Pfarrverband Palling - Freutsmoos

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GLAUBEN HEUTE:

26311 Der Gottesdienstschatz der Kirche

Februar 2014

Darstellung des Herrn

27403sw - B Heinen
B. Heinen
Das Fest, das die Kirche am 2. Februar feiert, ist unter vielen Namen geläufig. Offiziell heißt es seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils „Fest der Darstellung des Herrn“ und nimmt damit den biblischen Bezug wieder auf. Nach jüdischem Gesetz galt jeder Erstgeborene als Eigentum Gottes; er war ihm am 40. Tag nach der Geburt (der 2. Februar liegt vierzig Tage nach dem 25. Dezember) im Tempel zu übergeben („darzustellen“) und wurde mit einem Opfer wieder ausgelöst. Davon erzählt das Lukasevangelium im 2. Kapitel (Verse 22-40). Auch der ältere Name „Mariä Reinigung“ hat seine Wurzeln im jüdischen Glauben, nach dem jede Frau die ersten vierzig Tage nach der Geburt als unrein galt; als Reinigungsopfer war dem Tempel ein Tieropfer zu übergeben.

Der ebenfalls sehr geläufige Name „Mariä Lichtmess“ basiert dagegen auf einem frühchristlichen Brauch. Der Tempelbesuch der Heiligen Familie markiert zugleich den ersten Besuch Jesu Christi in der heiligen Stadt Jerusalem. Entsprechend der antiken Gewohnheit, einem Herrscher bei seinem Besuch entgegenzugehen, entstand im 5. Jahrhundert (das Fest selbst ist seit dem 4. Jahrhundert belegt) der Brauch, Jesus auf seinem Weg von Bethlehem nach Jerusalem willkommen zu heißen. Auf diesem Weg lag ein Kloster, und die Mönche dieses Kloster fingen an, Jesus mit Kerzen entgegenzugehen und ihn symbolisch nach Jerusalem zu begleiten. So entstanden die noch heute am Fest übliche Lichterprozession und der Ritus des Luzernar, bestehend aus einer Prozession, einem Lichthymnus und der Lichtdanksagung. Ebenfalls werden am Fest der Darstellung des Herrn alle Kerzen geweiht, die im laufenden Jahr in der Kirche verwendet werden.

Im Tempel begegnet die Heilige Familie Simeon und Hanna. Dabei stimmt Simeon das „Nunc dimittis“ (Lukas 2,29-32) an, den Hymnus, mit dem er Gott dankt, dass er vor seinem Tod noch den Erlöser sehen darf, wie es ihm verheißen wurde. Das „Nunc dimittis“ hat wie der Lobgesang des Zacharias bei der Geburt Johannes des Täufers (Benediktus in der Laudes) und dem Lobgesang der Maria beim Besuch Elisabeths (Magnifikat in der Vesper) Eingang gefunden in das kirchliche Stundengebet. Es ist fester Bestandteil des Nachtgebetes, der Komplet. Vor dem Schlafengehen danken wir Gott, dass wir an diesem Tag seine Nähe erfahren durften.

Text: Michael Tillmann