Markus Moderegger hat am 1. September 2015 als Pfarrer die Leitung die beiden Pfarrverbände Ottobrunn und Vier Brunnen übernommen. Von September 2006 bis Anfang 2015 hat er das Studienseminar St. Michael in Traunstein geleitet. Danach war er als Pfarrvikar im Pfarrverband Grafing tätig.
Zum 1. Februar 2018 wurde er Leiter der Katholischen Stadtkirche Bad Reichenhall.
Aus seiner Vorstellung am Studienseminar in Traunstein:
Im März 2006 ernannte mich mein damaliger Bischof, Friedrich Kardinal Wetter, zum Direktor des Erzbischöflichen Studienseminars St. Michael. Das Amt habe ich dann offiziell am 1. September 2006 übernommen. Die Ernennung kam für mich persönlich sehr überraschend, hatte ich mich doch bereits mit dem Gedanken auseinandergesetzt, als Pfarrer einen Pfarrverband zu leiten. Zugegeben – wusste ich doch um die große Verantwortung, die mir übertragen wurde, nämlich einem Haus vorzustehen, in dem junge Menschen heranwachsen und sich aufgrund ihres Alters in individuellen Lebenssituationen befinden. Grundsätzlich zähle ich mich aber zu einem Menschen, der Herausforderungen gerne annimmt und solchen unvoreingenommen begegnet.
Gelernt habe ich diese positive Weltsicht von Beginn meines Lebens (Jahrgang 1970) an von meinen Eltern, denen ich hierfür sehr dankbar bin. Gelernt habe ich das Vertrauen sicher auch von meinem damaligen Heimatpfarrer, der in jedem Menschen – ganz egal wer und wie er lebte – einen von Gott Angenommenen sah. Beides zusammen war sicher ein „Seminar“, zu Deutsch eine „Pflanzstätte“, in der meine Berufung für das spätere Priesteramt (Priesterweihe 2003 in Freising) wachsen und reifen konnte. „Es ist gut, dass es dich gibt wie du bist“, ein Gefühl das ich den jungen Menschen im Seminar weitergeben möchte.
Herausforderungen anzunehmen und nicht aufzugeben, begleitet meinen bisherigen Lebensweg: Zunächst besuchte ich in Schönau am Königssee die Realschule und schloss diese mit der Mittleren Reife ab. Es schloss sich eine zweieinhalbjährige Berufsausbildung zum Fachangestellten im steuer- und wirtschaftsberatenden Beruf in einer Steuer- und Wirtschaftsprüfungskanzlei an. In derselben Kanzlei arbeitete ich dann noch eineinhalb Jahre weiter. Es war keinesfalls eine verlorene Zeit – ganz im Gegenteil. Meine beiden Chefs haben mir viel „Handwerkszeug“ mit auf den Weg gegeben, was mir in den vergangenen Jahren geholfen hat, als Stiftungsvorstand die Stiftung „Erzbischöfliches Studienseminar St. Michael“ (etwa 45.000 m² Grund und Boden) transparent zu verwalten. Eine Herausforderung war sicher dann die Aufgabe meines Berufes, um im Spätberufenenseminar St. Matthias in Wolfratshausen-Waldram das Abitur nachzuholen. Im November 1994 begann ich dann an der LMU München mein Theologiestudium, welches ich im Jahr 2000 mit dem Diplom abschloss. Der Satz „Es muss feste Bräuche geben“ in dem Büchlein „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint Exupéry inspirierte mich, mich in meiner Diplomarbeit mit Ritualen und Bräuchen auseinanderzusetzen. Die Beschäftigung mit diesem Thema hat mich nicht mehr losgelassen. In dem mit Jugendlichen gelebten Brauchtum des Jahreskreises, in den wiederkehrenden Ritualen (z. B. Segnung von Abiturienten, gemeinsame Gottesdienste) erfahre ich, wie Zeit und Ewigkeit sich die Hände reichen, wie der Himmel die Erde berührt.
Abschließend – dafür möchte ich den jungen Menschen von Herzen danken, weil sie mich das tagtäglich hier im Haus lehren – lässt sich zusammenfassend sagen: Es ist gut, dass es die JUGEND gibt, sie lässt mich LERNEN.