Schon von weitem fällt dem Besucher der an exponierter Lage der Siedlung aufragende Turm auf: Von quadratischem, gliederungslosem Unterbau massig emporstrebend, wird er lediglich von den verhältnismäßig großen, spitzbogigen Schallöffnungen der Glockenstube gegliedert, um nach einem kurzen, sich achteckig verjüngenden Oberbau (wohl von 1688) in einer direkt aufsitzenden Zwiebelbekrönung zu enden. Durch seine Stellung nördlich am Chor ist er in die zweite Hälfte des 15. Jh. zu datieren - ähnlich demjenigen im nahegelegenen Lauterbach; er ist in verputztem Blei- und Feldsteinbau errichtet. Der gering eingezogene, zweijochige Chor mit dreiseitigem Schluß weicht etwas von der Achse des Langhauses ab, das ursprünglich dreijochig war, aber in der Spätbarockzeit (1737) um zwei weitere Joche verlängert wurde. Die doppelgeschossige Sakristei an der Südseite des Chores wurde 1880 nach Plan des Rohrdorfer Zimmermeisters Leonhard Träxl angefügt.
Das Innere überspannte ursprünglich ein spätgotisches Netzrippengewölbe (Rippen in der Barockzeit abgeschlagen), das sich original lediglich im Turmuntergeschoß (ehemalige Sakristei) erhalten hat. Bei der Umgestaltung um 1745 durch den Rohrdorfer Maurermeister Andreas Vordermayr erhielt die Kirche ein neues Stuckkleid in Formen des gefällig leichten Frührokokos (ähnlich Lauterbach) mit zierlicher Band- und Volutenwerkumrahmung. Hinzu kamen die gleichzeitigen Deckenfresken des Rosenheimers Joseph Anton Höttinger, die aber 1897 durch Ludwig Glötzle aus München mit den heutigen Deckenbildern übermalt wurden (von ihm auch Werke in Lauterbach und München-Schwabing, St. Ursula): im Chor Kreuzigung des hl. Petrus, in den seitlichen Kartuschen die vier Evangelisten und im Langhaus: Christus geht auf dem Wasser (Mt 14,22-33), Schlüsselübergabe an Petrus (Mt 16,19) und hl. Cäcilia.
Außerdem besitzt die Pfarrkirche noch Wandmalereien des "weichen Stils" (um 1400), die teilweise freigelegt sind. Die eine befindet sich an der Nordwand des Altarraumes und zeigt Christus in der Mandorla mit zwei posaunenblasenden Engeln, darunter die Apostel sowie in der untersten Darstellungsebene die Scheidung der guten von den bösen Seelen - die einen, wie gewohnt, in den Höllenrachen marschierend, den anderen sperrt der Höhenmooser Kirchenpatron St. Petrus die Himmelstür auf. 1897 hatte man an der Nordseite des Chores (neben dem Seitenaltar) ein frühbarockes Fresko aufgedeckt ("Christus erscheint Maria Magdalena als Gärtner" und "Seefahrt dieser Heiligen nach Marseiile"), das aber wieder übertüncht wurde. Überraschenderweise gelang es vor kurzem, ein weiteres gotisches Wandgemälde teilweise freizulegen (300 x 300 cm), das in seiner Monumentalität und Anbringung eine Seltenheit ist. Es befindet sich in der Obersakristei an der Südwand des Altarraumes, war aber ursprünglich - da ja die Sakristei erst 1880 erbaut wurde - vom Friedhof aus sichtbar. Wahrscheinlich Anfang des 15. Jh. entstanden, sehen wir in gemaltem gotischem Architekturrahmen seitlich die Apostelfürsten Petrus und Paulus und im Zentrum den hl. Christophorus. Nach mittelalterlichem Glauben sollte der Anblick dieses Heiligen an dem nämlichen Tag vor plötzlichem Tod und Unheil bewahren; deshalb auch das große Format, um den gern angerufenen Fürbitter der vierzehn Nothelfer nicht zu übersehen.
Wenn wir die Kirche betreten - vorbei am spätgotischen, großen runden Granitweihwasserbecken und durch das zweitürige Rokokoportal -, so gilt der Blick nach den Decken- und Wandgemälden sofort den drei hübschen Frührokokoaltären, die um 1745 in einer Rosenheimer Werkstätte angefertigt worden sein dürften. Es sind jeweils viersäulige Retabeln (außen zwei glatte, innen zwei Wendelsäulen, übereckgestellt), wobei die Seitenaltäre wegen Raummangels schräg an den Chorbogen gestellt sind. Alle drei Altäre haben Antependien mit Leinwandgemälden (vgl. etwa auch St. Wolfgang bei Dorfen).
Das des Hochaltars zeigt die Schlüsselübergabe durch Christus an Petrus, um 1745 vom Rosenheimer Maler Joseph Anton Höttinger geschaffen. Das Tabernakel ist eine lebhaft bewegte Rokokoanlage vielleicht des Rosenheimer Bildhauers Felix Pämer um 1775. Im Zentrum des Retabels die Skulptur des thronenden Kirchenpatrons, des hl. Petrus als Papst. Als Assistenzfiguren zwischen den Säulen die spätgotischen Skulpturen der hll. Paulus und Sebastian, die schon im Schrein des spätgotischen Choraltars um 1500 standen. Die beiden Giebelengel mit den Papstinsignien sind nach P. von Bomhard dem Rosenheimer Bildhauer Blasius Maß um 1670 zuzuschreiben. Als Auszugsbild: Pietà.
Die beiden gleichgestaltigen Seitenaltäre besitzen Antependien- und Auszugsgemälde von Joseph Anton Höttinger um 1745. Am nördlichen Altar folgende Gemälde: Antependium "Aufnahme Mariens in den Himmel"; Predellenvorsatzbild "Tod des hl. Franz Xaver"; Hauptbild "Maria mit Kind in Glorie", signiert von Ludwig Glötzle, München 1898; Auszug "hl. Katharina". Am südlichen Altar: Antependium "hl. Georg in Glorie"; Predellenvorsatz "Maria von Trost, die Keinen verstost"; Hauptbild "hl. Georg im Kampf mit dem Drachen", darüber in Wolken "hll. Petrus und Erasmus", unbekannter Meister um 1675; Auszug "hl. Florian und Kaiser Heinrich II.".
Zum Abschluß der Gesamtrestaurierung konnten ein von Josef Hamberger geschaffener Volksaltar sowie Ambo und Prozessionskreuz aufgestellt und am 8. Juni 1985 von Regionalbischof Franz Schwarzenböck geweiht werden.
Die Kanzel (1668) ist das älteste Ausstattungsstück der Pfarrkirche. Wie das identische Gegenstück in Ostermünchen bei Aibling entstand sie in einer Rosenheimer Kistlerwerkstätte und trägt am Schalldeckel eine reliefierte Antiquainschrift mit dem lateinischen Bibelzitat aus Jesaias 58,1 als Mahnung an den Prediger: "Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! Laß deine Stimme ertönen wie eine Posaune!" Dabei hatte der namentlich nicht bekannte Bildhauer bei beiden Kanzeln irrtümlich als Kapitel die Zahl 18 angebracht. Die Höhenmooser Kanzel wurde in der Rokokozeit überarbeitet. Dabei gab man dem quadratischen, an den Ecken abgeschrägten Korpus mit den originalen geschuppten Pilastern und dem Knorpelschnitzwerk in Rokokomanier ein Tafelgemälde mit der Darstellung des hl. Johannes von Nepomuk und als Aufsatz Englein mit den Gesetzestafeln sowie die Rocailleumrahmung hinzu.
Anstelle einer 1898 erbauten Orgel Josef Hackls aus Rosenheim konnte 1975 das jetzige Werk errichtet werden, das Ludwig Eisenbarth als opus 177 in Passau schuf und mit 13 Registern bei zwei Manualen sowie mechanischer Schleiflade hinter einem fünfteiligen Prospekt ausstattete. 1986 wurde diese um drei Register erweitert.
Dem Frührokoko (um 1740) gehört hinwiederum das Chorgestühl an, während die Wangen des Laiengestühls um 1778 wohl von dem Rosenheimer Kistler Johann Georg Keill geliefert wurden.
Interessant der lebhafte Rokokokreuzweg mit der Künstlersignatur auf der 13. Station: " Gemahlen worden A[nn]o 1748. von Joseph antony Höttinger maller in Rosenhaimb." Dieser Meister stammt aus Schwaz/Tirol und war während seines Wirkens (1746/88) in Rosenheim auch Bürgermeister. Viele Altarblätter seiner Hand befinden sich noch in den Kirchen des Landkreises.
Weitere Bilder in der Kirche: Von einem unbekannten Meister wurde das an der Emporenbrüstung angebrachte Barockgemälde im venezianischen Stil mit der Verkündigung an Maria geschaffen. Vermutlich dem Neubeurer Maler Thomas Urscher um 1730 zuzuschreiben ist die seltene Darstellung des auf dem Kreuz schlafenden Jesusknaben im Blumengarten mit den Leidenswerkzeugen. Von Höt-tinger stammt dagegen das Gemälde der hl. Mutter Anna mit dem Marienkind. Der Tod des hl. Joseph ist in einem Bild des 18. Jh, festgehalten, noch jünger ist die Flucht der hl. Familie nach Ägypten (vielleicht von Sebastian Rechenauer d.J., Rosenheim 1. H. 19. Jh.).
Von der übrigen Ausstattung darf auf die beiden hübschen Prozessionsstangen mit den Leuchterenglein und die Barocklaternen hingewiesen werden. An der Nordseite des Langhauses Kruzifix (18. Jh.) und Schmerzhafte Muttergottes. Außerdem besitzt die Kirche einen spätgotischen Auferstehungschristus der Zeit um 1480 und ein Sakristeikreuz aus Metall (18. Jh.).
Von den liturgischen Geräten seien ein Barockkelch der Zeit um 1700 des Augsburger Goldschmieds Caspar Riß, ein Frührokokokelch um 1745 eines Münchner Meisters und ein Rokokoziborium des Rosenheimers "PI" erwähnt. Aus der Rokokozeit stammt auch die Meßkännchengarnitur.
Von der Glockengeschichte bleibt zu berichten, daß 1873 der Reichenhaller Gießer Anton Oberascher drei Glocken herstellte, die im 1. Weltkrieg an den Staat abgeliefert werden mußten. Die jetzigen Glocken stammen von 1949, gegossen von Gebr. Edelbrock in Gescher/Westfalen mit den Tönen (Salve-Regina-Motiv) es-g-b-c (Peter und Paul, Herz Maria und Herz Jesu, hll. Martin und Laurentius, hll. Joseph und Georg; Durchmesser 126, 99, 83, 72 cm), deren Geläute 1960 durch eine fünfte Glocke ergänzt wurde (Gießerei Monasterium, Münster/Westfalen, op. 1052; Marienrelief Ton f, Durchmesser 112 cm). Turmuhr von Spanbrucker aus Fridolfing.
Gotische Wandmalerei an der Nordwand des Altarraums, um 1400
Kruzifix an der Nordwand des Langhauses, 18. Jh.
Spätgotischer Auferstehungschristus, um 1480