Am dritten Freitag nach Pfingsten (2013: 7. Juni) feiert die Kirche seit 1856 das Herz-Jesu-Fest, an jedem ersten Freitag im Monat den Herz-Jesu-Freitag. Häufig wird an diesen Tagen die Krankenkommunion gespendet, das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt und der sakramentale Segen gespendet. Im Zentrum des Festes steht die Barmherzigkeit Jesu, symbolisiert durch sein mit einer Lanze durchbohrtes Herz.
Am 24. Juni feiert die Kirche die Geburt Johannes des Täufers (neben Jesus und Maria der dritte Mensch, dessen Geburtstag die Kirche feiert). Verbunden mit dem Fest sind zahlreiche Volksbräuche, die oft auch die Tatsache aufgreifen, dass um den Johannistag die Sommersonnenwende stattfindet: Zum Beispiel gibt es die Johannisfeuer, die auf Christus verweisen. Aus Laub und Zweigen wird die Johanniskrone geflochten und geschmückt mit Blumen und Bändern auf dem Dorfplatz aufgehängt.
Untrennbar mit der Geburt des Johannes ist der Lobgesang seines Vaters Zacharias, das Benediktus (Lukas 1,68-79), verbunden. Das Benediktus ist fester Bestandteil der Laudes, dem Morgenlob der katholischen Kirche, das wiederum ein Teil des Stundengebetes ist. Traditionell umfasst das Stundengebet acht verschiedene Gebetszeiten, die über den Tag verteilt sind: Vigil (auch Matutin genannt, in der Nacht), Laudes (Morgenlob), Prim, Terz, Sext, Non (die die Arbeit unterbrechen sollen), die Vesper (das Abendgebet) und die Komplet (das Nachtgebet). Im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde das Stundengebet auf sechs reduziert, zu denen die Priester und Ordensleute verpflichtet sind. Auch alle übrigen Gläubigen sind zum Vollzug des Stundengebets eingeladen, und in immer mehr Gemeinden wird zur Laudes und zur Vesper, gelegentlich auch zur Komplet eingeladen. Das Stundengebet kann so den Tag mit Blick und Konzentration auf Gott strukturieren. Die Laudes besteht aus dem Hymnus, der Psalm- und Schriftlesung, dem Benediktus, den Bitten, dem Vaterunser, dem Tagesgebet und einem Segen.
Text: Michael Tillmann