Pfarrverband Mariahilf - St.Franziskus


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Tag 9

1.9. Sonntag, Ruhetag in Piediluco

Heute ist ein schöner Tag. Er ist frei. Es ist Sonntag. Zeit, um heiß gelaufene Füße und Beinmuskulatur zu erholen. Wir sind im Ort Piediluco am See und passenderweise im Hotel dal Lago.
Der See Piediluco liegt ganz am Ende der Provinz Latium 370m über Meereshöhe und bildet mit circa 1,5 km² Fläche und einer maximalen Tiefe von 20 Metern den zweiten natürlichen See Umbriens nach dem Trasimenischen See. Er speist die Wasserfälle von Marmore, die wir gestern durchwandert haben und dient wegen seiner zumeist ruhigen Wasserfläche als olympisches Ausbildungszentrum aller italienischen Ruderdisziplinen.

Wunderschön ist es hier, so nah bei der italienischen Großstadt Terni und dennoch mitten in einer unberührt aussehenden Natur.

Das Hotel war zum Zeitpunkt seiner Entstehung circa 1960 sicherlich ein Hort  grandioser Gastlichkeit, heute ist sein Charme ein wenig abgeblättert. Nach einem Abendessen auf der beeindruckenden Dachterrasse des Hotels, das für Echte- und Schein-Vegetarier ein wenig problematisch verlief, hatten wir nach einer ruhigen Nacht erstmals erst um 8:00 Uhr unser Frühstück, allerdings mit einem Kaffee, dessen Geschmacksreichtum seinesgleichen suchte. Die Kaffeemaschine sah in ihrem Reinheitszustand sehr verdächtig aus. Wer jedoch meinte, aus der Kaffeekanne am Tisch wirklich Kaffee zu erhalten, sah sich mit einem extrabitteren Gebräu, möglicherweise aus dreifach gebrannten Löwenzahnwurzeln bestraft.

Man kann eben nicht alles haben. Hier hat eindeutig der wunderbare Rundumblick auf den See und die Berge und die vor uns liegenden Abruzzen den Vorrang vor der Qualität von Frühstück und Abendessen übernommen.

Die Gespräche am Frühstückstisch drehten sich heute, noch vor der Andacht, um die möglichen Aktivitäten am heutigen Tage, eine Burgbesichtigung des Rocca di Piedeluco oder zum See - Tretboot fahren, Ruderboot fahren, eine Seerundfahrt, nur Fotos machen, zeichnen oder baden, oder tanzen üben, oder mit dem Linienbus fahren - zurück zu den Wasserfällen, oder eine Siesta (die wurde sehr rasch wieder verworfen) und natürlich - Beiträge für den bunten Abend vorbereiten. So machten sich nach der Sonntagsandacht kleine Grüppchen auf, um auf verschiedenste Weise die Umgebung in ungewohnter Freiheit zu erkunden.

In der heutigen Andacht berichtete uns Pfarrer Schlosser von dem Sakrament der Weihe. In diesem Zusammenhang erzählte er von seiner Priesterweihe vor 41 Jahren und zog Vergleiche zwischen damals und heute. Noch im Jahre 1962 wurden in Deutschland weit über 500 Priester jährlich geweiht. Heute ist die Anzahl nur noch 26. Dennoch ist es falsch, nur für Europa Änderungen zu fordern. Die katholische Kirche wächst, aber heute in Korea und Indonesien.
Die Predigt zitiert einen Brief von Paulus - aus dem Gefängnis geschrieben - an Timotheus, mit der Aufforderung nicht zu verzagen. Wir singen daraufhin: Wer glaubt, ist nie allein.
Danach erfolgt die Fürbitte für alle im Kirchendienst, für alle, die müde geworden sind, für die kirchlichen Anliegen zu kämpfen.
Pfarrer Schlosser berichtet weiterhin über seine Priesterweihe und die Praxis des Handauflegens. Dabei wurden dem zu weihendem Priester von Dutzenden von Priestern die Hände aufgelegt, mit dem Bemühen, dabei Kraft und Auftrag zu übertragen. Dieser Akt der Weihe konnte stundenlang dauern.

Nach der Andacht hatten wir also viel Freizeit und diese auf vielfältige Weise genutzt. Zwei Pilger sind zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgefahren zum Wasserfall, um diesen alleine zu erlaufen. Wir sind eine Stunde lang in einem Ruderboot zum anderen Seeufer gefahren, um zu baden, ohne uns von den Blesshühnern oder möglichen fürchterlichen Schlangen stören zu lassen.

Um 17:30 Uhr haben wir uns alle in der Kirche San Francesco eingefunden für die Sonntagsmesse. Toni Waas hatte mit uns einen kleinen Teil einer Missa Brevis einstudiert, nur das Kyrie, aber es klang in der Kirche wunderbar.
Wir hatten eine wunderbare Sonntagsmesse, wo sogar einige Ortsansässige aufmerksam zugehört und uns beim Friedensgruß die Hand gegeben haben.

Der Heimweg ins Hotel ging schnell vonstatten und ein reichhaltiges Abendessen vollendete diesen freien Tag. Morgen geht es wieder zu Fuß weiter, dann aber ca. 20 Kilometer. Hoffentlich sind wir dafür ausgeruht.

Thomas B.
Bild für den Pilgerblog Tag 9 2024
Sonnenaufgang am Lago di Piediluco.
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Blick zur Franziskuskirche in Piediluco.
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Für die Sammler von Kirchtürmen.
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Kirche Santa Maria in Piediluco.
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In Piediluco.
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In Piediluco.
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Blumenboot.
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Schneckenfamilie.
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Ist Ramses daheim?
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San Francesco.
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Wir feiern Messe.
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Badestrand.
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Der Blick hinüber zu unserem Hotel.
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Scheißboot.
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Abendstimmung am Lago di Piediluco.
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