Wenn man heute den Namen Maximilian Kolbe hört, erinnert man sich als Erstes an seinen Märtyrertod. Im August 1941 ging er im Konzentrationslager Auschwitz für einen Mithäftling, der Familienvater war (und überlebte), in den Hungerbunker und starb dort am 14. August 1941. Dieser beispiellose Akt der Liebe hat eine lange Vorgeschichte:
Maximilian Kolbe (geb. am 8. Januar 1894) trat 1910 in den Franziskanerorden ein und wurde 1918 zum Priester geweiht. Mit anderen Franziskanern gründete Pater Kolbe die katholische Organisation „Militia Immaculatae“ (zu Deutsch: die Soldaten der Unbefleckten), dich sich durch eine besondere Marienverehrung auszeichnete. Neben der Arbeit mit jungen Menschen war die Pressearbeit ein Schwerpunkt der Militia Immaculatae. Als gebürtiger Pole errichtete er nach dem Ersten Weltkrieg in Niepokalanów in der Nähe von Warschau ein Missionszentrum und in der Folgezeit ein Pressehaus, das bis heute existiert. Weitere Gründungen folgten, so zum Beispiel 1930 in Japan. Da Maximilian Kolbe nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Polen in Niepokalanów bis zu 2.300 Juden Zuflucht gewährte, wurde er (nach einer ersten Verhaftung 1939) im Februar 1941 erneut inhaftiert und nach Auschwitz deportiert, wo er starb.
Die Militia Immaculatae (
www.mi-international.org) ist mit bis zu drei Millionen Mitgliedern eine der größten geistlichen Gemeinschaften, die von der katholischen Kirche anerkannt sind. Sie steht für alle Katholiken offen. Im Zentrum stehen die Verbreitung des christlichen Glaubens und die Hinwendung zu den Kranken und Schwachen. Alle Mitglieder werden zur Fürbitte an die Jungfrau Maria ermutigt; insbesondere soll für die Umkehr der Sünder gebetet werden. Darin spiegelt sich noch wider, dass Maximilian Kolbe die Militia 1917 in der Auseinandersetzung mit der Freimaurerei gründete.
Text: Michael Tillmann