St. Jakobus d. Ä. Rohrdorf

Der Patron:

Jakobus d. Ä. gehört zu den 12 Aposteln und starb um 43 n. Chr. als erster unter ihnen den Märtyrertod. Unmittelbar nach Christi Himmelfahrt soll sich
Jakobus nach Spanien zu einer Missionsreise aufgemacht haben, die jedoch
nicht von Erfolg gekrönt war. Nach seiner Rückkehr wurde er in Jerusalem hingerichtet. Wie der Leichnam des Heiligen aber nach Santiago de Compostela in Nordspanien gekommen sein soll, ist Gegenstand verschiedener Legenden. Eine erzählt, dass ihn seine Anhänger Athanasius und Theodorus in sein früheres Missionsgebiet brachten. Eine andere besagt, dass man seinen Leichnam in ein Boot legte, das auf wundersame Weise allein den Weg an die spanische Küste fand. Und wieder eine andere berichtet von der Übertragung seiner Gebeine auf den Berg Horeb auf dem Sinai, die dann zum Schutz vor den frühmittelalterlichen muslimischen Eroberungszügen nach Spanien gebracht wurden.
Wie auch immer die Gebeine des hl. Jakobus d. Ä. nach Spanien gelangt waren, sollen sie dort in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts aufgefunden worden sein, worauf man ihm zu Ehren die Basilika in Santiago de Compostela errichten und um 870 weihen ließ. Im Zuge der Reconquista kam Jakobus neben seiner Doppelrolle als Apostel und Märtyrer eine weitere zu, soll er doch bei der Schlacht von Clavijo 844 dem asturischen König als berittener Schlachtenhelfer gegen die Mauren beigestanden haben. Schon bald setzte eine Wallfahrt zu seinem Grab ein und bereits 930 sind erste Pilger aus dem Bodenseegebiet in Santiago de Compostela belegt. Im Laufe des Mittelalters entwickelte sich der Ort zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsziele Europas.