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26311 Der Gottesdienstschatz der Kirche

Januar 2014

Die Heiligen Drei Könige

27280sw - B Heinen
B. Heinen
Feiert die Kirche an Weihnachten die Menschwerdung Gottes in dem Kind in der Krippe, so steht am 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn, Epiphanie, die Göttlichkeit des Kindes im Mittelpunkt. Deshalb ist dieser Tag geprägt von dem Besuch der Weisen, die vor dem Kind niederknien und es mit Gaben beschenken, die einem König oder Messias gebühren und wodurch die Göttlichkeit Jesu verdeutlicht wird. Das Matthäusevangelium (2,1-12) spricht weder von einer Dreizahl noch von Königen. Anhand der drei Geschenke ist seit Origenes (gest. um 254) von drei Besuchern die Rede, seit Caesarius von Arles (gest. 542) sind aus den Weisen Könige geworden. Seit dem 5. Jahrhundert entwickeln sich langsam die Namen der Könige; seit dem 9. Jahrhundert sind Caspar (persisch: Schatzmeister), Melchior (= Gottesschutz) und Balthasar (= Lichtkönig) üblich. Sie symbolisieren sowohl die drei Lebensalter wie auch die drei damals bekannten Kontinente.

Die drei Geschenke, von denen das Matthäusevangelium spricht, haben symbolischen Charakter: Das Gold – traditionell von Melchior überbracht – ehrt den König und seine Weisheit, der Weihrauch – meist Balthasar zugeordnet – unterstreicht die Göttlichkeit Jesu, dem Opfer und Gebet gebühren, die Myrrhe – das Geschenk des Caspar – verweist schon auf das spätere Leiden Jesu am Kreuz und symbolisiert zugleich die reinhaltende Kraft der Selbstbeherrschung.

1164 kamen die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln, für sie wurde der Dreikönigsschrein angefertigt, der wiederum den Anlass zum Bau des Kölner Domes gab. Die Reliquien machten Köln zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte nördlich der Alpen.

Heute erinnern die Sternsinger an die Heiligen Drei Könige, wenn sie an den Tagen rund um den 6. Januar von Haus zu Haus ziehen, den Segen bringen und für Kinder in Not sammeln. Das Sternsingen ist die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Das „C + M + B“, das die Sternsinger an die Haustüren schreiben, steht für „Christus mansionem benedicat“ = Christus segne dieses Haus.

Text: Michael Tillmann