Altarbild der Hettenkapelle in Hohenpeißenberg
Martin (lat. Martinus) wurde um 316 oder 317 in Savaria,
dem heutigen Szombathely in Ungarn,
als Sohn eines heidnischen römischen Militärtribuns geboren.
Mit dem Christentum kam er in Pavia in Kontakt,
der oberitalienischen Heimatstadt seines Vaters.
Im Alter von 10 Jahren wurde Martin in die Gruppe der Katechumenen,
der Taufbewerber, aufgenommen.
Martins Lebensweg war maßgeblich durch
seine Abstammung vorbestimmt.
Um das Leben des heiligen Martins ranken sich
Legenden und Berichte über gute Taten,
die hauptsächlich zu seiner Verehrung beigetragen haben.
Neben der Legende um die schnatternden Gänse
ist die Überlieferung der Mantelteilung die wohl bekannteste
und beliebteste Martinslegende überhaupt.
Sie geht auf die Zeit zurück, in der Martin als Soldat
im römischen Heer diente.
Im Jahr 334, mit gerade einmal 18 Jahren, war Martin
als Gardeoffizier in Amiens stationiert.
Was sich in dieser Zeit zutrug,
verbinden wir bis heute mit dem Heiligen St. Martin.
Mitten im bitterkalten Winter traf der Soldat Martin
auf einen bettelarmen Mann am Stadttor von Amiens.
Der Bettler war der Kälte schutzlos ausgeliefert,
er hatte weder Schuhe noch warme Kleidung.
Immer wieder bat er die vorbeigehenden
Menschen um Hilfe,
doch keiner hatte Mitleid mit dem armen Mann.
Da wusste Martin, dass er dem Bettler helfen musste.
Außer seinem Soldatenmantel und seinem Schwert
trug er jedoch nichts bei sich.
Kurzerhand nahm er das Schwert und
teilte seinen warmen Mantel mitten entzwei.
Die eine Hälfte gab er dem Bettler,
der voller Dankbarkeit über den warmen Mantel war.
Martin versuchte, sich in die verbliebene Mantelhälfte zu hüllen.
Darüber spotteten die umstehenden Soldaten
und verhöhnten Martin wegen seines
erbarmungswürdigen Aussehens.
Doch Martin kümmerten Spott und Hohn nicht
– er wusste, dass er das Richtige getan hatte.
In der folgenden Nacht hatte Martin einen Traum.
Jesus Christus erschien ihm und
er war in Martins halben Mantel gehüllt.
Er dankte Martin für seine Güte, Selbstlosigkeit
und Nächstenliebe und sprach zu den Engeln:
Seht, das ist der noch nicht getaufte Katechumen Martin,
der hat mir den Mantel geschenkt und die Liebestat vollbracht.
Martin erkannte Gottes Güte in seiner Tat
und ließ sich daraufhin taufen,
um seinen Glauben zu bekräftigen.
Diese finden meist am oder um den Martinstag statt und werden
häufig von Kindergärten oder Schulen organisiert.
Manchmal ist sogar ein verkleideter Sankt Martin auf einem Pferd
dabei, der die Schar anführt.
Die Kinder ziehen dann mit bunten Laternen bei Einbruch der Dunkelheit
durch den Ort.
Die Laternen basteln die Kinder im Vorfeld oft selbst.
In Peiting ist es der Brauch dass
die Peitinger Ministranten das
"Paderborner Martinsspiel" aufführen