Hl. Kreuz/Giesing

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Das Kreuzfragment aus der Au

Kreuz_Au
Verkohlte Beine, an einen Balken genagelt – das ist alles, was von diesem barocken Kruzifix übrig geblieben ist. 1463 wurde es vermutlich aus der Ge-
gend von Tölz oder Lenggries von Isarhochwasser in der Münchner Au angeschwemmt. An der Fundstelle wurde eine Kapelle für das Kreuz erbaut. Wohl erst nach deren Abriss im Jahr 1817 hing das Kreuz an der Herberge Krämerstraße 23 (siehe Bild). Die dortige Krämerei wurde nach dem Bildwerk »zum Herrgottskramer« genannt. Bei englischen Fliegerangriffen in der Nacht vom 24. zum 25. April 1944 wurde das Kruzifix bis auf die Beine des Gekreuzigten zerstört. Ein sechzehnjähriger Junge, Ministrant in der Maria-Hilf-Kirche in der Au, fand die Fragmente und trug sie zu sich nach Hause – es war der spätere Autor, Regisseur und Schauspieler Philip Arp (bürgerlicher Name Hermann Fischer, 1929–1987), der im Jahr 1970 das Theater am Sozialamt in Schwabing mitbegründen sollte. Er war es vermutlich auch, der das Fragment mit einem Kartoffelsack, einem Strick und einem weißen Leintuch »bekleidete«. Nach seinem Tod wurde das Kreuz dem Erzbistum München und Freising für die künftige Verwendung in einem Kirchenraum übergeben.

Nach dem Abschluss der Innenrenovierung wird es in der Heilig-Kreuz-Kirche seinen Platz finden.