Herzlich willkommem in unserer Wallfahrtskirche,
wenn Sie diese Kirche nicht nur als sehenswertes Museum betrachten wollen, sondern als Haus Gottes, dann möchten wir Ihnen einige Anregungen zu dieser Betrachtung geben.
Dazu empfiehlt es sich, hinauf zur Mitte der ersten Empore zu gehen, um von hier aus diesen reich ausgestatteten Raum, den „Thalheimer Himmel“ in seiner ganzen Prachtfülle auf sich wirken zu lassen.
Wie jede Kirche ist auch dieser Raum in besonderer Weise Ausdruck der frohen Botschaft an uns Menschen, Umsetzung des Evangeliums in bildhafter Darstellung von Freude und Überschwang, wie dies nur das Rokoko in seiner Verspieltheit ausdrücken konnte: Spiel vor Gott!
Theatrum sanctum!
Schauen Sie zum Hochaltar: der Vorhang geht auf, das Spiel kann beginnen! Der Himmel wird auf die Erde geholt. Maria als Königin! In der Rechten das Zepter, auf dem linken Arm das Jesuskind haltend, thronend in einer Goldwolke, umgeben von Putten und Engelsköpfen. Über ihr schwebend als Taube der Hl. Geist, von dem sie das göttliche Kind empfangen hat und darüber Gottvater, der uns seinen Sohn als Erlöser sandte.
Vor dieser himmlischen Glorie finden wir die vier lateinischen Kirchenväter, von denen jeder auf seine Weise das heilige Geschehen zu erfassen und zu begreifen sucht, um es uns zu vermitteln.
Und diese Herrlichkeit im Altarraum setzt sich fort in den Seitenaltären mit ihren Heiligen, die angerührt vom Geiste Gottes alles Irdische abgelegt haben, umgeben von Engeln und Putten, die auch die Kanzel bevölkern.
Über allem das große Deckengemälde mit der Aufnahme Mariens in den Himmel - Festgeheimnis dieser Kirche und ihre Krönung durch den Sohn, der zur Rechten des Vaters sitzt.
Wir sehen den Himmel offen und die ganze Herrlichkeit, die uns erwartet als Glaubende und Erlöste, jene Herrlichkeit, die bereits alle Heiligen des Kirchenraumes schauen, auch jene frühchristlichen Märtyrer aus den Katakomben Roms, die auf den vorderen Seitenaltären in barocken Sarkophagen ruhen.
Die Heiterkeit der Erlösung wird hier offenbar. So versteht sich dieser Kirchenraum als Einladung zu froher Besinnung.
Nehmen Sie angerührt von so viel Schönheit und Freude des „Thalheimer Himmels" ein frohes Herz mit hinaus in Ihren Alltag.
Der Innenraum und seine Künstler
Nach dem 30-jährigen Krieg war der Bau aus der Zeit der Gotik zunächst erhöht, dann erweitert worden um den Teil, der sich an das von einem unbekannten Kunstschmied wunderbar gestaltete Gitter nach Westen anschließt.
Das beeindruckende Erscheinungsbild dieses Raumes aus der Zeit des ausklingenden Rokoko (1764 -1772) verdanken wir dem Zusammenwirken namhafter Künstler.Der
Hochaltar ist das Werk von dem Bildhauer
Hiernle aus Erding, ergänzt durch Arbeiten von dem bekannten Bildhauer
Christian Jorhan aus Landshut. Ihm verdanken wir auch den Figurenschmuck auf den
Seitenaltären und der
Kanzel. Hier in Maria Thalheim schuf Jorhan sein Hauptwerk, das als Inbegriff Jorhanscher Kunst gilt.
Jorhan wird heute einem Ignaz Günther gleichgestellt, war wie dieser Geselle bei Joh. Bapt. Straub, Hofbildhauer in München.
Die vier lateinischen Kirchenväter schuf der Freisinger Hofbildhauer
Franz Anton Mallet.
Die Altarbauten und die Kanzel sind aus der Werkstatt des
Matthias Fackler aus Dorfen.
Die Altarblätter und die farbige Fassung der Jorhanschen Figuren werden dem Erdinger Maler Franz Xaver Zellner und seinem Vater Andreas zugeschrieben.
Die
Deckengemälde schuf der Münchner Hofmaler
J.M. Heigl, Schüler und Mitarbeiter von J.B. Zimmermann.
Die Stuckierung der Decke ist das Werk unbekannter Meister.
Am 15. Januar 2000 gab Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger dem
neuen Altar und dem neuen Ambo den kirchlichen Segen.
Der Künstler Robert Weber aus Grafing orientierte sich am herrlichen
Abschlussgitter.
Aus geschwärztem Stahl mit Blattvergoldung schuf er einen Volksaltar, stehend auf zwölf Stäben in Kreuzform, die an die zwölf Apostel erinnern. In gleicher Weise gestaltete er den Ambo mit vier Stäben für die vier Evangelisten.
Durch ihre moderne schnörkellose Art treten diese Objekte nicht in den Vordergrund sondern geben den Blick frei auf den herrlichen Hochaltar mit dem
Gnadenbild von Maria Thalheim.
Weitere Angaben über dieses Gotteshaus finden Sie im Kirchenführer.
Nach 5 Jahren Standzeit ist Mitte Dezember 2013 das Gerüst aus unserer Wallfahrtskirche entfernt worden.
Nachdem Anfang 2009 ein Stück des Stuckes am Chorbogen heruntergefallen war, wurde ein Schutz und Arbeitsgerüst aufgestellt darauf folgte eine gründliche Befundungs- und Planungsphase. Bis sich die zuständigen Stellen auf ein Instandsetzungskonzept geeinigt hatten ging einige Zeit ins Land.
Doch jetzt ist der teilweise morsche Dachstuhl repariert, die Aufhängung der Holzunterkonstruktion der Decke, die Deckengemälde, die Fresken, der Stuck und die gesamten Innenwände befundet und wo nötig gereinigt und instandgesetzt. Dazu waren viele Arbeitsstunden und fast 800 000 Euro nötig.
Viele Spenden über den Förderverein erbrachten die erforderlichen 120 000 Euro Eigenbeteiligung der Gläubigen.
Den Großteil übernahmen das Erzbischöfliche Ordinariat und Zuschüsse von Gemeinde, Landkreis und Staat.
Wie festgestellt wurde stehen noch weitere Renovierungsarbeiten an, in den nächsten Jahren werden noch die Renovierung der Altäre und eine Außenrenovierung erforderlich.
Deshalb bitten wir weiterhin um Spenden für den Förderverein oder werden Sie Mitglied.Für Informationen zur Mitgliedschaft im Förderverein und Spenden für die Renovierung der Wallfahrtskirche bitte hier klicken.Öffnungszeiten:
Die Kirche ist täglich geöffnet
von ca. 8:00 Uhr bis ca. 19:00 Uhr
im Winterhalbjahr jedoch nur bis zum Einbruch der Dunkelheit,
Kirchenführungen:
Sollten Sie eine Führung wünschen, setzen Sie sich bitte mit dem Pfarrbüro in Verbindung.
Tel: 08762 411
E-Mail:
st-michael.reichenkirchen@erzbistum-muenchen.de (
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