„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin.“ Diese Worte aus dem Johannesevangelium (17,20), gelesen 1943 in einem Luftschutzbunker in Trient, wurden für Chiara Lubich (1920–2008) zur Initialzündung zur Gründung der Fokolar-Bewegung. Der Name leitet sich von dem italienischen „focolare“ = Heim, Herd ab und verweist auf die familiäre Geborgenheit in der Gemeinschaft.
In der Einheit – ein Schlüsselbegriff in der Spiritualität der Bewegung – wird die Liebe Gottes zu den Menschen – „Jesus in der Mitte“, ein anderer Schlüsselbegriff (Mt 18,20) –, ihre Liebe zu Gott und untereinander – besonders deutlich. In der Einheit und in der Liebe begründen sich auch das besondere Engagement der Bewegung in der Ökumene und im interreligiösen Dialog sowie in Wirtschaft und Gesellschaft, um die Einheit und Geschwisterlichkeit in der Welt zu fördern.
Heute ist die Fokolar-Bewegung in 182 Ländern vertreten. Obwohl ursprünglich katholisch können auch Menschen anderer Konfessionen, Religionen oder nicht religiösen Anschauungen der Bewegung angehören. Die Fokolar-Bewegung umfasst weltweit über 2 Millionen Freunde, von denen sich 141.000 verbindlich in festen Gruppen engagieren – in Deutschland (www.fokolar-bewegung.de) sind es 37.000 Freunde, von denen knapp 5.000 zum Mitarbeiterkreis zählen.
Chiara Lubich, die bis zu ihrem Tod Präsidentin der Bewegung war, wurde für ihren Einsatz mit zahlreichen Preisen geehrt.