Unser "Heiliges Grab" ist nicht in unserer Pfarrkirche Mariä Geburt Palling zu sehen, sondern auf einem Höhenrücken am westlichen Ortsrand der Gemeinde Palling (83349).
Das "Heilige Grab" ist bei uns integriert in den Kalvarienberg.
Parkmöglichkeiten befinden sich u.a. auf der Gemeindewiese an der Steiner Straße. Von hieraus erreicht man den Einstieg in den Kreuz- bzw. Rosenkranzweg zu Fuß (ca. 5 Min.) ortsauswärts Richtung Trostberg. Ein Wegweiser und eine Informationstafel weisen linker Hand zum Kalvarienberg hin. Jetzt hat man die Möglichkeit zwischen dem Rosenkranzweg (links herum) oder dem Kreuzweg (rechts herum) auf den Kalvarienberg zu gehen (jeweils ca. 1/4 bis 1/2 Stunde).
"Der Kreuzweg und Kalvarienberg
Der Name Kalvarienberg kommt vom lat. calvaria (= Schädel - hebräisch Golgoth = Schädelstätte also Kreuzigungsort Christi). Kalvarienberge sind seit dem 15. Jahrhundert in vielen katholischen Gebieten Nachbildungen des Kreuzigungsberges in Jerusalem. Der Ursprung dieser Nachbildungen ist in Frankreich in der Bretagne.
Auch mehrere Orden haben sich der Verbreitung von Kalvareinberge und Kreuzwege angenommen. Ganz besonders die Orden des hl. Franciscus von Assisi (Franziskaner-Kapuziner).
Ein wesentlicher Grund dieser Darstellungen ist, das Leiden Christi in Bildern dem einfachen Volk zu vermitteln. Viele Menschen konnten im Mittelalter bis Anfang der Neuzeit nicht lesen und schreiben.
Der Kalvarienberg in Palling
zählt zu den eindrucksvollsten und großartigsten Darstellungen im gesamten ostbayrischen Raum. Er ist ein Baudenkmal von lokalhistorischer, zeitgeschichtlicher, künstlerischer und landschaftsprägender Bedeutung. (Auszug aus dem Gutachten des bayer. Landesamt für Denkmalpflege)
Gebaut wurde er von Franz Grafetstetter aus Palling zur größeren Ehre Gottes. Die Bauzeit erfolgte von 1885 bis 1889. Die gesamte Anlage besteht aus 14 Kreuzwegstationen, 4 Rosenkranzstationen, der Halle im Baustil der Neurenaisance mit einer Kreuzigungsgruppe und einer Grablegungsgrotte. Die Darstellung zeigt u.a. beim Kreuzweg die 14 Stationen des Leidensweges Jesu, wobei die Halle zwischen der 13. Station ("Jesus wird ans Kreuz genagelt") und der 14. Station ("Jesus stirbt am Kreuz") zur besseren Betrachtung steht.
Hier in der Halle wird das Hauptthema Golgota mit Jesus und den beiden Verbrechern am Kreuz in lebensgroßen Figuren nach seinem Sterben (Seitenwunde am Körper Jesu; beschrieben im Johannes-Evangelium) dargestellt.
Links in der Halle hat man auf der Wand die weinenden Frauen, die Jesus auf seinem Leidensweg gefolgt sind, malerisch dargestellt.
Auf der rechten Wandseite sieht man römische Soldaten mit dem Hauptmann der den Arm hebt und sagt:"Wahrlich dies ist Gottes Sohn!" sowie weitere Männer. Auch hat sich auf dieser Wandseite der Erbauer lebensgroß abbilden lassen.
Im Hintergrund der Kreuzigungsgruppe sieht man die Stadt Jerusalem.
Die dunkle Ausmahlung, der Sternenhimmel, die matte Sonnenscheibe und die Mondsichel soll die Finsternis von der 6. bis zur 9. Stunde darstellen.
Als Abschluss nach der 14. Station ("Jesus wird ins Grab gelegt") ist die Grabesgrotte Sinnbild für die Grabesruhe Jesu."
Hier in der Grabesgrotte wird das "Heilige Grab" während des Zeitraumes von Gründonnerstag bis zum Ostermontag dargestellt.Wenn man den Weg über die Kreuzwegstationen hoch zum Kalvarienberg gegangen ist, kann man nun von der Grabesgrotte über den Rosenkranzweg (in rückwärtiger Reihenfolge) wieder hinab zum Parkplatz gehen.
"Der Rosenkranzweg stellt die 5 Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes dar:- Der für uns Blut geschwitzt hat.
- Der für uns gegeiselt worden ist.
- Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
- Der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
- Der für uns gekreuzigt worden ist.
Wenn man den Rosenkranz weg unten vom Einstieg aus beginnt, zeigen die Tafeln 1 bis 4 die ersten Geheimnisse. Das 5. Geheimnis ist die Darstellung der Kreuzigungsgruppe in der Halle."