Der Innenraum der Pfarrkirche St. Konrad wird an seiner Stirnseite von einer großen, sich nach außen wölbenden Glaswand begrenzt, die von 16 eng gesetzten Betonstützen unterbrochen wird. Dieser „Glasteppich des Gotteslobes" zieht jeden Besucher der Kirche sofort nach seinem Eintreten in das Gotteshaus magisch an. Vor allem, wenn die Sonne ihre Strahlen durch die wunderbaren Glasfenster schickt, kann man sich der dadurch ausgelösten mystischen Atmosphäre im Altarraum kaum entziehen.
Der Schöpfer der Glasfenster in der Apsis, Professor Albert Burkart, zur Symbolik der einzelnen Motive:
„Während die Betonstützen des großen Fensters den statischen Zusammenhang mit der Raumumgrenzung halten, ist in dem großen Glasteppich alles in dynamischer Bewegung des Stürzens und Niedersinkens. Die Führung der Bleiruten wie die stark farbigen Glasscherben, die großformig die Fensterflächen bilden, fügen sich diesem Rhythmus ein. Die Mitte des Fensters bilden die Symbole der Eucharistie, Trauben und Ähren auf dunkelrotem Grund. Vor ihnen neigt sich der ganze Kosmos in Anbetung. Oben hereinbrechend die Geisterwelt der Engel, in Flügelsymbolen dargestellt, aus abgestuften gelben Tönen von etwas Rot und Grün unterbrochen, dann die Bahnen der Welten in glühenden Rots und tiefen Blaus, darunter der Bezirk der Erde mit Menschen, Tier und Vögeln, dem Geviert von Äckern und Feldern, von Pflanzen und Blumen in grünlichen, braunroten und purpurnen Farbklängen, sodann der blaue Bereich des Wassers mit den Fischen und zutiefst auf den Seiten die Zone des Feuers, in der auf der linken Seite auch der Teufel, mit der dunklen Sonne Satans über sich, in die Anbetung wider seinen Willen hinein genommen ist. So ist das Fenster formal und thematisch Ausdruck der Anbetung vor dem Opfer, das sich auf dem Altar vollzieht."
Und in der Tat - auch dies ist symbolhaft dargestellt: Am tiefsten Punkt - in der Mitte des Fensters - finden wir ein Lamm dargestellt. Es soll Zeichen und Ausdruck dafür sein, dass Gott selbst in den tiefsten Punkten unseres menschlichen Lebens gegenwärtig ist.
Betrachtet man das Fenster noch einmal in seiner Ganzheit, so kann man drei Hauptbereiche sehen: Oben den himmlischen, Gottvater zugeordneten Bereich - die vom Heiligen Geist durchwehte Mitte - und den unteren, vom Gottsohn in den Zeichen der Eucharistie und dem Lamm eingeschlossenen Bereich. In der Schöpfung spiegelt sich so der dreifaltige Gott wider - so lobt die Schöpfung den Schöpfer (Raphael Gerd Jacob).
Dem wunderschönen Apsis-Fenster im Osten des Kirchenbaus gegenübergestellt befindet sich im Westen das herrliche Rundfenster mit Jesus als Pantokrator auf einem Bogen sitzend. Beide Fenster bilden gleichsam Anfang und Ende, Alpha und Omega; dazwischen befindet sich die Kirchengemeinde auf dem Weg von der Schöpfung hin zum Jüngsten Gericht. Noch einmal Professor Albert Burkart: „Auf gelbem Grund, der Farbe der Glorie, thront die Gestalt Christi auf dem Regenbogen in einer kraftvollen Spannung des Sitzens, jederzeit bereit, sich zum Gerichte zu erheben. Daher auch die Strenge des Ausdrucks. Welten kreisen um ihn und er gebietet ihrem Lauf. Und wenn er sich zum Gericht erhebt, werden sie herabstürzen und es wird eine neue Erde und ein neuer Himmel sein.
So ist in beiden Fenstern der Kosmos mit in den Kirchenraum herein gezogen zum Ausdruck der Anbetung und zur Verherrlichung der Macht des Erlösers, in dessen Namen sich die Knie aller beugen, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind."