Dank für die Ernte dieses Jahres
St. Martin feiert festlichen Gottesdienst – Danach Prozession und Pfarrfest
Feierlich beging die Pfarrgemeinde St. Martin am Sonntag das Erntedankfest. Der Kirchensprengel Sillersdorf zeichnete sich heuer für die liebevoll gestaltete Dekoration der Kirche verantwortlich, die Mütter vom Familienteam umrahmten mit ihren kleinen Kindern den Gottesdienst, danach fand eine Prozession statt. Nach dem kirchlichen Erntedank verbrachten Teilnehmer und Besucher im Pfarrheim gemütliche Stunden beim Pfarrfest.
Pfarrer Roman Majchar CM begrüßte die Besucher in der gut gefüllten Kirche St. Martin an eine Liedstrophe anknüpfend als „gute Freunde Jesu”. In den Kirchenbänken saßen auch Vertreter der Saaldorfer Feuerwehr, der Krieger- und Soldatenkameradschaft und der Steinbrünninger Schützen, die mit ihren Fahnenabordnungen gekommen waren. Ebenso waren die Fahnen der Filialkirchen aufgestellt. Aus der Politik waren Landrat Bernhard Kern, Bürgermeister Andreas Buchwinkler, seine Stellvertreter Maximilian Leder und Robert Eder sowie Gemeinderäte bei diesem festlichen kirchlichen Anlass in Saaldorf vertreten.
Der Gottesdienst werde gefeiert zum Dank für die Ernte des Jahres, sagte Pfarrer Majchar. Er schloss in diese Symbolik die Früchte der Erde, gute menschliche Beziehungen, Gesundheit, Erfolg in Schule und Beruf und – wie er zwei Mal betonte – „den Frieden in unserem Land” ein. Gott habe die Natur dem Menschen zum Bearbeiten anvertraut. „Wir können von der Natur lernen, die Pflanzen bekommen ihre Nährstoffe aus der Erde, die für das Auge unsichtbar sind, und jede Pflanze wächst in Richtung Licht – und nimmt dafür so manches krumme Wachstum in Kauf”, so der Geistliche in seiner Predigt. Übersetzt auf den Menschen sagte er, dass seine Kraftquelle nicht an der Oberfläche sei, sondern vom unsichtbaren Gott komme.
Früchte wüchsen nicht von heute auf morgen, fuhr er fort. Das erfordere Geduld, womit sich die heutige Leistungsgesellschaft oft schwer tue. Außerdem könne eine Frucht nur hervorbringen, was in ihrem Samen stecke, von einem Kartoffelsamen wachse keine andere Frucht. „Wir können von der Natur Geduld und Dranbleiben lernen.” Christen könnten vom Evangelium das verwirklichen, was sie verstünden. „Gott will keine falsche Perfektion. Aus einem Guten Herzen kommt Gutes.” Glaubensfrüchte seien zum Schenken und Teilen da. „Beim Teilen werden die Dinge mehr, weil mehr Menschen etwas davon haben.”
Das Familienteam gestaltete den Gottesdienst mit Liedern und Beiträgen. So brachten die Kinder nacheinander dem Pfarrer unter anderem Brot, Krug und Handy nach vorne. Majchar stellte diese Gaben vor dem geschmückten Altar auf. Auch ein Luftballon als Zeichen der Freiheit und als Sinnbild für die Chance, dass jeder seinen eigenen Weg gehen dürfe, war dabei. Und Blumen als Sinnbild für Liebe, da Menschen einander brauchten. Eine Bibel war darunter als Sinnbild für Gottes Wort an die Menschen, da diese Orientierung brauchten. Pfarrer Majchar sagte: „Danken wir Gott für unsere Kinder, die für neues Leben stehen, wir danken Familien, die uns diese Kinder schenken.”Von ihm gab es am Ende des Gottesdienstes Lob für den Beitrag der Kinder und er bat die Kirchenbesucher um Applaus. Einen weiteren Dank sprach er Simon Heß aus, der in Vertretung für den erkrankten Organisten Franz Glück die Orgel spielte.
Unter musikalischer Begleitung der Musikkapelle Steinbrünning führte anschließend die Dankprozession zu Erntedank aufgrund des instabilen Wetters heuer nur in einer kleinen Runde durchs Dorf. Der Pfarrer hielt in seinen Händen von einem Stoffhimmel beschützt die Monstranz, Saaldorfer Jugendliche trugen die Erntekrone. Nach dem Schlusssegen in der Kirche ging es bis in den Nachmittag hinein mit einem Pfarrfest im Pfarrheim weiter. Hier genossen die Besucher sichtlich das gemütliche Beisammensein, dazu Gegrilltes, selbst gemachte Salate, Kaffee und Kuchen und Getränke. Der Erlös fließt in die Feierlichkeiten der Primiz von Frater Placidus im kommenden Jahr. Auch Minibrot wurde verkauft, das an soziale Zwecke gespendet wird.
Text und Fotos: Tanja Weichold