„Die katholische Gemeinschaft mit ökumenischer Berufung“, wie sie sich selbst nennt, ist 1973 im französischen Lyon aus einem Gebetskreis entstanden. Gründer und heutiger Leiter von „Chemin Neuf“ (frz. „Neuer Weg“) ist der Jesuitenpater Laurent Fabre. Der Gemeinschaft (www.chemin-neuf.de) gehören rund 2.000 Menschen in ca. 30 Ländern an. Ihr Ziel ist es, sich als Ehepaare, Familien oder zölibatäre Brüder und Schwestern in Gemeinschaft in den Dienst der Kirche und der Welt zu stellen. Die Ehepaare und Familien leben in einer „Lebensgemeinschaft“ gemeinsam in einem Haus oder in einer „Stadtviertelgemeinschaft“ (im selben Stadtviertel), wobei die jeweilige Privatsphäre gewahrt bleibt. Üblich ist es, dass die Mitglieder einem „normalen“ Beruf nachgehen. Die rund 300 zölibatär lebenden Brüder und Schwestern (2009 wurde das Institut Chemin Neuf als klerikales Ordensinstitut päpstlichen Rechts anerkannt) leben in Gemeinschaftshäusern nach den evangelischen Räten Armut, Keuschheit und Gehorsam.
Wichtiges Anliegen der Gemeinschaft ist die Ökumene, die Einheit und Versöhnung der Christen. Das ist auch daran zu erkennen, dass die Mitglieder aus ganz unterschiedlichen christlichen Konfessionen kommen. Daneben stehen Evangelisation und Friedensarbeit im Vordergrund. In Deutschland ist Chemin Neuf seit 1992 aktiv, so zum Beispiel in Berlin oder in Bonn. Das Foto zeigt ein gemeinsames Abendessen im Rahmen eines Glaubenskurses in der katholischen Gemeinde Herz Jesu im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg.
Text: Michael Tillmann