Das „Katechumenat“ bezeichnet in der katholischen Kirche die Vorbereitung eines Taufbewerbers vor dem Empfang der Taufe. Die Gemeinschaften des „Neokatechumenalen Weges“ wenden sich dagegen an schon getaufte Christen, um sie neu zum christlichen Glauben, zur persönlichen Glaubenserfahrung hinzuführen.
Gegründet wurde der „Neokatechumenale Weg“ 1964 durch die Spanier
Kiko Argüello und Carmen Hernández, als die beiden bei den Barackenbewohnern des Madrider Stadtteils Palomeras Altas mit der Verkündigung des Evangeliums begannen. 1968 zogen Kiko Argüello und Carmen Hernández in den römischen Stadtteil Borghetto Latino und begannen dort in einer Pfarrei ihr katechetisches Wirken.
Ziel des 1990 als geistliche Gemeinschaft anerkannten „Neokatechumenalen Weges“ (die Statuten wurden im Mai 2008 endgültig kirchenrechtlich zugelassen) ist es, „die Gläubigen stufenweise zur Intimität mit Jesus Christus zu führen und sie zu aktiven Gliedern in der Kirche und zu glaubwürdigen Zeugen der Guten Nachricht des Retters zu machen“. Das Leitwort der Gemeinschaft lautet:
„Bildet christliche Gemeinschaften wie die Heilige Familie von Nazareth, die in Demut, Einfachheit und Lob leben, und in denen der Andere Christus ist
.“Die Gemeinschaft wird auf Einladung des Ortsbischofs auf der Ebene der Pfarrei tätig, wo die Gemeindemitglieder zu einer langjährigen Katechese in kleinen Gemeinschaften eingeladen werden. Diese treffen sich regelmäßig zu Wortfeiern, Eucharistiefeiern und Gemeinschaftstagen.
Der „Neokatechumenale Weg“ (
www.neokatechumenaler-weg.de) hat sich in der ganzen Welt ausgebreitet. In rund 6.000 Pfarreien (in über 1.300 Diözesen) gibt es rund 20.000 Gemeinschaften. Daneben gibt es über siebzig Priesterseminare, die „Redemptoris Mater“ (lateinisch für „Mutter des Erlösers“) genannt werden, drei davon im deutschsprachigen Raum in Berlin, Bonn und Wien.