Eineinhalb Wochen nach seiner Priesterweihe beging Pater Placidus Schinagl OSB am Sonntag in seiner Heimatgemeinde Saaldorf bei strahlendem Sonnenschein auf dem Schulhof seine festliche Primiz. Im Beisein von Erzabt Korbinan Birnbacher OSB, Rektor Michael Max vom Päpstlichen Institut Santa Maria dell'Anima in Rom, zahlreicher Mitbrüder und unter großer Anteilnahme der heimatlichen Pfarrgemeinde stand die Feierlichkeit ganz unter dem Primizspruch: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.”
Zu Beginn der Primizfeier sagte Pfarrer Majchar vor den vielen Gottesdienstbesuchern, die den Schulhof füllten: „Pater Placidus ist Euer ganzer Stolz.” Er begrüßte die Vertreter der Geistlichkeit und die weltlichen Vertreter, darunter Landrat Bernhard Kern und Bürgermeister Andreas Buchwinkler. „Im Mittelpunkt unserer heutigen Eucharistiefeier steht Jesus Christus”, so Majchar. Pater Placidus ergänzte: „Gott ist unser Mittelpunkt. Er ist der Bauherr unseres Lebens.” Er segnete Wasser und Salz und besprengte die Gottesdienstbesucher damit zum Gedächtnis an die Taufe.
Rektor Max wies darauf hin, dass es die dritte Primiz in Saaldorf innerhalb von acht Jahren sei und die Vorgänger Bernhard und Tobias Pastötter da seien. Trotzdem sei eine Primiz keine Routine. Max stellte die Frage, wie eine Primiz im Jahr 2023 gefeiert werden solle. Entgegen früherer Gepflogenheiten werde der Neupriester in der Mitte, nicht aber auf einen Sockel gestellt. Aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil heraus müsse man in unruhigen Zeiten wie diesen behutsam und respektvoll um die Kleinsten und Schwächsten werben.
In Bezug auf die Lesung und an Pater Placidus gewandt wies er in seinen Ausführungen auf die Demut des Priesteramtes hin, auf den Mut zum Dienen: „Und dann beginnt der Frieden.” Gott wolle, dass die Schöpfung versöhnt sei: „Dafür steht deine mönchische Existenz, du bist ein Friedensbild.” Weiter gab er ihm die Wichtigkeit des Zuhörens gemäß einer Regel des Heiligen Benedikt mit auf den Weg: „Nehme an, was dir gesagt wird, damit daraus Leben und Versöhnung entstehen.”
Nicht die Weisen, sondern den Unmündigen solle er sich offenbaren: „Die, die ihre Herzen wie Kinder von Intuition berühren lassen. Ein Herz spürt, wenn es berührt wird von einer Botschaft.” Es gehe nicht darum, immer mehr Wissen anzuhäufen, um andere zu kontrollieren. Das Priesteramt sei ein Dienst des Schenkens, damit die Menschen Gott finden. Ein Geist-bestimmtes Leben bedeute sich getragen und in der ewig liebenden Hand Gottes geborgen zu fühlen: „Der mit mir mein Leben in die Ewigkeit baut.” Nichts bleibe nach dem Tod, außer die Seele des Menschen, zitierte er Worte des einstigen Kardinals Josef Ratzinger und späteren Pabstes Benedikt XVI. „Worte zu finden, die die Seele öffnen für den Herrn und die Hoffnung, dafür brauchen wir deinen priesterlichen Dienst … damit der Herr sein Haus baut.”
Text: T. Weichold
Am Abend vor der Heimatprimiz fand die Vigilfeier statt: Erzabt Birnbacher ging in der Pfarrkirche St. Martin in Saaldorf auf den Primizspruch von Pater Placidus ein, ebenso auf ein Lieblingswort, das Pater Placidus sehr oft verwendet und das gut zum Thema passte: grundsätzlich.
In Rom sei Placidus als Rohdiamant geschliffen worden, das Fundament seines Lebens stehe auf christlichen Werten. Diese schenkten ihm grundsätzliches Wissen und Vertrauen, die ihm innere Ruhe und heitere Gelassenheit gäben, die er für seinen Weg als Priester benötige. Ebenso ging Placidus Studium des Kirchenrechts ein. Dieses Wissen diene nicht dazu, immer Recht zu haben, sondern die Weite des Lebens konkret zu gestalten und dadurch Gerechtigkeit, so Birnbacher. Er wies auf die benediktinischen Grundsätze nach dem rechten Maß und der Standfestigkeit hin. Am Ende mahnte der Erzabt: „Nach der Begeisterung des Beginnens kommt immer die Treue.”
Bei der Vigilfeier segnete Heimatpfarrer Roman Majchar CM die liturgischen Geschenke, darunter Messgewand und Kelch.
Text: T. Weichold
Hier ein kleiner Einblick:
Hier können Sie den Beitrag der Erzabtei St. Peter über die Priesterweihe nachlesen.
Die Priesterweihe wurde live ausgestrahlt und gefilmt. Sie können sie
hier auf youtube anschauen.
Samstag 01.07.23 ab 9.00 Uhr Bauhof, Kranzbinden: Spenden von Tannenzweigen, Zedern, Efeu etc. werden erbeten
Freitag 07.07.23 ab 8.00 Uhr Schulhof, Aufbau Festplatz
Freitag 07.07.23 ab 13.00 Uhr Mehrzweckhalle, Aufbau
Samstag 08.07.23 ab 8.00 Uhr Treffpunkt Schule für Aufbau Festplatz und Mehrzweckhalle
Montag 10.07.23 ab 9.00 Uhr Treffpunkt Schule für Abbau
Wallfahrt durch den Regen über den Falkenstein in Richtung St. Wolfgang
Gottesdienst in St. Wolfgang