Das nach Adolph Kolping (1813–1865, 200. Geburtstag am 8. Dezember) benannte Kolpingwerk mit ca. 400.000 Mitgliedern in 60 Ländern der Erde (beheimatet in über 5.800 Kolpingsfamilien), ist eine der weltweit größten Sozialbewegungen der katholischen Kirche, die sich besonders in der Erwachsenen- und Jugendbildung engagiert; im Mittelpunkt steht das Engagement mit und für die Familien. Im 19. Jahrhundert entstand die Organisation aus den von Adolph Kolping gegründeten Gesellenvereinen. 1846 hatte der Lehrer Johann Gregor Breuer in Elberfeld den ersten katholischen Gesellenverein gegründet; 1847 wurde Adolph Kolping Präses des Gesellenvereins und trieb die Entwicklung so energisch voran, dass es 20 Jahre später bereits 200 Gesellenvereine gab. Die Gesellenvereine hatten das Ziel, die Not junger Handwerksgesellen im Zeitalter der Industrialisierung zu bekämpfen. Heute kommt der Einsatz der Kolpingsfamilien vor allem den Hilfsbedürftigen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa zugute. Basis der Hilfe ist die katholische Soziallehre, die Adolph Kolping mitgeprägt hat.
Ein besonderes Ziel des Kolpingwerks ist es, die berufliche Bildung junger Erwachsener zu sichern. Durch berufsvorbereitende Kurse und Qualifizierungsmaßnahmen besteht die Möglichkeit auf einen qualifizierten Arbeitsplatz und das daraus folgende feste Einkommen. Auch die Vergabe von Kleinkrediten an Menschen ohne oder mit sehr geringem Einkommen zum Aufbau einer wirtschaftlichen Selbstständigkeit zählen zu den Aufgaben. Durch fachliche Beratung und der Vernetzung von Kleinbetrieben werden die Existenzgründer über den Kredit hinaus unterstützt. Weiterhin kümmert sich das Internationale Kolpingwerk um den Bau von Brunnen, Zisternen und Latrinen, um die Grundbedürfnisse der Menschen in den armen Regionen dieser Welt zu decken.
Im Internet ist das Kolpingwerk unter
www.kolping.de, das Internationale Kolpingwerk unter www.kolping.net zu erreichen.
Text: André Moll