Der Psalm 91 besingt die Fürsorge Gottes; die Geborgenheit, die er den Menschen schenkt, die sich vertrauensvoll an ihn wenden. Von daher hat der Psalm auch seinen Platz gefunden im Nachtgebet der Kirche, in der Komplet. Der Beter gibt sich am Ende des Tages vertrauensvoll in die Hand Gottes. Sehr bekannt ist der Vers 11, in der evangelischen Kirche ein beliebter Taufspruch: „Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.“ Viele Menschen glauben heute an Engel, ohne auch an Gott zu glauben. Für mich unverständlich – und unbiblisch. Die Engel – mögen sie auch noch so kraftvoll erscheinen wie auf dem Foto – sie stehen immer in Bezug zu Gott. Von ihm her bekommen sie ihre Weisung, den Menschen Botschaften zu bringen – wie zum Beispiel der Engel Gabriel der Gottesmutter – oder die Menschen zu beschützen. Den Kontakt zum Himmel, den Kontakt zu Gott verlieren sie nicht, weil sie ohne ihn gar nicht denkbar sind. Gott ist der Höchste, unsere Zuflucht und unser Schutz.
Den Psalm 91 zu beten – sei es am Tag oder am Abend – ist mir immer eine große Entlastung. Ich darf mich fallen lassen in die Hände Gottes; darf darauf vertrauen, dass er mich auffängt. Beweisen kann ich das nicht, doch ich darf mich vertrauensvoll in die Reihe der ungezählten Menschen stellen, denen der Psalm 91 in den letzten 3.000 Jahren Trost und Ermutigung gewesen ist.
Text: Tillmann