In manchen Heimatfilmen kommt es manchmal vor, aber auch ältere Menschen unter uns haben es noch selbst so erlebt:
Der Pfarrer ging zum Versehgang durch das Dorf.
Ein Ministrant marschierte voraus und ließ immer wieder das Glöckchen erklingen. Ein beklemmendes Gefühl stieg auf: „Jetzt liegt wieder jemand im Sterben."
Das zweite Vatikanische Konzil hat wieder neu betont, dass die Krankensalbung kein Abschiedssakrament ist, sondern im Gegenteil:
Sie ist eine Feier mitten im Leben des Menschen, zu dem das Krankwerden und Kranksein dazu gehören.
Sie setzt so ein Zeichen, dass Jesus selbst dem Kranken nahe sein will und ihn und seine Hoffnung auf Genesung stärken möchte. Die Evangelien erzählen viele Geschichten darüber, wie er ohne Scheu auf Kranke zugegangen ist.
Im Jakobusbrief ist es so formuliert:
„Ist einer unter euch krank, dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben!“ (Jak 5,14f.).
Zur Stärkung eines kranken Menschen kann sie auch mehrfach gespendet werden, zum Beispiel wenn sich der Zustand des Kranken verschlimmert. Auch eine bevorstehende Operation kann Anlass zur Spendung des Sakramentes sein.
Die Spendung des Sakramentes besteht aus einer dreifachen Handlung: dem Gebet der Gemeinde, der schweigenden Handauflegung und der Salbung mit dem geweihten Krankenöl.
Die stille Handauflegung ist eine alte Gebetsgebärde. Sie drückt die Bitte um das Vertrauen aus, der Heilige Geist möge auf einen Menschen herabkommen und ihm seine Kraft einhauchen.
Die wohltuende, heilsame und pflegende Wirkung von Öl ist bekannt. Schon allein deshalb ist die Salbung mit Öl ein deutliches Zeichen, das vom heilsamen Wirken Gottes spricht.
Bei der Salbung der Stirn des Kranken wird folgendes Gebet gesprochen:
"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes."
Bei der Salbung der Handinnenflächen wird gebetet:
"Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf."
Diakon Günter Schmitzberger
In unserem Pfarrverband werden auch
Krankensalbungsgottesdienste
angeboten.
Herzliche Einladung dazu!
Die Termine werden rechtzeitig auf dieser Website angekündigt, bzw. entnehmen Sie bitte dem Kirchenzettel.