Pfarrverband Palling - Freutsmoos

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GLAUBEN HEUTE:

Überschrift Glaubensbekenntnis

23768sw Ich glaube
Bild: S. Schmithausen

Das Glaubensbekenntnis ist ein verbindendes Element der Christen unterschiedlicher Konfessionen. In der Regel beten wir es gemeinsam im Gottesdienst. Doch trotz dieses Gemeinschaftsaspektes beginnt jedes Glaubensbekenntnis mit: „Ich glaube.“ Nicht „wir“, nicht „die Gemeinde“, nicht einmal „die Kirche“, sondern „Ich“. Wenn ich das Credo spreche, kann ich mich nicht hinter einer Gemeinschaft verstecken, sondern muss Zeugnis ablegen über mein persönliches Bekenntnis.

Diese Individualität ist ein Segen. Denn ich werde als einmaliger Mensch wahr- und ernst genommen – in der Gemeinschaft der Menschen und in der Gemeinschaft mit und von Gott. Ich bin ihm wichtig! Und mein Bekenntnis ist ihm wichtig.

Deshalb ist „glauben“ mehr als „meinen“ oder „vermuten“ oder „einer Ansicht sein“. Meinungen, Vermutungen, Ansichten kann ich ändern und ändere ich auch, doch der Glaube ist etwas Existenzielles, das mich als ganzen Menschen angeht. Paul Tillich sprach von der Religion als das, was uns unbedingt angeht. Gleiches lässt sich auch vom Glauben sagen.

Das zeigt sich schon in der Herleitung des Wortes. Das lateinische Wort „Credo“ kommt von „cor dare“ = „das Herz geben/schenken“; das deutsche Wort „Glaube“ stammt vom indogermanischen „leubh“ = „lieb haben, begehren“. Der Glaube ist also eng mit der Liebe verbunden. Das hebräische „aman“ legt den Schwerpunkt auf einen anderen Aspekt: sich an etwas fest machen.

Der Apostel Paulus fasst diese Aspekte im Hebräerbrief zusammen (11,1): „Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.“ Zweifel sind dabei nicht ausgeschlossen, doch können wir dann vertrauensvoll mit dem Hauptmann von Kafarnaum beten: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben.“

Text: Tillmann