerheiligste unter dem Baldachin. Die Musikkapelle Steinbrünning umrahmte die Prozession musikalisch, bei der wieder gut zusammengeholfen worden war. So hatten unter anderem vier junge Saaldorfer die schwere Erntekrone auf ihre Schulter genommen, die Fahnenträger begleiteten den Zug und Martin Tubes war Vorbeter. Mitglieder der Saaldorfer Feuerwehr sicherten den Weg ab. Zurück in der Kirche sang die Kirchengemeinde zum Ausklang „Großer Gott wir loben Dich”, ebenfalls begleitet von der Musikkapelle Steinbrünning. Nach dem Schlusssegen ging es für alle hinaus in den sonnigen Tag, um den restlichen Sonntag zu genießen.
Text und Fotos: T. Weichold