Am 27. Januar, dem 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz fand in St. Peter und Paul eine besinnliche Gedenkandacht statt. Die Aussetzung des Allerheiligsten bei der Andacht erfolgte mit einer originalgetreu nachgebauten Monstranz, die von Insassen des KZ Dachau aus einfachsten Materialresten aus dem Lagermüll gefertigt worden war. Es wird angenommen, dass die Monstranz von dem Salesianerpater Karl Schmidt hergestellt wurde. Diakon Oliver Grießl, der die Andacht hielt, hatte die Monstranz originalgetreu nachgebaut. Das Original kann im Karmel auf dem KZ-Gelände in Dachau besichtigt werden. Im Laufe der Kriegsjahre wurden von Häftlingen, vor allem von Priesterhäftlingen noch weitere einfache Monstranzen sowie umfangreiches liturgisches Gerät für die Feier von Gottesdiensten hergestellt.
Im KZ Dachau waren zahlreiche Priester und Ordensleute inhaftiert, u.a. auch Protonotar Dr. Michael Höck, langjähriger Domrektor in Freising. Zum Ende des Krieges waren es 2720 Priester. Sie wurden teilweise besonders grausam von dem Lagerpersonal behandelt.
Bei der Gedenkandacht war die Erinnerung an dieses abscheuliche Geschehen in unserer Nachbarstadt Dachau in bedrückender Weise spürbar, ganz besonders im Text des Liedes „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das der Theologe Dietrich Bonhoeffer an Weihnachten 1944 im NS-Gefängnis Berlin verfasst hatte. Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 auf Befehl Adolf Hitlers im KZ Flossenbürg hingerichtet.