Die Geschichte der Kirchengemeinde Schwindegg ist unauflösbar mit der Geschichte von Schloss und Hofmark Schwindegg und den verschiedenen Schlossherren verknüpft. Hatte doch die zur Pfarrei Obertaufkirchen gehörende Gemeinde bis 1961 kein anderes Gotteshaus als die kleine, im Privatbesitz der Schlossherren befindliche Schlosskapelle. Von 1911 an bemühte man sich um die Finanzierung des neuen Gotteshauses. 1921 wurde ein Kirchenbauverein gegründet. Der 1. Weltkrieg und die Inflation ließen alle Rücklagen dahinschmelzen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs nahm sich Pfarrer Engl, der seit 1939 die Pfarrei Obertaufkirchen betreute, des Kirchenbaus in Schwindegg besonders an. Ein passendes Grundstück konnte 1958 durch Tausch gewonnen werden. Nun konnte die Erzdiözese München-Freising in die Planungsphase für den Kirchenbau in Schwindegg eintreten. 1960 wurde mit dem Bau begonnen und am 11. September die Grundsteinlegung durch Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler vorgenommen. Die befürchteten Schwierigkeiten mit dem Baugrund stellten sich nach eingehenden Bodenuntersuchungen tatsächlich ein. Der Untergrund bestand bis ca. 1,40 m Tiefe aus Lehm; dann folgte eine ca. 40 cm dicke Moorschicht, und der Grundwasserspiegel lag bei etwa 1,20 Meter unter der Oberfläche. Die Schwierigkeiten wurden überwunden, indem das Bauwerk auf ein Fundament aus 70 konusförmigen, mit Stahl armierten und 4,4 m tief versenkten Betonpfählen gestützt wurde. Die Bauarbeiten kamen gut voran und konnten nach 13monatiger Bauzeit abgeschlossen werden. Die Weihe der Kirche nahm am 14. und 15. Oktober 1961 ebenfalls Weihbischof Dr. Johannes Neuhäusler vor, der gut ein Jahr zuvor den Grundstein gelegt hatte. Nach dem Willen der Angehörigen der Kuratie Schwindegg sollte die neue Pfarrkirche dem Ortspatron und Pestheiligen St. Sebastian geweiht werden, zumal seit fast 200 Jahren eine Sebastianibruderschaft am Ort bestand. Da aber bereits eine Filialkirchenstiftung "Mariä Himmelfahrt" ins Leben gerufen worden war, musste das Patronat der neuen Kirche auf Mariä Himmelfahrt übertragen werden. Die Pläne zum Kirchenneubau fertigte 1960 Regierungsbaumeister Theodor Wimmer in Dorfen. Er sah einen rechteckigen Bau vor, dessen nach Süden ausgerichteter Chor ohne eingezogen zu sein sich zu einem 3/8 Schluss verjüngt. Langhaus und Chor werden einheitlich von einer mächtigen Holzdecke überspannt. Nur im Westen schließt sich zur Erweiterung des Kirchenraums ein flaches Seitenschiff an das Langhaus an. Davor, an der Westseite des Chores, liegt die Sakristei. Der Altarraum ist von einem majestätischen Mosaikaltarbild beherrscht, das die Krönung Mariens darstellt. In der Nordwand der Kirche, über der Orgelempore, findet sich eine große Rosette.
(aus dem Kirchenführer des Pfarrverbandes)