Marianne Feuerecker erinnert sich …
Etwa 1938 wurde die erste Krippe von Kurat Max de l’Espine und seiner Mutter, der so genannten Frau Rat, aufgestellt. Beide waren begeisterte „Krippler“. Sie war die Gewandtmeisterin und ihr Sohn der Dekorateur.
Die Krippe bestand wahrscheinlich aus zwei verschiedenen Krippen, was an den unterschiedlichen Köpfen und Tiergrößen zu erkennen ist. Ein Teil stammt aus dem Nachlass von Pfarrer Andreas Lidl (Schuggl-Pfarrer), der in der Rosenheimer Gegend Geistlicher war und diese Krippe von seiner Pfarrei als Geschenk erhalten hatte. Vermutlich war es eine Jahreskrippe. Die Herkunft des anderen Teiles ist unbekannt.
Bald nach dem Tod der Frau Rat 1959 wurde die Krippe nicht mehr aufgestellt, und in der Nachfolgezeit gingen viele Teile verloren(???). (Krippe und heiliges Grab war nicht der Fortschrittsgedanke in dieser Zeit.)
Etwa 1975 hat man sich langsam wieder nach einer Krippe gesehnt und 1980 hat Marianne Feuerecker zusammen mit ihren Angestellten den Entschluss gefasst die Krippe aus den Überresten wiederherzustellen und aufzustellen.
Elisabeth Schreiber, geb Eitzenberger, Partenkirchen – ihr Vater war Mesner – war für die Gestaltung verantwortlich und hat die Krippe die ersten 10 Jahre aufgestellt. Erika Thoma (ihre Schwiegermuter kam aus dem Weschtl-Anwesen) war Frisöse und damit für die „Köpfe“ verantwortlich. Marianne Feuerecker, als Schneiderin, hat alle Kleider genäht. Martin Berndaner war als 15-Jähriger schon mit Feuereifer beim Zuschauen dabei und stellt die Krippe seit ungefähr 1990 auf.
Der Fundus hatte eine Unmenge von Wachsköpfen. Die einzigen vollständigen Figuren waren der Verkündigungsengel und die Wirtin. Der Verkündigungsengel wurde originalgetreu restauriert, da er in so schlechten Zustand war. Alle andern Figuren sind neu. Maria, Josef und die Hl. 3 Könige gab es eigentümlicherweise überhaupt nicht im Fundus (auch dass der Mohr aus alten Beständen sei, wie in „Forcheida“ steht, ist falsch!). Elefanten, Pferde, Kuh, Löwe und Esel sind alle alt, die Schafe und der Esel bei der Flucht nach Ägypten sind neu.
Im Laufe der Jahre wurde die Krippe erweitert durch die Verkündigung (alles neu), die Herbergssuche (Gasthaus neu) und die Flucht aus Ägypten (alles neu, nur der Löwe ist alt).
Hintergrundmalerei: Pfeffer, Mittenwald
Das Erzbistum München-Freising hat auf einer Internetseite eine "Kripperl-Landkarte" ergestellt.
So können Familien und Krippenfreunde sich schnell einen Überblick verschaffen, wo in der Nähe eine Krippe aufgebaut ist – und wann die Kirchen geöffnet sind:
www.erzbistum-muenchen.de/kripperl