Pfarrverband Oberes Priental

Kirchplatz 2, 83229 Aschau/Chiemgau, Telefon: 08052-4428, E-Mail: Darstellung-des-Herrn.Aschau@ebmuc.de

In der Fastenzeit 2025 wird das Heilige Grab wieder in der Pfarrkirche in Aschau im Chiemgau aufgestellt

Jahrelang wurde das Aschauer Heilige Grab aufwendig restauriert und nach über 65 Jahren Ende Februar 2019 erstmals wieder in der katholischen Pfarrkirche "Darstellung des Herrn" aufgebaut. Dort blieb es bis zum 05. Mai stehen, wurde in die Feier der österlichen Gottesdienste einbezogen, diente als Kulisse für die Auferstehungsspiele und Konzerte, wurde in Führungen erklärt, oder sprach aus sich heraus mit dem reichhaltigen Bildprogramm mehrere tausend Besucher an. Erneut war es 2022 aufgestellt. Im dreijährigen Turnus ist es wieder so weit:
2025 wird das Heilige Grab in der Fastenzeit wieder aufgebaut und vom 15.03. - 27.04.2025 zu sehen sein.
Voraussichtlich Anfang Dezember 2024 können wir Ihnen das reichhaltige Programm mit Führungen, Konzerten, Gottesdiensten und Öffnungszeiten anbieten.

Broschüre Titel
Broschüre Hl. Grab
Das Aschauer Heilige Grab

  • Beschreibung
  • Geschichte
  • Theologie
  • Geistlicher Impuls



Hl.GrabTest
Foto: Erzbischöfl. Ordinariat München - Achim Bunz
1797/99 fertigten der Kistler Sebastian Furtner aus Hohenaschau und der Maler Sebastian Rechenauer d.Ä. aus Unterflintsbach ein neues Heiliges Grab für die Aschauer Pfarrkirche. Die Künstler ließen sich von römischen Vorbildern inspirieren und standen noch ganz in der Tradition barocker Kulissenheiliggräber, in denen religiöse Inhalte in theatralischer Weise zum Ausdruck gebracht wurden.
Drei Etagen in dem fast 10 m hohen Aufbau  sind zu unterscheiden: In der Mitte das Heilige Grab, flankiert von Säulenhallen, die den Blick in Landschaftsmalerei freigeben. Es ist die irdische Ebene, die Welt mit all ihrer Schönheit (dargestellt beispielsweise in der Landschaft und der Harmonie der Säulenarchitektur),  aber auch ihrer Vergänglichkeit (Grab).
Darüber ist der himmlische Bereich mit den drei göttlichen Tugenden und der Nische für die Monstranz (so früher) bzw. dem Kreuzreliquiar, sowie für die Figur des Auferstandenen  an Ostern.
Die unterste Ebene stellt die Unterwelt dar mit den Verstorbenen der vorchristlichen Zeit, angefangen bei Adam und Eva, die auf Erlösung warten. Flankiert wird dieser Bereich von Ruinenarchitektur.

 
Hl Grab Ölbergszene
Ölbergszene - Foto: Paul Janßen

Während der Fastenzeit bis Gründonnerstag  ist in der Mitte der Kulissen das Gebet Christi am Ölberg zu sehen.  Der vorhandene Barockengel und die darüber sichtbare Gottvaterdarstellung wurden 2019 in den Werkstätten Wiegerling mit dem betenden Jesus ergänzt. 
Nach dem Letzten Abendmahl zieht sich Jesus mit seinen Aposteln an den Ölberg zurück, wo er sich in seiner Todesangst Gott, dem Vater, anvertraut:  „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er betete in seiner Angst noch inständiger, und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.“ (Lk 22,42-44)
Grabchristus Hl Grab Aschau
Foto: Paul Janßen
Eindrucksvoll in vollplastischer Holzschnitzerei aus der Barockzeit liegt der Leichnam Jesu am Karfreitag und Karsamstag in der Mitte des Heiligen Grabes. Die Gesichtszüge zeigen noch den Todeskampf am Kreuz, die Hände die Wundmale der Nägel. Die Schulterwunde erinnert an das schwere Kreuz, das er auf den Kalvarienberg hinauftrug. Jetzt hat er ausgelitten, wird ins Grab gelegt.

 
Heiliges Grab Osternacht
Foto: Paul Janßen
Während in der Osternacht das "Gloria" gesungen wird, erscheint oben die Figur des auferstandenen Christus - das Grab ist leer.
Hl Grab Mose und Jeremias
Mose und Jeremia - Foto: Paul Janßen

Die vier Propheten Ezechiel, Micha (an den Stirnseiten im 1. Stockwerk), Jesaja und Jeremia (auf Brettern gemalte Figuren), sowie Mose mit der Schlange und König David mit der Krone (Bretterfiguren) weisen mit ihren Spruchtafeln auf die Passion von Jesus Christus hin. 


 
Grabkugeln
Foto: Erzbischöfl. Ordinariat München - Achim Bunz
Typisch für die großen Heilig-Grab-Kulissen sind die mit buntem Wasser gefüllten und von hinten beleuchteten Glaskugeln. Ursprünglich als „Schusterkugeln“ zur Verstärkung des (Kerzen-)Lichts in Werkstätten verwendet, dienten sie im Barocktheater zur Beleuchtung und kamen so in die Hl.-Grab-Kulissen. Die fünf roten Grabkugeln vor dem Grab Christi symbolisieren die fünf Wundmale.


 
Hl Grab Aufbau
Foto: Paul Janßen

Zwei Tage sind für den Aufbau des Heiligen Grabes nötig. Auf einem großen Holzgerüst werden die auf Holztafeln bemalten Kulissenteile angebracht. Einen weiteren Tag braucht man für die Befüllung der Grabkugeln mit gefärbtem Wasser sowie die Elektronik.