Beginnend vom Jahr 2000 schreibe ich nun die Chronik in aufsteigender Folge, so dass der Leser das abgelaufene Jahr, also die jüngste Vergangenheit zuerst verfolgen kann.
Seit der Gründung unserer Liedertafel im Jahr 1843 bis zum Jahr 2000 liest man die Chronik, wie man sie halt liest, von den Aufzeichnungen aus der Chronik bis zum Jahr 1999.
Am 10. Januar begann das neue Jahr mit der ersten Gesangsprobe und einer anschließenden Vorstandssitzung, Hauptthema war die Vorbereitung zum 180-jährigen Bestehen.
Am 12. Januar überraschten die Sänger den langjährigen Sänger und Vorstand Hermann Brunner in seinem Haus, um mit ihm den 88. Geburtstag zu feiern. Es war pure Freude, wieder mit den Sängern die ihm bekannten Lieder mitsingen zu dürfen. Als Dank lud er die ganze Sängerschar zu einem späteren Zeitpunkt ins Gasthaus Unterbräu zu einer Brotzeit ein.
Am 25. Februar gestalteten wir unter der Leitung von Shanna Hiemesch den Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder, anschließend fand im Gasthaus Zweibrückenwirt die Jahreshauptversammlung statt.
Vorstand Sepp Wimmer eröffnete die Versammlung, dann folgte das Gedenken an die verstorbenen Sänger und Mitglieder. In seinem Bericht ging der Vorstand vor allem auf den zögerlichen Beginn im Jahr 2022, bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Krise ein. Es folgten die Berichte des Schatzmeisters Robert Haider und des Schriftführers Walter Spierling. Nach den offiziellen Berichten erfolgte die Entlastung der Vorstandschaft, sie war einstimmig.
Im folgenden Tagesordnungspunkt wurden Edgar Müller für 25 Jahre Zugehörigkeit und Alfons Wastlhuber für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Im Punkt Sonstiges war Hauptthema das bevorstehende Fest zum 180-jährigen Jubiläum. In den kommenden Wochen wird das Fest vorbereitet, das mit einem Konzert in der Remise gefeiert werden soll. Shanna Hiemesch dankte den Sängern für die gute Teilnahme an den Proben, rief aber gleichzeitig dazu auf, die Gesangsproben als festen Teil in der Woche zu sehen, um das Fest gut vorbereitet mit den Freunden feiern zu können.
Am 13. März erhielten die Sänger die Nachricht, dass Diethard Ochmann einen schweren Herzinfarkt erlitten hat, am 16. März verstarb er an dieser schweren Erkrankung. Zusammen mit dem Chor von St. Bartholomäus gestalteten wir Sänger das Requiem in Marktpfarrkirche. In der anschließenden Beerdigung senkte sich die Fahne zum letzten Gruß für den Sänger im 1. Baß, der im Alter von 81 Jahren in die Ewigkeit abberufen wurde.
Am 21. April haben Franz Hüller und Sepp Wimmer das Schaufenster an der Gemeinde gestaltet. Dieses Fenster bietet den örtlichen Vereinen die Möglichkeit, sich zu präsentieren, für uns war es sehr passend zum bevorstehenden Jubiläum.
Am Abend des gleichen Tages erfuhren die Sänger vom Tod des langjährigen Mitglieds und ehemaligen Sängers Eberhard Hiltmann. Er verstarb nach einem Krebsleiden im Alter von 88 Jahren. Sepp Wimmer hat ihn mit der Vereinsfahne auf dem letzten Weg am Friedhof in Oberneukirchen begleitet.
Die Zeit bis zum Jubiläum am 20. Mai musste intensiv genutzt werden. Zu den Dienstags-Proben hatte sich unsere musikalische Leiterin stets gut vorbereitet und von den Sängern Probenteilnahme und Konzentration gefordert. Am Samstag, 22. April war Probentag, als Lohn gab es nach drei Stunden Singen ein Weißwurst-Essen mit frischen Brezen vom Hartmut Pötzsch.
Am 15. Mai trafen sich mehrere Sänger und einige Sängerfrauen in der Remise, um den Saal für die Veranstaltung zu „ertüchtigen“. Die Bestuhlung wurde entsprechend dem Plan vorgenommen, die Bühne hergerichtet, Getränke in die Kühlung eingeräumt und die Theke vorbereitet, denn am Festtag sollte alles stehen.
Das Fest selbst war ein tolles Ereignis. Den ausführlichen Bericht können sie unter dem Link „Feste und Veranstaltungen“ nachlesen.
Es sei auch erwähnt, dass beim Aufbau und auch beim Abbau viele Sänger fleißig dabei waren, ein besonderes Danke an einige Sängerfrauen, die mitgeholfen haben und vor allem an der Theke für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt haben.
Schon drei Tage später war die nächste Probe und welch schöne Überraschung, Heinrich Hiemesch kommt in die Gesangsprobe, stellte eine Kiste Bier hin und erklärt seinen Einstand bei den Sängern.
Am 7. Juni ist Volksfest-Auszug, sieben Sänger begleiten die Fahne auf dem Weg ins Festzelt.
Am gleichen Tag stirbt der langjährige Sänger Dr. Josef Wolf im Alter von 79 Jahren. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Vorstand Sepp Wimmer war auf Einladung mit der Fahne zur Beisetzung anwesend.
Schon einen Tag später, am 8. Juni verstarb völlig überraschend Hermann Brunner. In Absprache mit den Angehörigen wurde das Requiem in der Marktpfarrkirche durch uns Sänger der Liedertafel gestaltet. In seiner Trauerrede ging Vorstand Wimmer auf die besonderen Verdienste für die Liedertafel ein. Als Vorstand war es Hermann Brunner ein besonderes Anliegen, die Sänger zu den Proben aufzurufen, besonders erwähnt sei, dass die Anschaffung des Sängerpodests in seine Zeit als Vorstand des Vereins fällt. Am Grab senkte sich die Fahne zum letzten Gruß.
Eine Grillfeier am 18. Juli sollte das Jahr den Ferienbeginn anzeigen. Hartmut Dobritz und Sepp Wimmer grillten Spezialitäten, dazu gab es eine Salat-Bar und hintendrauf ein tolles Kuchenbuffet. Shanna Hiemesch hatte ein kleines Programm für die Sänger zusammen gestellt und zum Ausklang, der sich schon etwas hinzog, denn das Wetter meinte es besonders gut, sorgten noch Hartmut Pötzsch, Martin Berger und Hannes Fischer mit ihren Instrumenten für gute Stimmung.
Am 21. November dann eine weitere Überraschung. Mit Frieder Vielsack kommt in diesem Jahr ein weiterer Sänger zur Liedertafel und es ist anzumerken, er ist der Jüngste in der Sängerschar, herzlich willkommen.
Am 12. Dezember gestalteten wir wieder einen adventlichen Abend im Seniorenheim St. Nikolaus und danach war gleich die traditionelle Nikolausfeier im Gasthof Unterbräu. Franz Hüller hat das Programm mit Geschichten und Anekdoten gestaltet.
Zum Jahresende hin noch eine traurige Nachricht. An Heilig Abend verstarb Herbert Mühlhauser im Alter von 78 Jahren nach längerer Erkrankung. Das Requiem in der Kirche zu Frauendorf gestalteten die Sängerinnen und Sänger des Chores von St. Bartholomäus und die Sänger der Liedertafel gemeinsam unter der Leitung von Edi Kästner. In seinem Nachruf ging Vorstand Sepp Wimmer auf die Verdienste des Verstorbenen ein. Herbert Mühlhauser war zuverlässig bei den Proben und bei Veranstaltungen war er immer dabei, vor allem sei erwähnt, der Auf- und Abbau des Sängerpodests, hier war der "Zwiefe", wie er genannt wurde, der Meister. Eine große Trauergemeinde verabschiedete Herbert Mühlhauser auf dem letzten Weg, die Vereinsfahne senkte sich zum letzten Gruß.
Es sei erwähnt, dass die Beerdigung am 13. Januar 2024 stattfand, aber aufgrund des Todes im alten Jahr hier dokumentiert ist.
Nachdem im Herbst vergangenen Jahres die Gesangsproben wieder eingestellt werden mussten, hoffte man auf ein Nachlassen der Pandemie, um wieder starten zu können. Aber die Wintermonate brachten noch keine Erleichterung und deshalb war es nix mit Singen. Besprechungen und Sitzungen fanden statt um über das Wie und Wann entscheiden zu können, aber es gab noch keine Erlaubnis für Ansammlungen von Menschen in geschlossenen Räumen.
Ein anderes, bitteres Ereignis prägte die Themen in der Presse und sorgte in der Bevölkerung für Unmut, vor allem aber Besorgnis. Am 24. Februar überfiel die russische Armee das Nachbarland Ukraine. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Übermacht an russischen Kriegswaffen und Soldaten das tapfer sich wehrende Volk einnehmen wird. Es soll kein Kriegsbericht sein, aber die Brutalität der Russen hinterließ eine Spur der Verwüstung, Menschenleben waren nichts mehr wert.
Die westlichen Regierungen berieten als Antwort über Maßnahmen gegen die russische Staatsmacht. Der russische Präsident Putin ließ die Gas- und Ölleitungen sperren, die angelegten Vorräte wurden knapp und es musste nach Alternativen gesucht werden. Eine erste Konsequenz war, dass von der Bundesregierung bis hinunter zu den Kommunen Regelungen bzw. Einschränkungen veranlasst wurden.
Am 7. April bat deshalb die Bürgermeisterin Petra Jackl zum Gespräch. Es ging um die Wärmeversorgung der öffentlichen Gebäude, sie sind allesamt gasbetrieben. Die Aussage war klar, die Heizkosten müssen stark eingeschränkt werden und für den Fall, dass eine Versorgungsknappheit eintritt gilt es primär, Schule, Kindergärten und die Gemeinde selbst zu versorgen. Damit war klar, dass unser Probenraum zuerst von der Versorgung abgeschnitten wird. In den vergangenen Monaten war dies kein Problem, denn die Proben waren eingestellt.
Am 10. April war die Fahne wieder bei der Palmprozession dabei, dies nach 2-jähriger Pause wegen der Corona-Situation. Nun begann die Hoffnung, dass mit dem Rückgang der Corona-Fallzahlen wieder mit den Proben begonnen werden kann, und tatsächlich, am 26. April fand wieder die erste Singprobe statt.
Am 21. Juni konnte im Gasthof Unterbräu wieder die Jahreshauptversammlung abgehalten werden. Vorstand Sepp Wimmer konnte dazu die Bürgermeisterin Petra Jackl und deren Stellvertreter Werner Schreiber begrüßen. Nach dem Totengedenken hob der Vorstand in seinem Bericht für das abgelaufene Jahr insbesondere die Schwierigkeiten mit der Corona-Pandemie hervor und rief die Sänger auf, wieder regelmäßig zu den Proben zu kommen, denn die Anzahl der Sänger ist in den vergangenen Jahren auf 25 zurückgegangen. Krankheitsbedingt sind meist nur etwa 20 Sänger anwesend. Bei den anstehenden Wahlen wurden die Funktionsträger wieder bestätigt, der 2. Fähnrich, bisher Günther Legler, wurde nicht mehr besetzt.
Der Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Sänger fand am 17. Juli in der Marktpfarrkirche statt. Aufgrund der Erkrankung unserer musikalischen Leiterin und auch der Erkrankung mehrerer Sänger konnte der Gottesdienst nicht musikalisch von den Sängern gestaltet werden.
Eine Grillfeier sollte nach der Pandemie wieder ein geselliger Höhepunkt werden. Die beiden ersten Termine mussten wegen Erkrankung mehrerer Sänger verschoben werden. Am 2. August konnte nun endlich ein Termin gefunden werden und bei herrlichem Sommerwetter war es eine kleine, aber sehr gesellige Feier im Arkadenhof. Um aber auch wieder gesanglich in der Öffentlichkeit zu sein, die Proben sollten ja nicht ganz umsonst sein, wurde das Patrozinium der Marktpfarrkirche von St. Bartholomäus am 20. August musikalisch von uns gestaltet, es war mehr als ein Ersatz für den Gedenkgottesdienst.
Am 5. Oktober traf uns die Nachricht vom Tod unseres Ehrenmitglieds Lenz Rosenberger. Der kirchliche Abschied im Requiem wurde nach Absprache mit den Angehörigen vom Kirchenchor, der Blaskapelle Kraiburg, dem Fischer-Dreigsang und den Sängern unserer Liedertafel gemeinsam gestaltet. Die Kraiburger Kirche hat wohl selten so viele Besucher gezählt, wie an diesem Tag. Am Friedhof stand eine unübersehbare Menschenmenge, die Abschied nehmen wollte. Die Trauerrede für alle Musik- und Gesangsgruppen hielt Edi Kästner. In unserem Nachruf bezeichne ich (Vorstand Sepp Wimmer) das Wirken des Lenz für Kraiburg als „Ein Lebenswerk wird zur Geschichte“.
Am 9. Oktober wurde der von Franz Hüller organisierte Tagesausflug nach Wels in Oberösterreich durchgeführt. Stadtführung, Besichtigung auf eine Faust, ein gutes Mittagessen und eine Kaffeepause waren Eckpunkte der Reise. Der Organisator verdient Beifall, denn eine vermeintlich unscheinbare Stadt war die Reise wert.
Am 17. November erreichte uns die nächste Todesnachricht. Günther Schmidt ist im Alter von fast 78 Jahren verstorben. Günther Schmidt war sechs Jahre 2. Vorstand und vier Jahre Kassenprüfer. Seine organisierten Fahrten ins Frankenland bleiben in Erinnerung. Das Requiem in Waldkraiburg wurde von uns Sängern musikalisch umrahmt. Mit einer Trauerrede und in Begleitung der Fahne verabschiedeten sich die Sänger von einem langjährigen Mitglied und Sänger.
Die nächste Todesnachricht erreichte die Sänger am 24. November. Im Alter von 83 Jahren verstarb Ehrenvorstand Georg Ober. Auf Wunsch der Angehörigen gestalteten die Sänger der Liedertafel unter der Leitung von Edi Kästner das musikalische Programm im Requiem. Vorstand Sepp Wimmer hob in der Trauerrede vor allem die große Einsatzbereitschaft für die Liedertafel hervor. Sein Verdienst ist um so größer zu bewerten, da der Schorsch Ober 22 Jahre 1. Vorstand des Vereins war. Am Grab verneigte sich die Fahne zum letzten Gruß.
Zum Jahresende wurde von uns Sängern und unter der Leitung von Shanna Hiemesch die Christmette zusammen mit der Blaskapelle Kraiburg und dem Fischer-Dreigsang gestaltet.
Das Jahr 2022 hat alle Gesichter gezeigt. Corona-Nachwehen, Kriegsbeginn in der Ukraine und Todesfälle von verdienten Mitgliedern und Sängern. Es könnte wieder besser werden.
Die guten Wünsche für das neue Jahr begleiteten meist das Schlagwort „Bleibt`s gsund“. Es war eine schwierige Zeit, denn Vorsicht und Rücksicht waren angesagt. In den kirchlichen Gottesdiensten waren wenige Besucher. Am Kircheneingang standen Platzeinweiser, um die angemeldeten Kirchgänger an die zugewiesenen Plätze zu begleiten, natürlich mit vorheriger Desinfektion der Hände und der sog. FFP-Maske im Gesicht.
Singen war anfangs nicht erlaubt, später durfte man mit Maske singen. Aber es stellt sich die Frage, ist das ein Gottesdienst, ist das Ziel, gemeinsam die Messe zu feiern, erfüllt. Die Besucherzahlen sprechen eine deutliche Sprache.
Und genauso erging es den Chören. Gesangsproben waren schon seit einigen Monaten nicht mehr möglich. Das Virus hat etwas verändert, es hat innerhalb von Familien und Freundschaften tiefe Gräben gezogen. Beim Spaziergang unterhielt man sich mit Nachbarn und Bekannten auf Abstand, das gewohnte Händeschütteln war weg.
Die Chronologie des laufenden Jahres zeigt folgendes Bild.
Am 17. März verstirbt der langjährige Fähnrich Heini Herrmann im Alter von 86 Jahren. Der „Heini“, war 18 Jahre lang 1. Fähnrich unserer Liedertafel. Der Abschied des langjährigen Sängers im 2. Baß war still und nur begleitet von unserer Fahne. Ein ehrendes Singen auf dem letzten irdischen Weg war nicht möglich.
Ende Mai schien die Pandemie etwas leichter zu werden. Vorstand Sepp Wimmer befragte die Sänger nach dem Impfstatus, um nach angekündigten Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen wieder mit dem Singen starten zu können. Das Ergebnis war positiv, denn nahezu alle Sänger waren schon durchgeimpft. Aber noch gab es keine Erlaubnis für Zusammenkünfte von mehr als fünf Personen in öffentlichen Räumen.
Entsprechend dem Beschluss des Vorstandes aus dem Vorjahr transportierte Sepp Wimmer die Vereinsfahne am 15. Juni zur Fahnenstickerei Jeschke zwecks Reinigung und Reparatur.
Am 29. Juni stirbt Franz Stenger sen. im Alter von 83 Jahren nach längerer schwerer Krankheit. Franz Stenger war 45 Jahre Mitglied und vor allem ein Helfer und Gönner bei Festen und Veranstaltungen. Eine Fahnenbegleitung auf seinem letzten Weg war nicht möglich, sie war gerade in der Reparatur.
Am 6. Juli beginnen die Gesangsproben wieder mit größter Vorsicht. Nach fast acht Monaten Pause ist es wieder erlaubt, unter bestimmten Voraussetzungen zu proben. Der Vorstand hat entsprechend der ergangenen Hygiene-Vorschriften ein Konzept erarbeitet. Dieses musste der Marktgemeinde vorgelegt werden und der 1. Vorstand musste sich verpflichten, dafür zu sorgen, dass die Hygiene-Regeln eingehalten werden. Im Einzelnen waren dies: Zugang der Sänger mit Abstand und Maske, am Platz durfte die Maske abgenommen werden und beim Verlassen des Platzes musste sie wieder aufgesetzt werden. Außerdem war das Desinfizieren der Hände Pflicht und jeder Sänger sollte seine Noten behalten. Auch beim Gang zum Getränk oder zur Toilette war „Maskenpflicht“. Um die Abstände einhalten zu können, waren die Proben getrennt nach Bässe und Tenöre. Die Bestuhlung im Haus der Musik war also auf Abstand gestellt. Man merkte die Vorsicht, denn die Ansteckungsgefahr war gefürchtet. Durch diese Hindernisse mussten die Sänger durch. An den Proben durfte nur teilnehmen, wer 2-fach geimpft war.
Am 1. August durfte die Fahne wieder geholt werden, sie war gereinigt und schien einfach heller in den Farben. Auch die Fransen wurden erneuert. Zur Ansicht war sie einige Tage im Haus der Musik.
Am 2. August wurde die Jahreshauptversammlung im Gasthof Unterbräu nachgeholt. Entsprechend der Tagesordnung begrüßte Vorstand Sepp Wimmer die erschienen Mitglieder. Nach dem Totengedenken, insbesondere für die verstorbenen Toni Thalhammer und Alois Schlagmann, zeigte der Vorstand auf, dass die Pandemie den Jahreslauf bestimmte. Das für Mai angesetzte Frühjahrskonzert in der Remise musste abgesagt werden, Jubiläen konnten nicht mehr gefeiert werden und ein Novum verkündete Schatzmeister Robert Haider, die Kasse schließt im Jahr 2020 mit einem kleinen Plus. Unter dem Punkt Ehrungen erhielten Sepp Halmbacher für 25 Jahre Mitgliedschaft und Walter Spierling für 40 Jahre Mitgliedschaft je eine Urkunde mit Abzeichen in Silber bzw. mit Goldrahmen. Die musikalische Leiterin Shanna Hiemesch bedankte sich für das Verständnis in der schwierigen Zeit und sprach die Hoffnung aus, dass die Proben wieder durchgeführt werden können, um die anstehenden Aufgaben wie Christmette und Gedenkgottesdienst wieder gesanglich begleiten zu können.
Einige Tage später, am 5. August, wollte man wieder mit dem traditionellen Grillfest die Geselligkeit pflegen und Jubiläen nachholen. Wegen des kühlen Regenwetters wurde die Veranstaltung in den kleinen Saal verlegt, aber unter Hygiene-Auflagen, wenn auch etwas gelockert. Während einer Regenpause wurden einige Ständchen im Arkadenhof gesungen und im Saal konnten die „Grillgäste“ einer feinen Musik mit Shanna, Heinrich und Hartmut lauschen.
Am 25. August ist Klaus Stolle im Alter von 82 Jahren verstorben. Er war etwa 15 Jahre Sänger und fleißiger Helfer. Dann zwangen ihn Krankheiten zum Aufhören. Zum Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche zu Seeon kamen einige Sänger, unsere Vereinsfahne stand zum Gedenken im Altarraum.
Und wie befürchtet, am 9. November wurde das Singen aufgrund der Entwicklung der Pandemie wieder eingestellt. Die geplanten musikalischen Ereignisse mussten wieder abgesagt werden. Das Haus der Musik wurde wieder „winterfest“ gemacht.
Am 17. November erhielten wir die traurige Nachricht, dass unser Sänger Karl Lehmann im Alter von 76 Jahren verstorben ist. Die Corona-Infektion hat ihm das Leben genommen. Das Requiem in der Pfarrkirche durfte nur von den Angehörigen und den Vertretern der Vereine besucht werden. Für unsere Liedertafel sprach Vorstand Wimmer die Trauerrede. Anschließend verabschiedeten sich die Sänger am Grab, die Vereinsfahne senkte sich zum letzten Gruß.
Zum Jahresabschluß erhielt die Vorstandschaft noch eine gute Nachricht. Die Raiffeisenbank Taufkirchen-Oberneukirchen spendete den Betrag von 1.300 €. Damit konnte der Aufwandsposten „Renovierung der Vereinsfahne“ wieder ausgeglichen werden und es bleibt noch ein Rest zum Kauf von Notenmaterial.
Fazit: Es war ein Jahr, das wegen der coronabedingten Auflagen spät begann und früh wieder beendet wurde. Die Lust zu singen dauerte nur kurze Zeit.
Noch nicht ahnend, welche einschneidenden Maßnahmen in diesem Jahr eintreten werden, begannen wir mit den Proben im neuen Jahr mit einer kleinen Geburtstagsfeier. Unsere musikalische Leiterin Shanna Hiemesch musste zugeben, dass auch sie der 50. Geburtstag eingeholt hat.
Aus China kamen Nachrichten über eine besondere und ansteckende Krankheit, ja China ist weit weg. Deshalb sollte alles wie geplant weiter gehen. Am 25. Januar war in der Marktpfarrkirche der Gedenkgottesdienst für unsere verstorbenen Mitglieder, den wir musikalisch mit der Messe von Lorenz Maierhofer umrahmten. Anschließend wanderten alle Sänger zum Gasthof Unterbräu, wo Vorstand Sepp Wimmer die Jahreshauptversammlung eröffnete. Nach dem Totengedenken gab Wimmer den Bericht über das abgelaufene Jahr. Hauptthema war das von Bundesfinanzminister Scholz angekündigte Verfahren gegen „reine Männervereine“, ihnen die steuerliche Begünstigung abzuerkennen. Mit Bedauern musste Wimmer auch mitteilen, dass Ingo Suhr als 2. Vorstand aus seinem Amt zurückgetreten ist, ebenso als aktiver Sänger. Schatzmeister Robert Haider erstattete den Kassenbericht, dieser zeigte auf, dass es immer schwerer wird, die Liedertafel finanziell über Wasser zu halten. Ganz schlicht gesagt, die Ausgaben übersteigen die Einnahmen und der Vorstand wird sich über diese Entwicklung Gedanken machen müssen. Einen ausführlichen Bericht gab es auch von Schriftführer Walter Spierling. Er erwähnte die Ereignisse des vergangenen Jahres und es zeigte sich, dass die Liedertafel ein abwechslungsreiches Jahr 2019 gestaltet hat. Nach diesen Berichten hatten die Revisoren Günther Opitz und Jochen Maas das Wort. Sie erklärten, dass die Kasse von ihnen geprüft wurde und sie beantragten die formelle Entlastung, diese wurde dem Vorstand erteilt.
Nun bedankte sich Vorstand Wimmer bei der musikalischen Leiterin Shanna Hiemesch. Nach seinen Worten ist sie die Taktgeberin. Sie bereitet sich auf die Proben gezielt vor und auch die Liedauswahl wird von ihr so gesteuert, dass die Singproben ansprechend sind. In ihrem Grußwort meint sie, es mache ihr Freude, mit uns zu proben und euch Sängern soll es auch Freude bereiten.
Nun bedankte sich der Vorsitzende bei Edi Kästner, der als Dirigent einspringt, wenn es notwendig ist. Dies zeigte sich vor allem bei dem Auftritt in der ZDF-Sendung „Länderspiegel“. Außerdem sprach er den Dank an die Vorstandsmitglieder für die gute Zusammenarbeit aus. Ein besonderer Dank ging an die Fähnrichs Herbert Mühlhauser und Günther Legler. Herbert Mühlhauser ist 2. Fähnrich seit 1996 und 1. Fähnrich seit 2016, Günther Legler ist Notenwart und seit 2016 auch stellvertretender Fähnrich. Beide wollen nun aus Altersgründen dieses Amt Fähnrich nicht mehr ausüben. Für die langjährige Präsentation unserer Fahne bei Festen, Veranstaltungen und Beerdigungen sprach ihnen der Vorstand den gebührenden Dank aus.
Beim Tagesordnungspunkt Ehrungen konnte der Vorstand dem Mitglied Werner Schreiber für 15 Jahre, Dr. Herbert Heiml für 40 Jahre und Rudi Ziegler für 50 Jahre Mitgliedschaft danken und gratulieren. Zudem wurde Lenz Rosenberger in Abwesenheit für 50 Jahre Mitglied in unserer Liedertafel besonders geehrt. Lenz Rosenberger war lange Jahre aktiver Sänger, besonders aber verdient gemacht hat er sich als „Ersatz-Dirigent“. Keine leichte Aufgabe, einfach den Stab zu übernehmen, wenn es erforderlich ist. Der Vorstand hat beschlossen, Lenz Rosenberger zum Ehrenmitglied zu ernennen, die Ehrung wurde im Haus Rosenberger nachgeholt.
Bei den aktiven Sängern wurden Martin Berger und Robert Haider für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt, ihnen wurde das goldene Abzeichen angeheftet.
Im Punkt 7 der Tagesordnung standen die Wahlen an. Der 1. Vorstand wurde satzungsgemäß schriftlich gewählt, das Ergebnis ist nahezu einstimmig bei einer Enthaltung. Die weiteren Funktionsträger wurden per Handzeichen, ebenso ohne Gegenstimme gewählt. Für den bisherigen 2. Vorstand Ingo Suhr wurde Franz Hüller einstimmig zum Nachfolger gewählt. Robert Haider als Schatzmeister, Walter Spierling als Schriftführer und Günther Opitz zusammen mit Jochen Maas wurden als Revisoren gewählt. Für die Wahl zum neuen Fähnrich stellte sich Wolfgang Joschko zur Verfügung. Er nahm das einstimmige Votum an, als Stellvertreter fungiert weiterhin Günther Legler. Zum Notenwart wurde Herbert Mühlhauser gewählt und der Chronist Gerd Fischer wurde per Handzeichen bestätigt. Die Wahl wurde von 2. Bürgermeister Werner Schreiber durchgeführt, der auch das Grußwort für die Bürgermeisterin sprach.
Am 12. Februar fand sich eine kleine Sängerschar bei Hermann Brunner ein, um mit ihm bei Weißwürst, Brezn und Bier dessen 85. Geburtstag zu feiern. Der Vorstand überreichte ihm einen Geschenkkorb.
Schon einige Monate ist ein Frühjahrskonzert in der Remise geplant. Shanna Hiemesch hat ihre Vorstellungen bereits erklärt und die ausgewählten Lieder sollten nun intensiv geprobt werden. Ein Probentag wurde für 29. Februar festgelegt. Das Haus der Musik wurde vorbereitet. Geplant war, etwa 2 ½ Stunden Singprobe und in der Mittagszeit gibt es Würstl aus dem Kessel und anschließend wieder etwa 2 Stunden intensive Probe. Für die Sänger war es ein neues Erlebnis und die Stimmung war sehr gut. Das Ziel, ein gutes Konzert zu bieten, beflügelte die Sänger.
Zur abendlichen Probe am 10. März kam Ehrenmitglied Toni Thalhammer, um mit den Sängern seinen 98. Geburtstag zu feiern. Bei den ihm noch bekannten Liedern sang er mit und dann wurde gefeiert, siehe auch den gesonderten Beitrag im Link „Aktuelles“.
Die Corona-Pandemie weitete sich aus und am 28. Januar wurde der erste Fall in Deutschland bekannt und schon ging die Verbreitung rasend schnell. Am 17. März begannen Einschränkungen durch staatliche Anordnung und wir mussten die Gesangsproben einstellen. Am 7. April hat der Vorstand beschlossen, alle Veranstaltungen, besonders das Frühjahrskonzert und die Mai-Andacht am Schloßberg abzusagen.
Gleichzeitig erfuhren wir, dass Toni Thalhammer mit Corona im Krankenhaus ist. Sein Zustand verschlechterte sich rasch und am 17. April verstarb er, kurz nach der Geburtstagsfeier. Die Beerdigung ist im kleinen Kreis von 25 zugelassenen Personen. Etwas abseits stehend die Fahne unserer Liedertafel und einige Sänger verstreut und mit Maske am Friedhof.
Über die weitere Vorgehensweise der Chöre will die Presse nähere Informationen. Claudia Huckemayr lädt zum Gespräch am Marktbrunnen. Anwesend sind Shanna Hiemesch für die Liedertafel, Edi Kästner für den Kirchenchor und Andi Miecke für das Ensemble Vocabile. Der Bericht wurde am 5. Juni unter dem Titel „Das Schweigen der Chöre“ veröffentlicht. Am 30. Juni traf sich eine große Schar der Sänger zum Stammtisch beim Unterbräu. Am 22. September begannen dann wieder die Proben unter Einhaltung eines erstellten Hygienekonzepts und schon vier Wochen später war wieder Schluß. Absage der Proben bis zu einem unbestimmten Zeitpunkt. Ende Oktober folgte dann die Absage aller geplanten Veranstaltungen bis hin zur Gedenkmesse im Januar des folgenden Jahres.
Am 27. Oktober stirbt unser Mitglied und Alt-Bürgermeister Alois Schlagmann im Alter von 87 Jahren. Bei der Urnen-Beisetzung in Kraiburg begleiteten wir ihn zur letzten Ruhestätte mit der Vereinsfahne.
Ohne weitere Gesangsproben endet das Jahr 2020.
Das neue Vereinsjahr begann mit dem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder und der anschließenden Jahreshauptversammlung im Gasthof Unterbräu. Vorstand Sepp Wimmer eröffnete die Versammlung und in Punkt 2 wurde an die verstorbenen Sänger und Mitglieder in einer Gedenkminute erinnert. Es folgten die Berichte des Vorstandes, des Schriftführers Walter Spierling und des Schatzmeisters Robert Haider. Vorstand Wimmer rief die Sänger auf, zu den Proben regelmäßig zu kommen. Es fördert den Zusammenhalt und ist gut für die geistige Frische. Es standen auch Ehrungen an. Bei den passiven Mitgliedern wurden Florian Haider und Andi Rauscheder für 15 Jahre und Walter Mittermayer für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Bei den Sängern sind Franz Hintereder und Jo Schrottner 15 Jahre aktiv und Franz Oberpaul, inzwischen wieder aktiver Sänger, wurde für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Jo Schrottner hat die Liedertafel als Sänger aus beruflichen Gründen verlassen. Zum Abschluss der Versammlung wurde noch der geplante Ausflug in die fränkische Schweiz angesprochen.
Am 19. Februar trafen sich einige Sänger, um im alten Notenschrank im Haus Wimmer auszusortieren. Hinzugebeten wurde auch der gemeindliche Archivar Franz Genzinger. Er sollte entscheiden, welche Notenblätter, Festschriften und Erinnerungsgeschenke für das Archiv der Gemeinde von Bedeutung sind. Bemerkenswert ist die Vielzahl der alten Fahnenbänder. Einige hiervon sind bereits im Heimat-Museum zusammen mit der historischen Fahne ausgestellt, weitere Exemplare wurden zur Aufbewahrung im Archiv abgegeben.
Am 21. März feierte Lenz Rosenberger seinen 80. Geburtstag. Vorstand Sepp Wimmer besuchte ihn und brachte ein Geschenkkörbchen und die Glückwünsche der Sänger. Kurze Zeit später feierte auch der langjährige musikalische Leiter Edi Kästner seinen 80. Geburtstag. Die Sänger gratulierten dem Jubilar in einer kleinen Feier im Haus der Musik.
Am 25. April nahm eine Reihe von Sängern am Volksfestauszug teil. Bei schönem Wetter begann der Festzug an der Römerstrasse und Wolfgang Joschko trug dankenswerter Weise die Fahne der Liedertafel. Die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Pürten war fast voll, als wir Sänger eine Maiandacht musikalisch gestalten durften. Anschließend wurden die Sänger in das neue Pfarrheim zu einem Umtrunk eingeladen. Wenige Tage später, am 24. Mai konnten die Sänger wieder eine Maiandacht am Schloßberg gestalten. Es war ein herrlicher Frühlingstag und Pfarrer Werner Giglberger meinte etwas schelmisch, wir haben doch da immer schönes Wetter. Der Umtrunk dauerte etwas länger, denn die laue Mai-Nacht lud einfach zum Verweilen ein. Zum Abschluß vor der Ferienzeit trafen sich die Sänger mit ihren Frauen zu einem Grillabend im Arkadenhof und das auch wieder bei schönstem Wetter. Franz Genzinger und Zwiefe Mühlhauser grillten, Jochen Maas spendete dazu ein Faß Bier.
Vom 28. – 30. Juli stand die Fahrt in die Fränkische Schweiz auf dem Programm. Sepp Wimmer als Organisator hatte den kleinen Ort Waischenfeld im Tal der Wisent als Station auserkoren. Das erste Ziel war die Stadt Forchheim. Eine Stadtführung in zwei Gruppen zeigte uns die Vielfalt der Fachwerkhäuser, das eindrucksvolle, spätmittelalterliche Rathaus und das Pfalz-Museum. Dann war Mittagessen oder Kaffeepause auf eigene Faust in Forchheim, bevor es nach Ebermannstadt weiterging. Hier waren bereits zwei Waggons der historischen Dampflok-Bahn gebucht. Die Fahrt durch eine herrliche Landschaft der Wisent entlang endete nach einer halben Stunde in der Nähe von Gößweinstein. Der Bus wartete schon und brachte uns nach Gößweinstein. Am Marktplatz spielte zu unserer Überraschung eine Blaskapelle, als wollte sie uns begrüßen. Die geplante Führung in die herrliche Wallfahrtskirche fand statt, aber gleich anschließend prasselte ein Regenschauer nieder. Der Bus wurde herbestellt und so musste auf den Gang mit der Gmaareddl durch den heiligen Bezirk verzichtet werden. Es hieß nun Weiterfahrt zum Hotel Post in Waischenfeld. Erstaunlich, wir wurden noch gar nicht erwartet, aber der Hotelchef wurde doch gefunden und so konnten wir unsere Zimmer beziehen. Es war aber auch noch Zeit bei einem kleinen Spaziergang die Umgebung zu erkunden und um 22 Uhr war eine Nachtwanderung angesagt. Leider haben einige Teilnehmer darauf verzichtet, schade, denn dieser Ort hat Sehenswertes zu bieten. Am nächsten Tag ging es weiter nördlich in Richtung Bad Staffelstein und zur Besichtigung ins Kloster Banz. Das Mittagessen war in der Klosterschänke und die Stimmung war bestens. Nun war Vierzehnheiligen auf dem Programm. Spöttisch hat Vorstand und Reiseleiter Sepp Wimmer angemerkt, da werden wir um junge Sänger beten. Vielleicht stehen uns die vierzehn Nothelfer bei. Dann ging die Reise weiter. Etwas abenteuerlich, wegen einer Baustelle, erreichten wir über einen Feldweg fahrend das Ziel Heiligenstadt. Etwa die Hälfte der Teilnehmer wollten die Stadt Heiligenstadt in Beschlag nehmen und Kaffee trinken, der andere Teil machte sich auf zur Burg Greifenstein. Eine Burg wie im Bilderbuch, sie beherbergt eine große Sammlung historischer Waffen. Zurück in Waischenfeld merkten wir, da ist was los. Der Wirt war nervös und wir erkannten, es treffen die Teilnehmer der BR-Radl-Tour ein. Der Tross des BR-Teams übernachtete im gleichen Hotel. Der Abend wurde lang, das fränkische Bier schmeckte und natürlich auch der Wein. Am nächsten Morgen hieß es ab nach Bamberg. Gerade vor dem Start der BR-Radltour waren wir durch und es gab keine Hindernisse. In Bamberg, dem Bayerischen Venedig, erwartete uns sonniges Wetter und wir hatten eine Schifffahrt auf Regnitz und Main gebucht, um Bamberg aus einer anderen Sicht zu erleben. Hernach ging es grüppchenweise in die historische Altstadt und zum Domberg. Natürlich mussten auch die guten Speisen und Getränke wie Schäufele oder das Rauchbier gekostet werden. Leider muß man auch wieder Abschied nehmen und die Heimfahrt antreten.
Vom 12. – 14. November war Aufregung. Bundesfinanzminister Scholz kündigte an, den reinen Männerchören die steuerliche Anerkennung zu versagen. Die Redaktion der Heimatzeitung holte eine Stellungnahme bei Vorstand Sepp Wimmer ein und veröffentlichte diese. Einen Tag später meldete sich das ZDF und bat um einen Aufnahmetermin. Nun mussten die Sänger aktiviert werden und niemand wusste so recht, wie das Ereignis zu bewerten ist und wie es ablaufen soll. Einige Telefonate mit der Redaktion des ZDF-Länderspiegel brachten Eckpunkte, das Problem aber war die Eile. Die musikalische Leiterin Shanna Hiemesch konnte aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein, dankenswerterweise hat Edi Kästner diese Aufgabe übernommen. Das ZDF-Team war pünktlich anwesend, machte aber klar, dass sie nur ein Lied aufnehmen wollen und es wird schon dauern, bis es im „Kasten“ ist. Wir haben das Lied „Schön ist die Welt“ gefühlt 30 mal gesungen. Es wurden Interviews geführt und sollte bereits wenige Tage danach gesendet werden. Etwa 3 Minuten wurden der Gesang und die Interviews unserer Liedertafel veröffentlicht, zusammen mit einem Männer-Schützenverein und einem Damen-Ruder-Club. Es war eine gute Werbung für unsere Liedertafel.
Am 22. November erklärte Ingo Suhr seinen Rücktritt als Sänger und 2. Vorstand. Am 25. November gratulierten wir Rudi Ziegler zu dessen 80. Geburtstag und am 26. November feierte Schorsch Ober, ebenso seinen 80. Geburtstag. Vorstand Sepp Wimmer brachte dem Ehrenvorstand die Glückwünsche der Sänger und einen kleinen Präsentkorb. Martin Berger packte die Diatonische aus und spielte zu Ehren des Jubilars ein Ständchen.
Zur Adventszeit trafen sich die Sänger wieder im Seniorenheim St. Nikolaus, um eine Stunde mit Geschichten und Gesang einen Abend für die Bewohner und Bewohnerinnen zu gestalten. Die Nikolausfeier fand im kleinen Saal statt und das Jahr ging mit der musikalischen Gestaltung der Christmette, zusammen mit der Blaskapelle, zu Ende.
Anton Hinterholzner verstirbt am 11. Januar im Alter von 78 Jahren. Nach längerer Krankheit und einem Aufenthalt im Seniorenheim St. Nikolaus, müssen wir von einem langjährigen Sänger Abschied nehmen. Anton Hinterholzner war 61 Jahre Mitglied der Liedertafel. Wir begleiteten ihn auf seinem letzten Weg mit der Vereinsfahne. Wegen der schlechten Witterung, es regnete in Strömen, war ein gesanglicher Abschied am Grab nicht möglich.
Am 27. Januar sangen wir zum Gedenkgottesdienst in der Marktpfarrkirche eine Messe von Lorenz Maierhofer. Anschließend fand im Gasthof Unterbräu die Jahreshauptversammlung statt. Neben den Berichten über das abgelaufene Jahr 2017 standen Neuwahlen auf der Tagesordnung. Die bisherige Vorstandschaft wurde mit einer Veränderung neu gewählt. Für Schriftführer Günther Opitz wurde Walter Spierling in dieses Amt gewählt. Günther Opitz übernahm im Gegenzug das Amt des Revisors für Walter Spierling. Vorstand Sepp Wimmer ging ebenso wie die musikalische Leiterin Shanna Hiemesch auf die kommenden Veranstaltungen ein. Im Mittelpunkt stand dabei das geplante Frühjahrskonzert im großen Saal des Bischof-Bernhard-Hauses. In der Versammlung wurden fünf Sänger für langjährige Vereinstreue geehrt. Für 15 Jahre Ingo Suhr, für 25 Jahre Herbert Mühlhauser, 40 Jahre Heini Herrmann und Toni Köck und für 50 Jahre Gerd Fischer. Sie erhielten Urkunden und die entsprechenden Anstecknadeln. Nun wurde intensiv geprobt, um das Konzert, das zusammen mit dem In(n)-Harmony-Chorus und der Liedertafel-Combo gestaltet werden soll, zu einem musikalischen Ereignis wird.
Nun zum Konzert. Im Saal des BB-Hauses wurden die letzten Proben abgehalten. Podeste wurden transportiert und aufgebaut und einige Frauen der Sänger waren damit beschäftigt, den neu gestalteten Zugang, den Treppenaufgang und auch den Saal selbst zu schmücken. Ablaufpläne wurden erstellt, um das Programm möglichst reibungslos durchführen zu können. Das Konzert unter dem Motto „Merci Cherie“ konnte beginnen. Dieser Titel zeigt schon darauf hin, dass Lieder von Udo Jürgens einen Part einnehmen werden. Die Programmfolge findet sich in der Chronik wieder. Bemerkenswert ist auch, dass sich die Presse für unsere Liedertafel interessierte und veröffentlichte ein Interview mit Vorstand Sepp Wimmer. Im Wechsel zwischen Liedertafel, In(n)-Harmony-Chorus und der Combo erwartete die gut 150 Besucher ein abwechslungsreiches Liedprogramm. Nach der Begrüßung durch den Vorstand führte Schorsch Fischer durch das Programm. Kritisch anzumerken ist, dass das musikalische Programm etwas zu lange dauerte. Die Wechsel in den Chören zu den Auftritten und die 15-minütige Pause wurden wohl nicht richtig eingeschätzt. Die Bewirtung durch Gastwirt Sahlstorfer war erforderlich, denn die Eigenbewirtung ist in dieser Größenordnung und auch aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Sänger nicht mehr möglich. Trotzdem ist ein positives Echo zu ziehen. Die Sänger der Liedertafel, der In(n)-Harmony-Chorus und die Combo haben sich vorzüglich präsentiert und den Besuchern einen musikalischen Leckerbissen geboten.
Am 18. Mai gestalteten die Sänger eine Mai-Andacht auf dem Schloßberg. Bei herrlichem Wetter und etwa 100 Besuchern war es Pfr. Werner Giglberger, der die Verehrung Mariens insbesondere aus Sicht der Schutzpatronin Bayerns darstellte. Nach Ende der Mai-Andacht wurde bei einem Umtrunk noch die herrliche Aussicht weit über das Inntal hinaus betrachtet.
In einer Vorstandssitzung am 19. Juni erklärte Eduard Kästner seinen Rücktritt als stellvertretender musikalischer Leiter. Über mögliche Gründe schweigt des Sängers Höflichkeit.
Nach 50 Jahren gab es in Kraiburg wieder eine Primiz. Mit Primiziant Dr. Florian Haider konnte in der Pfarrei eine große Primizfeier abgehalten werden. Die Liedertafel beteiligte sich einladungsgemäß mit einer Fahnenabordnung.
Nach diesen Ereignissen sollte auch die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. So wurde am 17. Juli, quasi als Saisonabschluss im Arkadenhof eine Grillfeier abgehalten, natürlich bei schönstem Wetter. Und am 22. September, also gleich nach dem Probenbeginn nach der Ferienzeit ging es bei einem Tagesauflug nach Berchtesgaden und an den Königssee, wir waren Touristen. Die Wetterprognose war nicht gut, auf der Anfahrt fiel noch Regen. In Berchtesgaden erwarteten uns bereits Gästeführerinnen, sie zeigten uns den Ortskern und die Stiftskirche, und plötzlich kam auch die Sonne heraus. Anschließend brachte uns der Bus zum Hintersee zum Mittagessen in der „Seeklause“, danach war ein Verdauungsspaziergang am See erforderlich. Nun ging es an den Königssee. Ein Boot brachte uns, vorbei am „Echo“ nach St. Bartholomä, an dieses herrliche Fleckerl in Bayern. Hier wurde zuerst die Wallfahrtskirche auf eigene Faust besichtigt und nun konnten sich die Teilnehmer der schönen Umgebung hingeben. Aber wir mussten auch wieder zurück. Bei herrlichem Sonnenschein brachte uns der Bus über Bad Reichenhall nach Höglwörth. Es erwartete uns bereits eine Mesnerin, die uns die wunderschöne Klosterkirche von Höglwörth näher brachte. Zum Abschluss sangen wir das „Vater unser“. Vor dem Abendessen in der Klostergaststätte war noch Gelegenheit, um den See zu wandern. Dann ging es zum Abendessen. Obwohl die Gasträume ziemlich voll waren, erhielten wir einen eigenen Raum und konnten so das Abendessen genießen. Der Ausflug in die Touristen-Region Berchtesgaden war doch ein schönes Ereignis.
Am 27. Oktober feierte die Bergwandergruppe Kraiburg das 50-jährige Bestehen und zugleich 40 Jahre Kreuzaufstellung am Sonneck. Schon das ganze Jahr liefen die Vorbereitungen zu diesem Ereignis. Hannes Fischer als Abteilungsleiter hatte Sepp Wimmer, seinen Stellvertreter im Team, die gute Verbindung Bergwandergruppe und Liedertafel besteht weiterhin. Und es wurde vor allem Sepp Brandl als Initiator der Kreuz-Aufstellung mit eingebunden. Es war schon klar, dass das Programm zu diesem Fest abendfüllend sein wird. Man wollte jedoch viele Begebenheiten in Erinnerung rufen und den Besuchern auch Abwechslung bieten. Die Liedertafel sollte begleitend einen gesanglichen Part übernehmen. Zum Auftakt des Festabends sollte es erfrischend beginnen und so eröffneten die Sänger mit „Wir Kameraden der Berge“ den Festabend. Nach der Begrüßung durch Abteilungsleiter Hannes Fischer kamen Grußworte von Bürgermeister Dr. Herbert Heiml und Turnvereins-Vorstand Werner Schreiber. Mit einer Dia-Schau von Sepp Brandl über die Anfänge der Bergwandergruppe, vom harten Kern, von Hausbergen und stolzen Gipfeln und zum Thema Eis und Urgestein wurden eindrucksvolle Bilder gezeigt. Danach waren wieder die Sänger unter der Leitung von Shanna Hiemesch mit den Liedern „Heast as net“ und „Weit, weit weg“ an der Reihe. Sepp Wimmer bezeichnete diesen Lieder-Part als Gratulation an die Bergwandergruppe zum Jubiläum.
Nun kam der zweite Höhepunkt des Abends. Sepp Brandl zeigte den Original-Film über die Aufstellung des Kreuzes im Jahr 1978 durch die Kraiburger Bergsteiger. Beeindruckend, ein Raunen ging durch den Saal. Man erkannte viele Gesichter, wie sie die Teile des Kreuzes auf den Berg schleppen und am Gipfel des Sonneck fundamentieren und aufstellen. Bezeichnend auch in der Betrachtung, dass viele ihnen nicht mehr am Leben sind. Es sind zwischenzeitlich 40 Jahre vergangen und auch der Erbauer des Kreuzes, Schorsch Jackl, ist inzwischen verstorben.
Nun waren wieder die Sänger an der Reihe mit dem Wunschlied vieler Bergfreunde „La Montanara“. Dann kam ein Vortrag von Hannes Fischer mit Bildern aus der neueren Zeit der Bergwandergruppe. Es zeigte die Vielfalt und die Lebendigkeit der Bergwandergruppe. Der große Saal im BB-Haus war brechend voll und der Abend dauerte bis in den Morgen. Und wie es üblich ist, wurde sehr lange gesungen, bis die letzten den Nachhauseweg fanden.
Wenige Wochen später, am 22. November mussten die Sänger Abschied nehmen von einem passiven Mitglied. Herbert Ganglfinger verstarb im Alter von 73 Jahren.
Zur Adventszeit ist es Tradition, im Seniorenheim St. Nikolaus einen Abend mit Liedern und Geschichten zur vorweihnachtlichen Zeit zu gestalten. Auch in diesem Jahr war wieder eine staade Stund‘ mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.
Unsere Sänger beim Konzert v. l.:
Sepp Halmbacher, Hartmut Pötzsch, Martin Berger, Walter Spierling, Robert Haider, Toni Köck, Sepp Wimmer, Franz Oberpaul, Kurt Fischer, Hans Hartinger, Jochen Maas, Franz Hüller, Michael Ruhland, Günther Opitz, Ingo Suhr, Hermann Stern, Günther Legler, leicht verdeckt Sepp Schrottner, Herbert Mühlhauser, Karl Lehmann, Günther Schmidt, Heini Herrmann, Diethart Ochmann, Herbert Reichenauer, Gerd Fischer. Nicht auf dem Bild Shanna Hiemesch, sie sitzt am Clavinova.
Das Jahr begann mit einer Geburtstagsfeier. Edgar Müller hatte seine Sängerfreunde ins Gasthaus Tiefenstätt zur Feier seines 75. Geburtstages eingeladen. Sichtlich erfreut über den guten Besuch, nahm er die Glückwünsche entgegen und spendete Essen und Trinken. Dafür gestalteten die Sänger den Abend mit mehreren Liedern.Es folgte am 28. Januar der Gedenkgottesdienst in der Marktpfarrkirche und der anschließenden Jahreshauptversammlung. Neben den Berichten von Vorstand, Kassier und Schriftführer war das Diskussionsthema die Gewinnung von neuen, jungen Sängern. Es wurden viele Anregungen gegeben, der Zeitgeist aber ist geprägt davon, dass die neuen Medien das gesellige Leben und damit das Vereinsleben zurückdrängen. Noch in der Versammlung hat der stellvertretende musikalische Leiter Edi Kästner sein Historienspiel vorgestellt. Sein Historienspiel deshalb, weil er in Anlehnung des Spiel aus dem Jahr 1977 das Schauspiel adaptiert und umgeschrieben hat als historisches Schauspiel "Ein Bischof kehrt heim". Die Gespräche innerhalb der Pfarrei Kraiburg und der Marktgemeinde liefen schon lange und Edi Kästner nahm dies zum Anlaß, ein großes Schauspiel zu schreiben, wo etwa 100 Schauspieler und Statisten erforderlich wurden. Es war den Sängern anzumerken, dass Skepsis angesagt war. Wir alten Männer und schauspielern und singen. In den folgenden Probenabenden wurden nach den Gesangsproben die Rollenverteilung versucht und Sprechproben abgehalten.
Das nächste Ereignis war der 95. Geburtstag des Ehrenmitglieds Anton Thalhammer. Einige Sänger trafen sich zusammen mit Vorstand Sepp Wimmer und Dirigentin Shanna Larionov, um dem Toni zu dessen hohem Alter zu gratulieren.
Ein weiteres Fest war die Hochzeit unserer musikalischen Leiterin Shanna Larionov mit Heinrich, und von nun an Shanna Hiemesch. Das "Brautpaar" lud die Sänger der Liedertafel und die Sänger/innen des Chores von St. Bartholomäus zu einer kleinen Feier ins Haus der Musik. Herzliche Glückwünsche zum gemeinsamen Lebensweg.
Schon wenige Wochen danach feierte die Blaskapelle Kraiburg das 33-jährige Bestehen. Sie nahmen es mit Humor, dass das 30-jährige aus Termingründen nicht gefeiert werden konnte. Es wurde ein großes Fest mit Kirchenzug, Festzelt und das Wetter spielte auch mit. Unsere Sänger begleiteten mit einer großen Abordnung samt Fahne das Fest.
Aber nun zum Historienspiel. Viele Proben waren angesagt, manchmal kam Verzweiflung auf, weil wieder eine Rolle neu besetzt werden musste. Man merkte Edi Kästner die Anspannung an, denn auch die Sprechproben waren mühsam, kleine Sätze wurden umgebaut, einen wichtigen Satz richtig zu sprechen und, und, und... Organisatorisch musste auch einiges erledigt werden. Bei der Hauptprobe am Marktplatz und an der Remise konnte nicht vollständig gesperrt werden, dies erwies sich als störend. Die technischen Anlagen mussten immer wieder neu positioniert werden. Spätestens hier aber merkte man, dass die wichtigsten Schauspieler vollends dabei waren.
Das Historienspiel "Hoher Besuch" wurde dann am 15. Juli als Premiere aufgeführt. Der Marktplatz war gesperrt, auch der Platz an der Remise und das Spiel begann. Es wurden zwei tolle Abend, weil und vor allem weil eine unerwartet große Zuschauermenge kam und das Wetter einfach toll war. Mehr zu diesem Ereignis erfahren Sie unter dem Link "Feste und Veranstaltungen".
Am 25. Juli trafen sich die Sänger mit Frauen an der Remise zum Grillfest und das Historienspiel war nochmals Gesprächsthema.Am 7. September stirbt Johannes Haider im Alter von 58 Jahren an seiner heimtückischen Krankheit. Wir begleiteten ihn auf dem letzten Weg mit der Vereinsfahne.
Der Tag der Deutschen Einheit eignet sich immer als Ausflugstag. Diesmal allerdings musste die Reisegruppe schlechtes Wetter in Kauf nehmen. Das Ziel war Hallstatt im Salzkammergut. Es regnete bei der Anfahrt und die Hoffnung, dass es besser werden würde, erfüllte sich nicht. Erst die Auffahrt mit der Gondel und dann der Besuch des Salzbergwerks, es war sehenswert. Beim Verlassen der Stollen allerdings merkten wir schon die starken Regenfälle. Also nichts wie hin zum Wirtshaus zum Mittagessen. Nachher war mal kurz Regenpause und so konnte man die Aussichtsplattform besuchen und es war teils sogar gute Sicht über den Hallstätter See. Dann war ein Rundgang in Hallstatt angesagt, zur Überraschung der Teilnehmer wird der kleine Ort von Asiaten "überschwemmt". Und weil der Busfahrer seine Fahrzeiten nicht überschreiten wollte, verzichtete man auf die Einkehr in Schönram, sondern fuhr heim und belagerte noch den Unterbräu.
Am 3. Dezember veranstaltete die Pfarrei unter der Leitung von Edi Kästner ein Cäcilienkonzert zum Thema "Bernhard Episcopus". Die Sänger der Liedertafel wirkten mit und leisteten mit dem "Vater unser", mit "Ich bete an die Macht der Liebe", beide von D. Bortnjanski und dem "Verbum Caro" von R. Dubra einen ersten gelungenen Beitrag. Schon auf Weihnachten zugehend, sangen wir im zweiten Part das polnische Volkslied "Als die Welt verloren" und "Aus einer schönen Rose", ein Weihnachtslied aus Oberbayern.
Die traditionelle Nikolausfeier fand in diesem Jahr im kleinen Saal des BB-Hauses statt. Vor dem Teil mit Weihnachtsgeschichten und Liedern war noch eine Besichtigung des Schaudepots der Pfarrei. Hier hielten sich die Sänger mit ihren Frauen länger als geplant auf, ein Plus für das kirchliche Museum. Dann folgte das Abendessen, aber auch der Nikolaus (Georg Fischer) las den Sängern die Leviten.
Das Jahr ging mit dem Besuch im Seniorenheim St. Nikolaus und der Gestaltung der Christmette zu Ende. Erstmals sangen wir in der Christmette mehrere Teile aus der Messe von Lorenz Maierhofer.
Ein anfangs vermeintlich ruhiges Jahr für die Sänger erforderte doch große Anstrengungen, um die Veranstaltungen im Jahreslauf zu meistern.
Das Jahr begann mit intensiven Proben und am 30. Januar mit der Messe für die verstorbenen Mitglieder und der anschließenden Jahreshauptversammlung im Gasthof Unterbräu. Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde die bisherige Vorstandschaft wieder bestätigt. Der langjährige Fähnrich Heini Herrmann legte sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder, neu gewählt als 1. Fähnrich wurde Herbert Mühlhauser und das Amt des Kneipwarts übernahm Herbert Reichenauer von Hartmut Pötzsch.
Am 20. Mai veranstalteten die Sänger eine Maiandacht auf dem Schloßberg mit weit über 100 Besuchern. Pfarrer Giglberger fand die richtigen Worte zum Leben Mariens als Mutter Jesu und beim anschließenden Umtrunk wurde das herrliche Fleckerl Erde mit der weiten Rundschau genossen.
Am 5. Juli wurden die Sänger zur Arbeit gerufen. Der bestuhlte Bereich musste geräumt werden, weil der alte Teppichboden verschlissen war und die Marktgemeinde bereit war, die Kosten für den neuen Teppich zu übernehmen. Die Restarbeiten wie Reinigung, Fensterputz, Vorhänge waschen usw. übernahmen die Sänger und einige Frauen des Chores von St. Bartholomäus. Auch die Zugangstüre wurde abgeschliffen und erhielt einen neuen Anstrich, denn es stand ein Fest bevor.
Am 31. Juli 2016 war es so weit. Die Proben der vergangenen Monate mussten zeigen, dass die Sänger trotz des "erhöhten" Alters noch ein gutes Konzert gestalten können. Am Platz vor der Remise wurde ein Zelt aufgebaut, die Versorgung übernahm Gastwirt Ziegler. Leider zeigte die Wetter-Prognose nichts gutes an, aber man lässt sich nicht unterkriegen. So wurde versucht, die Sänger samt Instrumenten so zu platzieren, dass ein evtl. Regenschauer keinen Schaden anrichten konnte. Es war kühl und im Probenraum versammelten sich die Gastchöre zum Umziehen und Einsingen.Vorstand Sepp Wimmer begrüsste die anwesenden Gäste und Besucher, unter Ihnen Bürgermeister Dr. Herbert Heiml. Er dankte der Marktgemeinde für die Überlassung des Hauses als Probenraum. Er verwies aber auch darauf, dass inzwischen vier Chöre den Raum für ihre Probenarbeit nutzen und auch gelegentlich andere Vereine für kleine Veranstaltungen ein Zuhause haben. Nun begann der gesangliche Nachmittag und vier neue Gastchöre stellten sich vor. Der InnHarmony Chorus, als weltlicher Chor des Kirchenchores unter der Leitung von Edi Kästner hatte seinen ersten öffentlichen Auftritt und es folgte mit dem Männergesangverein Lyra Braunau ein bislang unbekannter Chor. Trotz der gleichen Sorge, dass kein Nachwuchs zu finden ist, haben die Sänger aus der Grenz-Region einen tollen, vor allem aber sehr geselligen Auftritt hingelegt. Weiters neu war der Auftritt des Ensemble Vocabile aus Kraiburg, unter der Leitung von Andreas Miecke und das erste mal in Kraiburg war der Männerchor aus Steinhöring. Schon ein Jahr vorher hatten wir Sänger der Liedertafel Kraiburg einen Abend in Steinhöring zusammen mit diesem Chor gestaltet, nun kam der Gegenbesuch. Anzumerken ist, dass die Gäste aus Steinhöring bei jedem ihrer Auftritte einen Regenschauer abbekamen. Dies tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Nachdem Nachbarvereine selten geworden sind, konnte die Chorgemeinschaft Ampfing gewonnen werden. Neben dem üblichen Problem "Sänger-Mangel" mussten die Sänger/innen aus Ampfing auch noch damit fertig werden, dass der Dirigent nicht anwesend sein konnte und durch eine "Aushilfe" ersetzt wurde, Dank und Gratulation unsererseits an diese Chorgemeinschaft.
Die kühle Witterung konnte wegen der Zelte gut ertragen werden und Kaffee und Kuchen trugen zur Erwärmung bei.Die Sänger der Liedertafel unter der musikalischen Leitung von Shanna Larionov warteten zum Abschluß mit einer Spezialität auf. Ein Auszug aus den Beststellern von Udo Jürgens war der Höhepunkt, Shanna Larionov erlaubte sich dazu, im weißen Bademantel aufzutreten, eine tolle Hommage an den beliebten Künstler.
Auch wenn das Wetter nur als zufriedenstellend einzustufen ist, es war für die Besucher, aber auch für die Chöre ein toller Nachmittag.
Nach dieser Festlichkeit erlaubten sich die Sänger, bei einem Grillfest an bzw. in der Remise eine kleine Eigenfeier. Aber auch hier hatte der Wettergott wenig Verständnis. Ein abendliches Gewitter verdonnerte die Besucher zur Flucht in die Remise. Der Grillabend dauerte damit aber noch etwas länger als angenommen.
Vom 7. - 9. Oktober war der Jahresausflug an den Bodensee geplant. Robert Haider hatte für dieses Ziel ein tolles Programm zusammengestellt. Es sei dabei aber auch erwähnt, dass gerade er vor lauter Begeisterung vergaß, seinen Koffer mitzunehmen, er blieb am Parkplatz in Kraiburg stehen. Das gute daran war, dass damit seine Frau "gezwungen" war, neue Kleider zu kaufen.
Die Proben konzentrierten sich nun auf das Singen im Seniorenheim St. Nikolaus und für die Christmette. Am 8. Dezember war die eigene Nikolausfeier und am 13. Dezember war das Singen im Altenheim. Einen Tag vorher, am 12. Dezember verstarb Sebastian Lainer im Alter von 80 Jahren. Sebastian Lainer war fast 40 Jahre Sänger und von 1980 - 1982 fungierte er als 2. Vorstand. Der Seelengottesdienst wurde von den Sängern musikalisch gestaltet, als letzten Gruß legte Vorstand Wimmer einen Kranz nieder.
Am Heilig Abend gestalteten die Sänger die Christmette mit der neu eingelernten Messe von Lorenz Maierhofer und Liedern zur Weihnachtszeit.
Ein ereignisreiches Jahr fand seinen Abschluß.
Schon der Titel verrät es. Im Jahr 2015 wurden neue Lieder einstudiert, dazu eine neue Messe. Am Jahresanfang fand der traditionelle Gedenkgottesdienst mit anschließender Jahreshauptversammlung statt. In seinem Vorstandsbericht ging Sepp Wimmer vor allem auf die "Neuzeit" in der musikalischen Leitung ein und lobte die Disziplin bei den Proben. Der Wermutstropfen ist allerdings, dass das Durchschnittsalter der Sänger bedenklich steigt und deshalb nochmals verstärkt für neue Sänger geworben werden soll.
Am 23. Februar feierten die Sänger nach der Probe im Haus der Musik den 80. Geburtstag ihres ehemaligen Vorstandes Hermann Brunner. Die Proben konzentrierten sich nun ganz dem bevorstehenden Konzert am 25. April. Ein tolles Programm wurde zusammengestellt und die Remise war bis auf den letzten Platz voll. Mitgestaltend dabei war auch der Chor von St. Bartholomäus und ein "kleiner" Männerchor, verstärkt durch Andi Miecke und Rainer Maier brachten eine gesangliche Sondereinlage. Ebenso war Gerd Fischer mit seinem "herrlichen Weib" auf der Bühne, die Singpausen wurden von der Liedertafel-Combo ausgefüllt. Als Fazit ist festzustellen, es war ein Konzert der Superlative und die Besucher spendeten lang anhaltenden Applaus. Die Freude der Sängerinnen und Sänger dauerte bis weit nach Mitternacht.
Dann folgte die Teilnahme am Volksfestauszug und die Teilnahme an der 150-Jahr-Feier des Turnvereins Kraiburg. Am 21. Juli verkündete der Vorstand, dass nach langem Hin und Her die Homepage des Vereins wieder funktionsfähig ist. Vor den Sommerferien fand noch die Grillfeier, diesmal an der Remise statt. Die Proben wurden intensiviert, zumal sich unsere Dirigentin Shanna eine neue Messe von Lorenz Maierhofer vorgenommen hat. Am 3. Oktober wurde der Ausflug durchgeführt. Sepp Wimmer organisierte die Fahrt in das landschaftlich herrliche Gebiet um Mittenwald. Nach einer Ortsführung durfte man in der herrlichen Kirche singen. Das Mittagessen wurde auf einer Berggaststätte eingenommen. Weiter ging es über Walchensee, Wallgau, Kochelsee nach Benediktbeuern. Hier wurden die herrlichen Klosteranlagen, insbesondere die Klostergärten besichtigt und eine Kaffeepause eingelegt. Auf dem Heimfahrt wurde das Abendessen noch in Ramerberg eingenommen. Eine wunderschöne Ein-Tagesfahrt bei herrlichem Herbstwetter.
Schon eine Woche später waren unsere Sänger zu Gast in Tulling, um ein Konzert des Männerchores von Steinhöring mitzugestalten. Erwähnt sei, dass die dortige Dirigentin Bärbl Starringer mit Shanna Larionov ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Das Dorfgemeinschaftshaus in Tulling war die beste Lokalität für diese Veranstaltung. Mit dabei waren noch der Frauenchor des Sänger- und Orchestervereins Ebersberg. Nur Schade, dass Bärbl Starringer erkrankt war und an ihrer Veranstaltung nicht teilnehmen konnte. Viel Beifall erntete Gerd Fischer mit seinem herrlichen Weib, vorher allerdings besang er im Traum, mein Weib will mich verlassen. Mit dem Männergesangverein Steinhöring wurde an diesem Abend ein neues Band der Freundschaft geschlossen.
Nun kam ein weiterer Höhepunkt im kulturellen Leben in Kraiburg. Das Cäcilienkonzert am 1. Adventssonntag wurde veranstaltet. Viel Arbeit für Proben, Gestaltung und Organisation wendete Edi Kästner auf, es hat sich gelohnt. Die Sänger der Liedertafel zeigten einen hervorragenden Part. Mit "Am kühlenden Morgen" und "Panis angelicus" zeigten die Sänger gleichwohl im Piano und forte, als auch in schönsten Höhen der Tenöre und den sonoren Bässen, dass die Lieder gut und konzentriert einstudiert wurden. Als Übergang von der Klassik in liturgische Lieder wurde das Santo, santo aus Argentinien und Aus einer schönen Rose, ein Volkslied aus Oberbayern gesungen. Einfühlend, schmeichelnd dieses weihnachtliche Lied und doch nicht kitschig, man hätte die berühmte Stecknadel gehört. Anzumerken ist noch, dass das Cäcilienkonzert wohl einen Besucherrekord verzeichnete, erfreulich für die Sängerinnen, Sänger und Musizierenden. Gestaltet haben das Konzert der Chor von St. Bartholmäus unter der Leitung von Edi Kästner, die Liedertafel unter der Leitung von Shanna Larionov, das Vocal-Ensemble Kraiburg unter der Leitung von Andreas Miecke, zudem das Streichorchester und Andrea Stadler auf der Querflöte, Julia Blümel am Piano und Shanna Larionov an der Orgel.
Zum Jahresende wurde geprobt für das Singen im Seniorenheim St. Nikolaus und die Mitgestaltung der Christmette. Die Nikolausfeier fand im Gasthaus Ensdorf statt. Ein Jahr mit vielen Veranstaltungen ging zu Ende.
Nach mehr als vier Jahrzehnte unter der Leitung durch Edi Kästner war es dessen Wunsch, die musikalische Leitung abgeben zu dürfen. Nach einigen Gesprächen im kleinen Kreis der Liedertafel wurde die hier längst bekannte und sehr geschätzte Shanna befragt. Es folgten vertrauensvolle Gespräche und nach kurzer Zeit konnte die Vorstandschaft der Liedertafel die neue musikalische Leiterin, Shanna Larionov, im Kreis der Sänger vorstellen. Es ist sehr erfreulich, dass der bisherige Dirigent nicht zuhause bleibt, sondern den zweiten Bass verstärkt und sich außerdem bereit erklärt hat, die neue musikalische Leitung zu vertreten. Eine vorzügliche Lösung im Sinne der Sänger.
Nun zum Jahreslauf 2014. Es begann mit der Gedenkmesse für die verstorbenen Sänger in der Marktpfarrkirche. Zu dieser Messe durfte die neue Dirigentin ganz überraschend ihr Debüt geben, Edi Kästner hat die Grippe ins Bett gezwungen. Die anschließende Jahreshauptversammlung verlief entsprechend der Tagesordnung, in der Neuwahl des Vorstandes gab es eine Veränderung. Mit Jochen Maas wurde ein neuer Kassenrevisor anstelle von Günther Schmidt gewählt. Vorstand Sepp Wimmer dankte Shanna Larionov, dass sie sich bereit erklärt hat, die Männer der Liedertafel musikalisch zu leiten und zugleich ging der Dank an Edi Kästner für die Bereitschaft, stets aus "Aushilfsdirigent" parat zu sein. Am 1. März fand im Haus der Musik eine kleine offizielle Übergabe des Dirigentenstabes statt. Die öffentliche Presse berichtet mit der Schlagzeile "Frau leitet Männerchor".
Nun folgte eine Maiandacht in Pürten, die nächste in Kraiburg am Schlossberg bei herrlichem Wetter und auf Wunsch der Männerkongregation Waldhausen zu dessen Jubiläum eine Maiandacht in der Pfarrkirche in Waldhausen.
Der erste Auftritt unter der Leitung von Shanna, wahrscheinlich unter kritischem Publikum, war dann das von uns veranstaltete Chöretreffen an der Remise. Das Wetter schien gut zu werden, allerdings waren Gewitter angesagt. Am späten Nachmittag zogen Gewitterwolken auf und sehr rasch gegen 18 Uhr setzte Sturm und Regen ein. Mehrere freiwillige Helfer mussten Tische, Bänke, Zelte und mehr retten, sie wurden nass bis auf die Haut. Aber die gute Stimmung setzte sich fort und der programmlose Gesang fand nun in der Remise statt und dauerte bis spät in die Nacht. Shanna meisterte ihren ersten Auftritt bravourös. Der musikalische Nachmittag wurde noch mitgestaltet von der Singgemeinschaft Ampfing, dem VHS-Chor, dem Chor von St. Bartholomäus und dem MGV Zangberg. Mit eingebunden in die Veranstaltung wurde eine Tombola zu Gunsten der Knochenmarkspende (DKMS). Die Liedertafel spendete die Hälfte ihres Erlöses und zusammen mit der Losaktion konnte der Betrag von 1.100 Euro übergeben werden.
Trotz der Baustelle im Arkadenhof konnte das traditionelle Grillfest abgehalten werden. Anfang September begannen wieder die Proben. Vom 12.-14. September war der Jahresausflug ins Frankenland. Sepp Wimmer organisierte die Fahrt und sie führte zunächst in den herrlichen Weinort Sommerach. Nach dem Mittagessen und einem Spaziergang um die wunderschönen Häuser und durch die Gässchen fuhr man weiter nach Nordheim. Hier bestieg man die kleine Fähre und setzte nach Escherndorf über. Das Wetter zeigte sich ab Mittag von der schönsten Seite. Der Bus holte die Reisegruppe in Escherndorf wieder ab und dann ging es nach Dettelbach zum Hotel. Vor dem Abendessen besichtigte man noch die Wallfahrtskirche Maria im Sand. Am Samstag stand Würzburg auf dem Programm. Gleich am Vormittag wurde die Residenz besichtigt und anschließend begleiteten uns Margit (ehemals Wimmer) und Mario durch die Stadt zum Dom. Dann gab es Freizeit, denn glücklicherweise war an diesem Wochenende die Struma, das Strassenmusikantenfest. Ein Fest voller Musik, Gesang und Künstlern. Am späten Nachmittag wurde der Weinkeller Bürgerspital besucht und ein paar Tröpfele genossen. Nach dem Abendessen machten einige den Ort Dettelbach mit einem Spaziergang unsicher. Eine Gruppe schloß sich jedoch einer Führung zu einer "Nacht in Dettelbach" an. Die "Dettelbacher Hexe" verstand es, mit Verkleidung und Laternen den Zauber einer historischen Nacht zurückzuholen. Ein selten schönes Erleben in den idyllischen Gässchen von Dettelbach.
Am Sonntag fuhr man nach dem Frühstück nach Seligenstadt. Es stand eine Fahrt mit der nostalgischen Mainschleifenbahn bis nach Volkach auf dem Programm. In Volkach gab es eine Stadtführung, Prädikat sehenswert. Nach dem Mittagessen in einem Terrassen-Restaurant wartete der Bus zur Heimreise. Auf der Strecke leistete man sich noch eine kurze Einkehr in der Abteikirche zu Münster Schwarzach. Nun aber ging es nach Hause, ein wunderschöner Ausflug war zu Ende.
Am 8. November begleiteten die Sänger den langjährigen Sangesbruder Gilbert Kraus, der im Alter von 71 Jahren verstarb. Zum Jahresende ist das Programm vorgegeben. Singen im Seniorenheim St. Nikolaus, Nikolausfeier und Mitgestaltung der Christmette.
Das Jahr beginnt mit der Gedenkmesse für die verstorbenen Mitglieder und der anschließenden Jahreshauptversammlung. Nach Abwicklung der Tagesordnung verkündete Vorstand Sepp Wimmer die Eröffnung des Festjahres zum 170-jährigen Bestehen. Er ging dabei auf die bereits geplanten Veranstaltungen ein und bat die Sänger eindringlich, zu den Proben zu kommen, um so das Festjahr würdig zu gestalten und mitzutragen.
Das umfangreiche Programm begann am 17. März mit einem Gottesdienst in der Marktpfarrkirche, der von den Sängern mit der Gospelmesse umrahmt wurde. Schon wenige Wochen später, am 26. April gastierten die Donkosaken unter Wanja Hlibka. Die Sänger der Liedertafel haben das Konzert mitgestaltet, es war zum erstenmal ein Konzert der Donkosaken in Gemeinschaft. Im Mai standen zwei Maiandachten auf dem Programm. Nach Pürten folgte die Maiandacht in Kraiburg am Schloßberg. Etwa 100 Besucher fanden sich bei herrlichem Wetter ein, um die Maiandacht in freier Natur zu genießen. Eine Besucherin stellte fest, da sind ja mehr da, als bei den anderen Maiandachten zusammen. Anschließend gab es einen Umtrunk bei herrlichem Sonnenuntergang und sommerlichen Termperaturen.
Am 19. Mai verstirbt im Alter von 65 Jahren der langjährige Sänger Helmut Englmaier und am 23. Mai verstirbt Hilmar Jitschin im Alter von 71 Jahren nach einer langen Krankheit. Die Sänger haben die beiden Verstorbenen mit der Fahne auf dem letzten Weg begleitet. Am 16. Juni beteiligte sich die Liedertafel mit einer großen Abordnung am 300. Gründungsfest des Zimmerervereins.
Nun stand ein Ereignis bevor, das eine lange Vorbereitungszeit erforderte. Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr sollte das Gasslsingen werden. Die Mühe der Vorbereitungen und Planungen hat sich gelohnt. Ein zauberhafter Sommertag, die Zufahrtsstrassen gesperrt und der Marktplatz verkehrsfrei. Mehrere befreundete Chöre starteten an verschiedenen Stationen mit dem Singprogramm. Etwa zehn Gruppierungen sangen und musizierten, bis man sich zum Finale am Marktplatz traf. Es war ein Fest der Superlative. Die Presse berichtet von etwa 1000 Besuchern. Nach dem Ende des offiziellen musikalischen Programms fanden sich weitere Sänger und Musikanten ein und so dauerte dieses herrliche Fest bis weit nach Mitternacht. Hierzu ist auch ein gesonderter Bericht unter "Feste und Feiern" zu finden.
Zu den Ferien hin ließ man es etwas gemütlicher angehen. Am 16. Juli trafen sich die Sänger im Adalbert-Stifter-Heim in Waldkraiburg, um dem ehemaligen Sänger und Dirigenten Dietmar Tschek zu dessen 90. Geburtstag zu gratulieren. Am 10. Oktober trafen sich die Sänger mit ihren Partnerinnen zu einem Abend der Nachbetrachtung zum Gasslsingen in der Remise. Es folgte der Jahresausflug nach Niederalteich zum Starfighter-Museum und anschließend besuchte man die Trausnitz in Landshut.
Aber nun ging es ran an die Probenarbeit zum Cäcilienkonzert. Die Sänger der Liedertafel haben das Kirchenkonzert unter dem Titel "Laudate dominum" mitgestaltet.
Zum Jahresende sind Singen im Seniorenheim St. Nikolaus, die eigene Nikolausfeier und die Mitgestaltung der Christmette schon Tradition.
Das neue Jahr begann am 21. Januar mit der Gedenkmesse in der Marktpfarrkirche, anschließend war die Jahrshauptversammlung im Gasthof Unterbräu. In seinem Bericht hob Vorstand Sepp Wimmer besonders hervor, dass es erfreulich ist, mit der Marktgemeinde das Thema Nutzung im Haus der Musik einig geworden zu sein. Ausführlich berichtete er über das Vermächtnis des Pfarrer Hamberger, den in seinem Besitz befindlichen Flügels nach seinem Tod an die Liedertafel übergeben zu wollen. Die Liedertafel solle dafür sorgen, dass dieses Erbstück dem musikalischen Leben in Kraiburg zugute kommt. Mehrere Gespräche mit der Erbin verliefen negativ, das wertvolle Erbstück wurde veräußert und steht nicht mehr zur Verfügung. Nach den Berichten von Schriftführer und Kassier wurden turnusgemäß Neuwahlen durchgeführt. Die bisherige Vorstandschaft wurde wieder gewählt. Günther Opitz, Martin Sittig und Hilmar Jitschin wurden für 10 Jahre aktives Singen, Michael Ruhland für 20 Jahre, Hermann Brunner und Wast Lainer für 35 Jahre und Toni Hinterholzner für 55 Jahre, geehrt, ebenso Gilbert Kraus für 15 Jahre und Volker Kies für 25 Jahre.
Am 4. Februar war im kleinen Saal ein Faschingskranzl, das musikalisch von der Liedertafel-Combo gestaltet wurde. Am 21. April stand ein Frühjahrskonzert mit dem Titel "Sing und swing" auf dem Programm. Tolle Stimmung, Tanz und Gesang lautet die Schlagzeile in der Presse. Weiter wird berichtet, der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Sänger absolvierten ein unterhaltsames Liedprogramm, die Combo ergänzte die Pausen und belebte den Saal mit Tanzmusik, Einlagen gab es durch Gerd Fischer mit Barbara Mittermayer und dem Fischer Dreigesang. Begleitet wurden alle Stücke am Klavier von Shanna Larionov.
Maiandachten wurden in Fisslkling und in Pürten musikalisch gestaltet. Am 30. Mai gab es einen Rückblick auf das Jahr 2011 mit Filmen und Bildern von den Ereignissen. Im Jahr 2012 liefen auch die Planungen für ein Fest zum Erhalt der BB-Haus-Säle, die Liedertafel war vollends eingebunden. Am 9. Juli verstirbt das langjährige Mitglied Georg Scherzer im Alter von 91 Jahren. Am 31. Juli war im Arkadenhof wieder das traditionelle Grillfest, hier wurde Hermann Brunner als aktiver Sänger mit einem kleinen Präsent verabschiedet. Im Haus der Musik wurde ein Putztag eingelegt. Einige Sänger und vor allem Frauen aus dem Chor von St. Bartholomäus führten eine Generalreinigung durch. Am 6. Oktober war unsere Liedertafel mit dabei zu einem Konzert, zu dem länderübergreifend die Europa-Union, deren Vorsitzender Dr. Herbert Heiml ist, eingeladen hat. "Europa in Liedern" hieß der Titel des Abends und weitere Chöre waren der Michael-Haydn-Chor aus der Nähe Salzburg und das Vocalensemble Con Spirito, dem Jugendchor aus Mühldorf, geleitet von Ulrike Überacker. Die Presse berichtet in sechs Spalten über die Europäischen Chöre im Stadtsaal.
Ein Ausflug darf aber auch nicht fehlen. Und so startete ein voller Bus am 12. Oktober in Richtung Wien. Erste Station war ein abendlicher Spaziergang zum Prater und die Sänger staunten über den Blick auf leichtbekleidete Mädchen an der Strasse. Am nächsten Tag wurde Wien besichtigt. Natürlich stand der Stephansdom an erster Stelle, allerdings konnten die Sänger wie üblich nicht singen, denn es wurde mit dem Hinweis auf die Besucher und möglichen Führungen untersagt. Erstaunt war man allerdings über das Angebot, dass man zahlen könne, dann dürfe man singen. Man freute sich auf das Abendessen in einer Buschenschank. Die Freude war nicht umsonst, bestens versorgt trafen sich die Reiseteilnehmer in der Stube zum Heurigen und bei bester Verkostung. Am Sonntag war die Rückreise angesagt. Das Stift Melk war das Ziel für eine Besichtigung samt Führung, und, die Sänger durften nach der Messe in der herrlichen Stiftskirche singen. Nach einem Rundgang in der Klosteranlage fuhr der Bus nach Niedergottsau zum Abendessen. Der Ausflug war von Robert Haider bestens organisiert.
Am 7. November feierte Gerd Fischer seinen 60. Geburtstag mit den Sängern der Liedertafel. Der Jahresausklang folgte der Tradition: Singen im Seniorenheim, Nikolausfeier und Mitgestaltung der Christmette.
2011
Nach einem Jahr mit fünf Todesfällen, teils noch aktiver Sänger, stellte sich der Vorstand der Aufgabe, neue Sänger zu gewinnen. Man will sich dem Trend der Zeit, ein Männerchor sei altmodisch, nicht geschlagen geben. Schon in der Jahreshauptversammlung in der Sportgaststätte Kraiburg umriß Vorstand Sepp Wimmer eine gewisse Rahmenvorstellung und forderte zugleich alle Mitglieder auf, Freunde und Bekannte für die Liedertafel zu werben. Um 19.00 Uhr war in der Marktpfarrkirche die Gedenkmesse für die verstorbenen Mitglieder. Die Jahreshauptversammlung zeigte die vielfältigen Ereignisse des abgelaufenen Jahres, von einem inaktiven Verein kann hier wohl keine Rede sein. Gerade in dieser schwierigen Zeit zeigt sich die Liedertafel als ein tragender Verein im Kulturleben des Marktes Kraiburg. Hervorzuheben ist hier insbesondere der Einsatz des Vereins für den Erhalt der BB-Haus-Säle. Nun zum Jahreslauf 2011.
Wenige Tage nach der Jahreshauptversammlung am 22. Januar erhielten die Sänger die traurige Nachricht, dass mit Gisela Kästner völlig überraschend die Frau unseres Dirigenten Eduard Kästner verstorben ist. Die Sänger der Liedertafel haben das Requiem in der Marktpfarrkirche mitgestaltet, dirigiert von Shanna Larionov. Das aktuelle Thema "Haus der Musik" schlug in der Öffentlichkeit große Wellen, in der Presse wurde hierüber laufend berichtet. Der Markt Kraiburg, vertreten durch Bürgermeister Michael Loher beanspruchte von der Liedertafel einen monatlichen Betrag von 100 Euro als Entschädigung für Nebenkosten. Der Vorstand der Liedertafel wehrte sich heftig dagegen. Zwischen Bürgermeister und Vorstand Wimmer fanden einige Gespräche statt, die allerdings keine Ergebnisse brachten. Plötzlich wurde das Thema doch in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates auf die Tagesordnung gesetzt, gegensätzliche Meinungen unter den Gemeinderäten wurden offenkundig und man stimmte nun dafür, ein Gespräch am "runden Tisch" zu vereinbaren. Dieses Gespräch fand am 2. Februar im Sitzungsraum der Gemeinde statt. Die einzelnen Argumentationen werden hier nicht veröffentlicht, denn mit Schreiben des Marktes Kraiburg, vertreten durch den derzeit amtierenden Bürgermeister Dr. Herbert Heiml, wurde die Nutzung des Hauses der Musik, wie bisher unentgeltlich zugesagt. Das Thema ist wohlverstanden damit als erledigt zu betrachten. Einen breiten Raum in der Vereinsarbeit nimmt nun die Sängersuche ein. Man ließ Plakate drucken, Freunde werden angesprochen und weitere Aktionen wurden geplant, um Sänger zu gewinnen. Ein erster Erfolgt stellte sich ein. Mit Dr. Josef Wolf und Franz Hüller kamen singbegeisterte "Neue" hinzu, herzlich willkommen. Am 25. März traf man sich zusammen mit den Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores, hauptsächlich zur Nachbetrachtung des Steiermark-Ausflugs. Es wurden Videos vom Ausflug und von den musikalischen Ereignissen des Jahres 2010 gezeigt. In Kraiburg, Pürten und Taufkirchen wurden Mai-Andachten gestaltet. Am 15. Mai war das Fest "Zukunft Kraiburg - Für die Säle im BB-Haus". Dieses Fest wurde veranstaltet vom Förderverein zum Erhalt der Säle, erheblich aber mitgestaltet und mitorganisiert von den Sängern der Liedertafel. Von Früh bis spät war die Veranstaltung eine Demonstration "für" den Erhalt der Säle. Am 26. Juli durften die Sänger wieder den herrlichen Arkadenhof für das vereinsinterne Grillfest nutzen. Am 11. August verstirbt im Alter von 70 Jahren der langjährige Vereinswirt im Gasthof Stolzbräu, Rudi Greiderer. Und wie bereits erwähnt erhielt die Liedertafel die freudige Nachricht des Marktes Kraiburg, dass das "Haus der Musik" weiterhin der Liedertafel als Probenraum unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Am 1. Oktober führte der eintägige Vereinsausflug die Sänger und Freunde nach Augsburg, hervorragend organisiert durch Ingo Suhr. Höhepunkte waren die Besichtigung des Doms, der Fuggerstadt und der Kirche zu St. Ulrich und Afra. Die Einkehr auf der Rückfahrt war dann bei Claudia Stoiber in Sternegg. Am 11. Oktober verbreitete sich rasch die Nachricht vom Tod des langjährigen Sängers Franz Stolz im Alter von 84 Jahren. Franz Stolz war bis zuletzt ein Freund, Förderer und als Besitzer des Stolzbräu langjähriger Herbergsvater der Liedertafel. Franz Stolz war auch Jahrzehnte ein aktiver Sänger. Die Liedertafel umrahmte das Requiem und nahm an der Gruft Abschied mit dem Lied "Über den Sternen, wohnet Gottes Friede". Nun aber begann eine intensive Probenarbeit zur Vorbereitung auf das Cäcilienkonzert. Dirigent Edi Kästner hat ein schweres Programm von Weihnachtsmusik aus aller Welt bis hin zu klassisch-lateinischen Mess-Teilen gewählt. Am 4. Dezember war es so weit. Die Marktpfarrkirche war voll. Es ist das pure Gefühl der Sängerinnen und Sänger, dass der Applaus der Zuhörer nicht nur "pflichtgemäß" kam, sondern man spürte die Herzlichkeit und Dankbarkeit für dieses wunderbare Cäcilienkonzert zur Einstimmung auf die Adventszeit. Schon wenige Tage später standen die Sänger im Flur des Altenheimes von St. Nikolaus. Mit "Jetzt fangen wir zum Singen an..." war der Auftakt gegeben und es folgten eine Reihe Weihnachtsweisen. Dazwischen las Sepp Wimmer ein paar Weihnachtsgeschichten und wünschte den Bewohnern und dem Personal ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr. Traditionell ist auch die Nikolausfeier. Dieses Jahr traf man sich im Gasthaus Ensdorf. Es erschien auch der Nikolaus (Schorsch Fischer) und las den Sängern die Leviten, begleitet von seinem Kramperl (Peter Rannetsberger), der so manchem Sänger die Rute spüren ließ. Die Christmette wurde in diesem Jahr vom Fischer-Dreigsang und den Sängern der Liedertafel gestaltet. Altbayerische Weihnachten mit dem "Stille Nachtlied" in der übervollen Kirche von St. Bartholomäus.
2010
Noch vor der Jahreshauptversammlung mussten die Sänger mit Matthäus Schwarzhuber und Rolf Köhler, zwei Mitglieder auf dem letzten Weg begleiten. Matthäus Schwarzhuber verstarb im Alter von 82 Jahren, Rolf Köhler mit 78 Jahren.
Das Vereinsjahr wurde am 30. Januar mit der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Unterbräu begonnen. In der Marktpfarrkirche gestalteten die Sänger vorher den Abendgottesdienst und es wurde der verstorbenen Sänger gedacht. Neben den Berichten von Vorstand, Kassier, Schriftführer und Kneipwart dankte Vorstand Sepp Wimmer vor allem dem Dirigenten Eduard Kästner für seine mühevolle und zeitaufwändige Arbeit für die Sänger. Die Neuwahlen bestätigten die bisherige Vorstandschaft. Es standen auch Ehrungen an. Mit Rudi Ziegler und Rudi Greiderer wurden zwei passive Mitglieder für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt, ebenso Schorsch Scherzer, der 20 Jahre aktiver Sänger war. Günther Schmidt erhielt für 25 Jahre aktives Singen die silberne Nadel mit Urkunde und Lenz Rosenberger erhielt für 40 Jahre Mitwirken in der Liedertafel als Sänger und teilweise als Dirigent die Goldene Nadel mit Urkunde.
Die Probenarbeit war geprägt von den Vorbereitungen zum Gemeinschaftskonzert mit der Chorgemeinschaft Ampfing. Die Aula der Grundschule war voll besetzt. Eine Flötengruppe der Grundschule eröffnete den Reigen, dann trat die Chorgemeinschaft Ampfing unter der Leitung von Ute Mieke aufs Podium und als weitere Instrumentalgruppe spielte die Girl-Group Pentasax Saxophon-Ensemble unter der Leitung von Hedi Stenger. Unsere Liedertafel eröffnete mit Aprite le porte und zog einen musikalischen Bogen bis hin zum neuen "Roten Sarafan".
Am 23. April feierte Vorstand Sepp Wimmer im Saal des BB-Hauses seinen 60. Geburtstag und zugleich den Abschied aus dem Berufsleben. Der herrlich geschmückte Saal, das festliche Bufett vom Restaurant Hardthaus und die vielen Einlagen und Sketche von Verwandten, Nachbarn, Kollegen, Liedertafel und den Fischer-Buam ließen den Abend kurzweilig werden.
Es folgten Mai-Andachten in der Marktpfarrkirche und in Pürten. Im Juli verstarb das Mitglied Ernst Böck im Alter von 78 Jahren. Am 2. Oktober trafen sich Chöre aus Sartrouville und Landskron zusammen mit dem VHS-Chor und unserer Liedertafel zum Thema Chöre ohne Grenzen. Unterstützt wurde die Veranstaltung im Haus der Kultur durch die Europa-Union Mühldorf. Die Sänger der Liedertafel Kraiburg lieferten hierzu einen guten Auftritt. Im Oktober wurde der Jahresausflug nach Graz und Umgebung von Robert Haider organisiert und Andreas Rauscheder heiratet seine Anita. Mit Michael Seifert wurde ein neuer Verbandspfarrer installiert, die Sänger begrüssten ihn zum Installationsgottesdienst mit Liedbeiträgen. Am 21. Nov. starb überraschend im Alter von fast 79 Jahren, der langjährige Verbandspfarrer Josef Hamberger. Er war seit 1968 Mitglied der Liedertafel und von 1968 - 1972 Vorstand. Zwei Tage später mussten die Sänger wieder einen Sangesbruder zur letzten Ruhestätte begleiten, Helmut Haider, Schriftführer von 1988 - 2002, verstarb im Alter von 74 Jahren. Damit verlor die Liedertafel im Jahr 2010 fünf Mitglieder, ein herber Aderlaß. Das Cäcilienkonzert am 28. November in der Marktpfarrkirche war ein kultureller Höhepunkt in Kraiburg. Liedertafel, Kirchenchor und Orchester zeigten ein hochwertiges Programm. Auch die Besucherzahl war groß, die Pfarrkirche war bis auf wenige Plätze voll. Nun folgte zum Jahresausklang die Nikolausfeier im Gasthaus Wuhrmühle, Martin Berger feierte seinen 60. Geburtstag im BB-Haus und schon traditionell ist das Mitgestalten der Christmette in der Marktpfarrkirche.
Das aktuelle Thema "Haus der Musik" schlug in der Öffentlichkeit große Wellen, in der Presse wurde hierüber laufend berichtet. Der Markt Kraiburg, vertreten durch Bürgermeister Michael Loher beanspruchte von der Liedertafel einen monatlichen Betrag von 100 Euro als Entschädigung für Nebenkosten. Der Vorstand der Liedertafel wehrte sich heftig dagegen. Zwischen Bürgermeister und Vorstand Wimmer fanden einige Gespräche statt, die allerdings keine Ergebnisse brachten. Plötzlich wurde das Thema doch in der öffentlichen Sitzung des Marktgemeinderates auf die Tagesordnung gesetzt, gegensätzliche Meinungen unter den Gemeinderäten wurden offenkundig und man stimmte nun dafür, ein Gespräch am "runden Tisch" zu vereinbaren. Dieses Gespräch fand am 2. Februar im Sitzungsraum der Gemeinde statt. Die einzelnen Argumentationen werden hier nicht veröffentlicht, denn mit Schreiben des Marktes Kraiburg, vertreten durch den derzeit amtierenden Bürgermeister Dr. Herbert Heiml, wurde die Nutzung des Hauses der Musik, wie bisher unentgeltlich zugesagt. Das Thema ist wohlverstanden damit als erledigt zu betrachten. Einen breiten Raum in der Vereinsarbeit nimmt nun die Sängersuche ein. Man ließ Plakate drucken, Freunde werden angesprochen und weitere Aktionen wurden geplant, um Sänger zu gewinnen. Ein erster Erfolgt stellte sich ein. Mit Dr. Josef Wolf und Franz Hüller kamen singbegeisterte "Neue" hinzu, herzlich willkommen. Am 25. März traf man sich zusammen mit den Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores, hauptsächlich zur Nachbetrachtung des Steiermark-Ausflugs. Es wurden Videos vom Ausflug und von den musikalischen Ereignissen des Jahres 2010 gezeigt. In Kraiburg, Pürten und Taufkirchen wurden Mai-Andachten gestaltet. Am 15. Mai war das Fest "Zukunft Kraiburg - Für die Säle im BB-Haus". Dieses Fest wurde veranstaltet vom Förderverein zum Erhalt der Säle, erheblich aber mitgestaltet und mitorganisiert von den Sängern der Liedertafel. Von Früh bis spät war die Veranstaltung eine Demonstration "für" den Erhalt der Säle. Am 26. Juli durften die Sänger wieder den herrlichen Arkadenhof für das vereinsinterne Grillfest nutzen. Am 11. August verstirbt im Alter von 70 Jahren der langjährige Vereinswirt im Gasthof Stolzbräu, Rudi Greiderer. Und wie bereits erwähnt erhielt die Liedertafel die freudige Nachricht des Marktes Kraiburg, dass das "Haus der Musik" weiterhin der Liedertafel als Probenraum unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Am 1. Oktober führte der eintägige Vereinsausflug die Sänger und Freunde nach Augsburg, hervorragend organisiert durch Ingo Suhr. Höhepunkte waren die Besichtigung des Doms, der Fuggerstadt und der Kirche zu St. Ulrich und Afra. Die Einkehr auf der Rückfahrt war dann bei Claudia Stoiber in Sternegg. Am 11. Oktober verbreitete sich rasch die Nachricht vom Tod des langjährigen Sängers Franz Stolz im Alter von 84 Jahren. Franz Stolz war bis zuletzt ein Freund, Förderer und als Besitzer des Stolzbräu langjähriger Herbergsvater der Liedertafel. Franz Stolz war auch Jahrzehnte ein aktiver Sänger. Die Liedertafel umrahmte das Requiem und nahm an der Gruft Abschied mit dem Lied "Über den Sternen, wohnet Gottes Friede". Nun aber begann eine intensive Probenarbeit zur Vorbereitung auf das Cäcilienkonzert. Dirigent Edi Kästner hat ein schweres Programm von Weihnachtsmusik aus aller Welt bis hin zu klassisch-lateinischen Mess-Teilen gewählt. Am 4. Dezember war es so weit. Die Marktpfarrkirche war voll. Es ist das pure Gefühl der Sängerinnen und Sänger, dass der Applaus der Zuhörer nicht nur "pflichtgemäß" kam, sondern man spürte die Herzlichkeit und Dankbarkeit für dieses wunderbare Cäcilienkonzert zur Einstimmung auf die Adventszeit. Schon wenige Tage später standen die Sänger im Flur des Altenheimes von St. Nikolaus. Mit "Jetzt fangen wir zum Singen an..." war der Auftakt gegeben und es folgten eine Reihe Weihnachtsweisen. Dazwischen las Sepp Wimmer ein paar Weihnachtsgeschichten und wünschte den Bewohnern und dem Personal ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr. Traditionell ist auch die Nikolausfeier. Dieses Jahr traf man sich im Gasthaus Ensdorf. Es erschien auch der Nikolaus (Schorsch Fischer) und las den Sängern die Leviten, begleitet von seinem Kramperl (Peter Rannetsberger), der so manchem Sänger die Rute spüren ließ. Die Christmette wurde in diesem Jahr vom Fischer-Dreigsang und den Sängern der Liedertafel gestaltet. Altbayerische Weihnachten mit dem "Stille Nachtlied" in der übervollen Kirche von St. Bartholomäus.
2009
Es beginnt mit der Feier zum 60. Geburtstag von Kurt Fischer. Die Jahreshauptversammlung nach der Gedenkmesse ist ausnahmsweise in der Sportgaststätte, weil das Vereinsheim Stolzbräu keinen Pächter hat. Am 14. Febr. gestalten die Sänger zusammen mit dem Kath. Frauenbund ein Faschingskranzl im kleinen Saal des BB-Hauses. Die hauseigene LT-Combo spielt zum Tanz. Im März feiert Peter Rannetsberger seinen 50. Geburtstag und in der Marktpfarrkirche singen wir als kleines Geschenk für die Kirchenrenovierung die Gospelmesse. Am 26. April ist ein Kirchenkonzert, nach dem die Kirche von den Gerüsten wieder frei ist. Dirigent Edi Kästner hat für die Sängerinnen und Sänger von Kirchenchor und Liedertafel wieder ein feines Programm zusammen gestellt. Ergänzt wurde das Konzert durch die Orchester-Begleitung und Shanna Larionov an der Orgel. Am 3. Mai veranstaltete die Liedertafel ein Mai-Singen am Haus der Musik und die benachbarten Chöre von Ampfing, Schnaitsee und Altmühldorf waren aktiv dabei. Beim 25-jährigen Jubiläum der Blaskapelle Kraiburg beteiligte sich die Liedertafel mit dem starken Besuch beim Festabend und auch am Sonntag, dem eigentlichen Festtag. Am 12. Juli trug die Liedertafel sein Schärflein bei, als es hieß, die renovierte März-Orgel in St. Maxmilian mit einem "Orgelfest" einzuweihen. Im September feierte Schriftführer Günther Opitz den 70. Geburtstag und Rainer Stemmer den 65. Geburtstag. Am 3. Oktober trafen sich Chöre aus Salzburg, Caneva mit dem Sängerbund Mühldorf, dem Männergesangverein Altmühldorf und unserer Liedertafel zu einem Intern. Chöretreffen, organisiert durch die Europäische Union. Und schon eine Woche später gestalteten die Sänger den musikalischen Rahmen bei der 100-Jahr-Feier der Alpenvereinssektion Mühldorf. Der Jahresausflug führte in diesem Jahr zum Flughafen-Gelände nach München, wo unsere drei Piloten Walter Spierling, Ingo Suhr und Robert Haider vor allem die Sicherheitstechnik zeigen durften. Ehrenvorstand Georg Ober feierte im November seinen 70. Geburtstag. Mit der Nikolausfeier in Ensdorf, dem Singen im Altenheim St. Nikolaus und der Mitgestaltung der Christmette ging das Jahr 2009 zu Ende.
Sportlich begann das neue Jahr. Am 8. Januar trafen sich die Sänger zum Eisstockschießen auf der Ensdorfer Eisbahn. Es hieß Bässe gegen Tenöre. Auf Seiten der Bässe war Hermann Brunner der Moar und bei den Tenören Sepp Wimmer. Es war spannend bis zum letzten Schuß und die Tenöre siegten knapp. Anschließend ließ man sich des Bratl beim Wirt in Ensdorf schmecken. Dann begannen wieder die Proben im Haus der Musik und am 17. Januar traf man sich mit Freunden und den Sängerinnen und Sängern des Kirchenchors zur filmischen Nachbetrachtung der Barcelona-Reise. Das spanische Flair wurde nochmals hervorgezaubert mit spanischem Rotwein und kleinen Spezialitäten. Ein schöner Abend in der vollen Remise.
Schon zwei Tage später war der Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder und anschließend die Jahreshauptversammlung. Schriftführer Günther Opitz stellte in seinem Bericht heraus, dass von 44 aktiven Sängern im Durchschnitt 33 Sänger zu den Proben anwesend waren. Bei den Neuwahlen wurden mit Ingo Suhr als zweiter Vorstand für Gerd Fischer und Günther Schmidt als Revisor für Gilbert Kraus gewählt, die bisherigen Mitglieder im Vorstand wurden wiedergewählt.
Am 19. April reisten die Sänger nach Schnaitsee. Der Gesangverein Schnaitsee hatte zum Frühjahrssingen eingeladen und unsere Liedertafel durfte das Programm mitgestalten. Schon wenige Tage später, am 27. April, wurden die Sänger geladen, in der Kirche zu St. Josef und Töging zu singen. Der Erlös sollte der neuen Orgel zugute kommen. Am 3. Mai gab es im BBH-Saal eine große Geburtstagsfeier. Die vier Sechzger Hermann Stern, Hartmut Pötzsch, Sepp Halmbacher und Robert Haider feierten 240 Jahre. Dazu waren u. a. auch die Sänger geladen und gestalteten im Wesentlichen das Liedprogramm des Abends.
Am 31. Mai stand ein Frühjahrskonzert im Saal des BB-Hauses mit dem Titel "Oldies, Classics, Evergreens" zum 165-jährigen Bestehen auf dem Programm. Unerwartet viele Besucher kamen um den bunten Melodienreigen mitzuerleben und mittanzen zu können. Neben den Sängern der Liedertafel waren auch der Chor von St. Bartholomäus, der Fischer-Dreigsang auch Shanna Larionov mit den Mädels Jutta Haunreiter, Angelika Joschko und Regina Wimmer, sie sangen und tanzten Bel ami, wobei Dirigent Edi Kästner umgarnt wurde. Einen Part hatte auch die Combo der Liedertafel. Sie spielte zu den Singpausen Tanzmusik und Arthur Kaseder brachte den Dauerbrenner "I can't stop loving you". Das Konzert dauerte länger als gedacht, vor allem das Heimgehen wurde lange hinausgezögert.
Am 28. Juni gab es einen Festabend zu Ehren des Pfarrer Josef Hamberger, er feierte das 50-jährige Priesterjubiläum, der Festgottesdienst war bei herrlichem Sommerwetter auf dem Marktplatz.
Nach der Sommerpause ging's gleich lustig weiter. Am 6. September war der Tagesausflug nach Schärding. Erste Station war Kloster Reichersberg. Bei herrlichem Herbstwetter wurde das großartige Areal samt Klosterkirche bestaunt und die Führung durch einen Pater fiel auch recht lustig aus. Hier gab's auch das zweite Frühstück in Form von Weißwürsten. In Schärding erwartete uns eine örtliche Führung und man stellte Ähnlichkeiten mit Kraiburg. Um 15.00 Uhr startete ein Innfloß mit der Gruppe. Reich beladen mit leiblichen Stärkungen legte man los. Der Inn fließt hier so ruhig, dass man sich einfach an den Rand des Flosses setzte und die Füsse in's Wasser hängen ließ. Mit dem guten Proviant und dem Gerstensaft stieg die Stimmung und es wurde fleißig gesungen. In Neuburg stieg man aus und ging über die neue Brücke hinauf zur kleinen Festung. In Schärding hat allerdings Reiseleiter Robert Haider erfahren, dass heute ein Gasslsingen ist. Kurzerhand hat er das geplante Abendessen abgesagt, um das historische Gasslsingen miterleben zu können. Es hat sich gelohnt. Bei herrlichem Sommerwetter lernten wir etwas Neues kennen. Die Heimfahrt wurde mehrmals verschoben.
Zum Ende des Jahren waren die traditionellen Veranstaltungen auf dem Programm. Die Nikolausfeier fand im Gasthof Stolzbräu statt, es folgte das Singen im Seniorenheim St. Nikolaus und die Mitgestaltung der Christmette.
Mit dem Gedenkgottesdienst und der anschließenden Jahreshauptversammlung begann das Jahr. In der Vorstandssitzung am 8. Februar wurde der Jahreskalender 2007 abgesteckt. Hauptpunkte waren ein geplantes Mai-Singen, der Jahresausflug, ein Konzert im BBH-Saal und die Mitgestaltung des Cäcilienkonzerts. Am 16. Februar begleiteten die Sänger den langjährigen Sänger und zuletzt passives Mitglied, Siegmund Markt, auf dem letzten Erdenweg. Der Sigi war 31 Jahre Mitglied, er verstarb im Alter von 58 Jahren. In der Vorstandssitzung am 3. Juli stellte Robert Haider seine Idee vor, in diesem Jahr nach Barcelona zu fliegen. Gerademal zwischendurch feierte Ehrenmitglied Toni Thalhammer seinen 85. Geburtstag mit seinen Sangesbrüdern im Gasthof Stolzbräu.
Die erste Veranstaltung "Mai-Singen" vor dem Haus der Musik wurde vorbereitet und am 6. Mai durchgezogen. Leider regnete es am Morgen zum "Herrichten", aber 26 Sänger stellten Zelte auf, Bänke und Tische wurden verteilt, Geschirr und Gläser herbeigeschafft und ein Weinstand aufgebaut. Die Nachbetrachtung beschreibt, dass der Regen nachließ und es schließlich doch noch ein tolles Fest wurde. Mit von der Partie waren die Singgemeinschaft Schnaitsee und die Chorgemeinschaft Ampfing. Die Freunde aus Waldkraiburg und Altmühldorf waren mit Abordnungen anwesend. Die Zeitung berichtet mit der Schlagzeile "Festival des Chorgesangs". Im Monat Mai wurden in Pürten und in Kraiburg Maiandachten gesungen. Am 24. Juni feierte der Männergesangverein Altmühldorf das 50-jährige Bestehen. Als Patenverein waren wir natürlich zur Feier eingeladen, sie fand im Jettenbacher Hof statt. Es war eine Feier mit einem Liedprogramm, das je zur Hälfte vom MGV Altmühldorf und unseren Sängern gestaltet wurde. Am letzten Dienstag im Juli, einfach zu den Sommerferien, trafen sich die Sänger mit ihren Frauen wieder zum traditionellen Grillfest im Arkadenhof des Pfarrgartens. Nun war aber konzentriertes Proben angesagt, denn am 15. September war im Saal des BB-Hauses ein Konzert mit dem Titel "Tanzen möchte ich". Ein Konzert mit Tanzmusik durch die Liedertafel-Combo, Lieder durch die Sänger, auch zum Mittanzen und Solobeiträgen durch Edi Kästner mit Traudl Hufnagl, dem Fischer-Dreigsang, Gerd Fischer mit Traudl Hufnagl und "Hey Paula" sowie nochmals Gerd Fischer mit Regina Wimmer mit "Gehn sie aus im Stadtpark die Laternen". Es wurde spät und die Zeitung beschreibt es treffend in der Schlagzeile "Eine Zugabe nach Mitternacht, Liedertafel gestaltet außergewöhnlichen Abend im Bischof-Bernhard-Haus.
Lange vorbereitet und erwartet, der Ausflug vom 19. - 21. Oktober nach Barcelona. Es waren einige Sänger dabei, die sich zum erstenmal in die Luft wagten und in ein Flugzeug stiegen. Herrlich der Flug über die Alpen mit guter Sicht auf Südtirol und weiter an die spanische Küste. In Barcelona gelandet ging es mit dem Bus nach Sitges. Hier erwartete uns Regina Haider, die Tochter unseres Schatzmeisters. Sie gab gerade ein Gastspiel im Hotel La Santa Maria. Die Wirtin Ute, sie stammt aus Steinhöring, war ganz erstaunt, wie ihre Bar von unseren Sängern belagert wurde. Am Samstag stand eine Stadtrundfahrt mit Führung durch die Altstadt auf dem Programm. In der Basilika Santa Maria del Mar durften die Sänger sogar für ein Brautpaar ein Ständchen singen. Am Sonntag fuhr der Bus mit der Reisegruppe zum Felsenkloster Montserrat. Zurück in Sitges genoss man das Abendessen, dann einen langen Strandspaziergang bei 22 Grad Nachttemperatur und anschließend wurde der schöne Tag an Ute's Bar ausgefeiert. Ein Dank an den Organisator Robert Haider für den tollen Ausflug.
Nun hatte uns der Alltag wieder und es begannen harte Proben für das bevorstehende Cäcilienkonzert. Zwischendurch feierte Franz Stolz seinen 80. Geburtstag, er lud die Sänger ins Gasthaus Stolzbräu ein.
Am 2. Dezember wurde das Cäcilienkonzert unter dem Motto "Aveniat regnum tuum" von den Sängern der Liedertafel mitgestaltet. Zum Jahresende wurde es nicht ruhiger, denn es kamen die Vorbereitungen für das Singen im Altenheim St. Nikolaus und die Mitgestaltung der Christmette in der Marktpfarrkirche. Ein ereignisreiches Jahr mit einer Reihe von Veranstaltungen ging zu Ende.
Schon zu Beginn des Jahres war erkennbar, dass es für die Sänger und freiwilligen Helfer ein Jahr der Arbeit werden würde. Am 21. Januar war die Gedenkmesse für die verstorbenen Sänger, anschließend die Jahreshauptversammlung im Vereinslokal Gasthof Stolzbräu. Erwähnenswert, dass mit Kurt Fischer, Anton Thalhammer, Eduard Kästner und Josef Halmbacher vier Sänger für 40-jährige Mitgliedschaft und Georg Ober für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden. In der Wahl wurden alle Gremiumsmitglieder wieder gewählt. Lange diskutiert wurde über den neuen Probenraum.
Es wurde auch der Probenraum für den Chor von St. Bartholomäus. Dankbar, denn man musste nicht mehr in der kalten Kirchen proben. Die Außengestaltung war noch nicht abgeschlossen. Gerd Fischer wurde als Farbenfachberater beauftragt, farbliche Vorschläge zu erstellen. Es war schnell klar, welche Farben es bekommen soll und auch das neu gestaltete Haus als "Haus der Musik" zu bezeichnen. Von der Marktgemeinde kam Zustimmung. Es muß erwähnt werden, dass viele Helfer tagelang gearbeitet haben, um dem Haus ein gutes Erscheinungsbild zu geben. Weiters ist festzustellen, dass Robert und Hans Haider das Gerüst kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Viele Fotos zeigen die Sänger bei der Arbeit. Es ist auch darüber zu berichten, dass Klaus Stolle als einer der Fleißigen beim Aufbau des Gerüst in den Bach gefallen ist. Nun es war eher lustig und er hat das auch mit Humor getragen. Die Blaskapelle Kraiburg schloß sich der Außengestaltung an. Das große Projekt wurde fertig und nun plante man eine offizielle Eröffnungsfeier. Am 30. Juli 2006 war es so weit. Die Einweihungsfeierlichkeit begann mit einer Festmesse, zelebriert vom ehem. Vorstand und Sangesbruder, Pfarrer Josef Hamberger, zusammen mit Pfarrer Werner Giglberger. Festansprachen gab es durch Bürgermeister Loher und Vorstand Sepp Wimmer mit anschließender Schlüsselübergabe. Die Sänger der Liedertafel umrahmten den Gottesdienst mit der Gospelmesse. Der Platz am neuen Haus der Musik war voll mit Besuchern. Die Feierlichkeit dauerte bei herrlichem Sommerwetter bis in den späten Abend.
Nun aber zurück zum Jahreslauf. Mai-Andachten haben wir in Kraiburg, in Ebing und in Pürten gesanglich umrahmt. Am 2. September nahmen die Sänger Abschied von Fredl Mayer, er starb nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren. Fredl Mayer war der "Maschinist", so wurde er bezeichnet, denn er war der Klavierspieler mit besonderen Fähigkeiten und einer Begeisterung, dass die Proben schon mal länger dauerten. Auf dem Kalender stand nun der Ausflug in die Pfalz. Die von Robert Haider organisierte Fahrt zeigte als erstes Ziel Neustadt, hier erwartete uns ein Weinfest, der Besuch fiel allerdings wegen der langen Anreise etwas kürzer aus. Am nächsten Tag war die Besichtigung des Doms zu Speyer auf dem Programm, anschließend der Besuch im Technik-Museum. Am Sonntag besuchte man Heidelberg und leider musste man langsam an die Heimreise denken, sie führte über Guibingen nach Anzing zum Kirchenwirt.
Das nächste große Ereignis war die Mitgestaltung des Cäcilienkonzert in der Marktpfarrkirche und zwei Tage später feierte Pfarrer Josef Hamberger den 75. Geburtstag zusammen mit seinen Sangesbrüdern. Zum Abschluss des ereignisreichen Jahres waren traditionell die Proben für die Nikolausfeier, das Singen für die Senioren im Heim St. Nikolaus und die Mitgestaltung der Christmette.
Der Jahreskalender zeigte eine Reihe von Vorhaben, die auf intensive Proben und Vorbereitungsarbeiten schließen lassen. Singen bei Kunst und Kommerz in Waldkraiburg, Mai-Singen an der Remise, ein Konzert im BB-Haus und die Mitgestaltung des Cäcilienkonzerts waren fest eingeplant. Erste Station war Singen am Standort Bäckerei Pötzsch im Rahmen von Kunst & Kommerz am Samstag, 7. Mai. Und schon am 8. Mai stand das Mai-Singen an der Remise auf dem Programm. Hier wurden wir im Liedprogramm unterstützt vom MGV Altmühldorf und von der Liedertafel Waldkraiburg. Mit Abordnungen vertreten waren der MGV Zangberg und die Chorgemeinschaft Schnaitsee. Am 21. Juli war eine Sitzung im Haus des Vorstandes. Wesentliche Punkte war die Betrachtung der Gegenstände im Kellerraum, die für die Liedertafel aufbewahrt werden wie Krüge, alte Noten, Chronikbücher, Patengeschenke und auch der Fahnenschrank wurde betrachtet. Ein weiteres wichtiges Thema war der Probenraum, nachdem der Stolzbräu keinen Pächter mehr hatte. Mit dem Pfarr-Referenten Alexander Weidinger wurde vereinbart, dass die Sänger den kleinen Saal vorübergehend als Probenraum benutzen dürfen. Der Vorstand wurde zu diesem Thema auch beauftragt, mit Bürgermeister Loher weiter über die Räumlichkeiten im ehem. Postverteilerraum zu verhandeln.
Der Jahresausflug führte in diesem Jahr nach Regensburg. Am 3. September begleiteten die Sänger den langjährigen Fähnrich und Sänger Horst Joschko auf dem letzten Weg, er starb im Alter von fast 66 Jahren.
Am 17. September waren wir Gastgeber im großen Saal des BB-Hauses zu einem "Tanz in die Sommernacht" unter dem Motto "Strangers in the night". Zu diesem Konzert wurden neue Mikrofone angeschafft und das neue Klavinova bestand die Feuertaufe. Von der Stadt Waldkraiburg erhielten wir ein "ausgemustertes" Podest, das uns bei der Bühnengestaltung gute Dienste leistete. Die Presse schreibt; Liedertafel: Experiment gelungen und meinte damit die Mischform Konzert und Tanzabend. Etwa 40 Sänger waren angetreten, dazu die Liedertafel-Combo mit Arthur Kaseder, Ingo Suhr, Martin Berger und Hartmut Pötzsch. Begleitet wurden die Sänger der Liedertafel und auch die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores von Shanna Larionov. Erwähnenswert auch das Schlusslied "Time to say goodbye" mit Gerd Fischer als Solist. In der Nachlese bezeichnete Edi Kästner das Konzert als das wohl beste, das in den vergangenen Jahren geboten wurde und der voll besetzte Saal dankte dies mit lang anghaltendem Beifall. Beim Schlußwort des Vorstandes war erkennbar, dass dieser wunderbare Abend ein Erfolg vieler Hände war. Der Nachhauseweg fiel schwer, die letzten verließen kurz vor 4 Uhr morgens den Saal.
Das nächste Großereignis war die Mitgestaltung des Cäcilienkonzerts unter der Leitung von Edi Kästner. Die Schlagzeilen der Presse "Mächtiger Gesang im Gotteshaus" und "Cäcilienkonzert begeistert Zuhörer in voll besetzter Pfarrkirche" waren die treffenden Aussagen. Auf DINA4-Seitengröße wurde über das Konzert samt Bild berichtet und voller Begeisterung der musikalische Leiter "Ernst" Kästner mit dem Satz ein musikalisches Ereignis auf hohem Niveau, bedacht.
Nun ist nochmals über das Thema Probenraum zu berichten. Vorstand Sepp Wimmer ließ nicht locker, das Thema Probenraum im Obergeschoß der ehem. Poststelle zu klären. Mehrere Verhandlungen mit Bürgermeister Loher waren erforderlich, um von der Notwendigkeit für die Sänger und vor allem die absolute Eignung darzustellen. Ende November teilte Bürgermeister Loher dem Vorstand telefonisch mit, dass er bereit sei, das Haus zur Verfügung zu stellen, die Gemeinde aber wohl keinen finanziellen Beitrag leisten könne, um die Räumlichkeiten annähernd tauglich zu gestalten. Die erste Sichtung zeigte, dass zwar die Grösse bestens geeignet sei, es seien WC's vorhanden, aber es war kein Bodenbelag vorhanden und Fundräder und andere Altgegenstände untergebracht. Nun war der Vorstand gefragt, ein Konzept zu erstellen, um aus dem grauen, unansehnlichen Haus etwas zu gestalten. Vorschläge waren gefragt.
Die kommenden Gespräche verliefen sehr positiv und ganz rasch begannen viele Sänger damit, den Raum im Obergeschoß zu reinigen, die Vorhänge wurden gewaschen, Sängerfrauen putzten die Fenster, einige mussten repariert werden und die Wände wurden gekehrt und gesaugt. Nun erklärte sich die Marktgemeinde bereit, die wichtigsten Materialkosten zu übernehmen. Mehrere Eimer Farbe wurden verbraucht, auch ein Teppichboden wurde für einen Teil des Raumes angeschafft. Der große Raum erhielt eine funktionelle Einteilung. Etwa zwei Drittel der Fläche wurde als Probenteil gesehen und die restliche Fläche sollte für den gemütlichen Teil übrig bleiben. Nun wurde der "Müller-Bräu" angezapft. Und tatsächlich wurden eben für kleine, interne Feiern und für das gesellige Vereinsleben neue Tische und Stühle zur Verfügung gestellt. Den Laminatboden stellte wieder die Gemeinde zur Verfügung und Edi Kästner und Hans Volk übernahmen den Einbau. Anfang des Jahres 2006 sollte der Raum probenfähig fertig sein.
Mit der Traditionsveranstaltung Nikolausfeier, dem Singen im Seniorenheim St. Nikolaus und der Mitgestaltung der Christmette ging ein Jahr mit vielen kulturellen Höhepunkten zu Ende.
Gleich zu Beginn des Jahres feierte Alois Blüchel mit den Sängern und auch mit dem Kirchenchor im Gasthaus Stolzbräu seinen 80. Geburtstag. Noch im Januar folgte eine umfangreiche Sitzung, um die Veranstaltungen besprechen und festlegen zu können. Zu den Proben kamen meist mehr als 30 Sänger, Schriftführer Helmut Haider berichtet davon, dass im März 36 Sänger zur ganz normalen Probe anwesend waren. Im Nebenzimmer des Vereinslokals war es schon sehr eng, so dass die Tische im Gastraum benutzt wurden. Zum Vortragsabend der Bergwandergruppe im Saal des BB-Hauses, Sepp Brandl zeigte Bilder über 25 Jahre Gipfelkreuz am Sonneck, leisteten die Sänger den musikalischen Beitrag. Und, es sei erwähnenswert, Max Schleißheimer trat zum letzten Mal öffentlich mit der Zither auf. Am 23. März feierte Michael Ruhland mit den Sängern seinen 60. Geburtstag und im April wurde mit Arthur Kaseder ein neuer Sänger begrüsst. Ja und dann war noch der 65. Geburtstag des Dirigenten Edi Kästner. Die Vorbereitungen zum Ständchen liefen heimlich ab, lediglich seine Frau Gisela wurde informiert. Er wurde an der Haustüre von den Sängern überrascht mit "Jenseits des Tales" und es wurde ein gemütlicher Abend im Hause Kästner. In der Marktkirche von Kraiburg war am 4. Mai die Florianimesse der Feuerwehren des Landkreises unter Interimspfarrer Martin Garmaier, wir haben diese Messe gesanglich gestaltet. Die Blaskapelle Kraiburg feierte ihr 20-jähriges Bestehen und hier durfte die Liedertafel natürlich nicht fehlen. Am 11. Mai sangen wir unsere Maiandacht, anschließend fand die Jahreshauptversammlung statt. Nach den Berichten waren Neuwahlen auf der Tagesordnung. Die bisherige Vorstandschaft wurde wieder gewählt, mit Ausnahme des Schriftführers. Helmut Haider bat darum, einen jüngeren zu wählen. Für ihn wurde Alois Dengl vorgeschlagen und gewählt. Es sei erwähnt, dass Helmut Haider 16 Jahre sehr gewissenhaft die Ereignisse und Veranstaltungen aufgezeichnet hat und großenteils auch mit Bildern hinterlegt hat. Ein herzliches Danke an Helmut Haider.
Am 2. Juli 2004 wurden unsere Sänger zur Liedertafel Waldkraiburg zum Patendank eingeladen. Wir hatten uns mit dem 2. Bürgermeister Dr. Herbert Heiml, stellvertretend für Michael Loher verstärkt. In der Gaststätte im Eisstadion dankte Vorstand Herbert Hofmann für die Übernahme der Patenschaft. Umrahmt wurde die Feier durch verschiedene Liedvorträge. Am 4. Juli feierte die Freiw. Feuerwehr Guttenburg das 125-jährige Gründungsfest mit Weihe der restaurierten Fahne. 21 Sänger der Liedertafel beteiligten sich am Fest samt Fahnenabordnung. Zu einer a. o. Mitgliederversammlung hatte der Vorstand am 24. August in den kleinen Saal des BB-Hauses geladen. Die Nachwahl eines Schriftführers war erforderlich, nachdem der gewählte Alois Dengl erklärte, dass er das Amt nicht ausüben könne. Die Wahl fiel einstimmig auf Günther Opitz, damit war der Vorstand wieder vollzählig.
In diesem Jahr standen eine ganze Reihe von Geburtstagsfeiern auf dem Liedertafel-Kalender. Wie bereits oben erwähnt Dirigent Edi Kästner, weiters feierten Lenz Rosenberger, Klaus Stolle, Sepp Rothenaicher, Günther Opitz, Horst Joschko, Rudi Ziegler und Georg Ober den 65. Geburtstag mit den Sangesbrüdern. Herbert Fröhler, der langjährige Kneipwart starb kurz vor seinem 65. Geburtstag nach langer Krankheit, er wurde am 17. Juli auf dem letzten Weg begleitet.
Am 9. Oktober war unsere Liedertafel mitgestaltend beim Konzert zum 160-jährigen Bestehen des Sängerbundes Mühldorf zum Thema "Ein Reigen bunter Melodien". Die Presse urteilt in der Schlagzeile: Kraiburger Liedertafel begeisterte - Jugendchor setzt Akzente. Zum Jahresende standen die traditionelle Nikolausfeier, das Singen im Seniorenheim St. Nikolaus und die Mitgestaltung der Christmette auf dem Programm.
Nach der Anschaffung einer Auftrittskleidung im Jahr 2000 und Ergänzungen in der Folgezeit beschloss man, die Sängerschar fotografieren zu lassen. Es entstanden verschiedene Aufnahmen am Marktplatz und im Arkadenhof.
Zu Beginn des Jahres stellte der Chronist fest, dass laut Liste etwa 42 Sänger aktiv sind und zu den bisherigen Proben im Durchschnitt etwa 30 Sänger erschienen. Am 31. Januar erschien eine große Abordnung der Liedertafel Waldkraiburg, angeführt von Vorstand Herbert Hofmann und als Verstärkung mit dabei Bürgermeister Siegfried Klika. Was war der Grund? Die Liedertafel Waldkraiburg wollte das 50-jährige Bestehen feiern und suchte dazu einen Göd. Wir Kraiburger Sänger waren allerdings darauf vorbereitet und so mussten die "Waldkraiburger" ganz schön leiden, bis wir ihre Bitten erhörten. Aber nach Scheitlknien, Suppen auslöffeln und der Zusage, 80 Liter Bier zu bringen und 2 Karton Rotwein, war man sich handelseinig.
Am 11. Februar feierte Gilbert Kraus seinen 60. Geburtstag. Er wurde vom Vorstand besonderes geehrt, musste er doch mehrmals als Dirigent bei den Proben einspringen, wenn Edi Kästner nicht anwesend sein konnte und 2. Dirigent Rolf Clemens nicht zur Verfügung stand. Am 4. April gab es ein anderes Ereignis. Sangesbruder Peter Rannetsperger baute ein neues Haus und so ließen es sich die Sänger nicht nehmen, den Firstbaum zu stehlen. Der Chronist berichtet, dass Dirigent Edi Kästner schwarz angestrichen nach Hause kam und ihn seine Frau Gisela aufforderte, sich gefälligst zu waschen, wenn er ins Bett wollte.
Nun hatte die Vorstandschaft viel Arbeit mit der Vorbereitung zum Festjahr, 160 Jahre Liedertafel. Am 4. Mai wurde das Festjahr mit einem Gottesdienst an der Remise gestartet. Im Anschluss wurde die historische Fahne an die Gemeinde Kraiburg zur dauerhaften Aufbewahrung im Heimat-Museum übergeben. Es ist ein wahres Prachtstück und hat nun einen Platz zur Betrachtung gefunden. Die Presse berichtete ausführlich mit der Schlagzeile "Liedertafel Kraiburg übergibt Traditionsfahne". Am Nachmittag war das Mai-Singen mit befreundeten Chören am Platz zwischen Heimat-Museum und Remise und er war durchgehend voll besetzt. Der schöne Tag im Mai veranlasste die Sänger und Gäste noch bis in den späten Abend sitzen zu bleiben. Am Sonntag, 1. Juni gestalteten wir Sänger das Stadtparkfest in Waldkraiburg und am 15. Juli trafen sich die Sänger bei Dietmar Tschek in Niederndorf und gratulierten zu dessen 80. Geburtstag. Der Jahresausflug am 19./20. Juli führte ins Frankenland, in die Heimat von Alois Blüchel nach Iphofen. Hier berichtet die Chronik von Helmut Haider über kleinere Ereignisse und Interessantes. Zum Grillfest im Arkadenhof waren auch die Freunde von der Liedertafel Waldkraiburg eingeladen, hatten sie doch reichlich für Getränke gesorgt. Die nun anstehenden Proben standen ganz im Zeichen des geplanten Festkonzerts. Vorher, am 27. September war es noch unsere Aufgabe, den Festabend der Liedertafel Waldkraiburg mitzufeiern und musikalisch mitzugestalten. Auf besonderen Wunsch wurde von unseren Sängern am Sonntag, 28. September der Festgottesdienst in Christkönig mit der Gospelmesse gestaltet.
Der Festtag zum 160-jährigen Bestehen unserer Liedertafel begann am Vormittag. Die Blaskapelle Kraiburg hat unsere Gäste aus Berg an der Drau und die Chöre des MGV Altmühldorf und die Liedertafel Waldkraiburg musikalisch empfangen. Der Festabend bot Musik und Gesang aus aller Herren Länder und es passte zum Thema "Musik kennt keine Grenzen". Hervorzuheben sind die Sänger des MGV Harmonie Berg an der Drau. Ihre klaren Stimmen und der typische Klang aus Kärnten haben die Zuhörer begeistert. Zu den Pausen spielte die Liedertafel-Combo und erstmals erwähnt wird die junge Pianistin Shanna Larionov. Am Sonntag wurde der Festgottesdienst von den Sängern aus Berg an der Drau gestaltet. Herzlichen Dank an die Freunde aus dem Nachbarland.
Und schon wieder wurden intensive Proben notwendig, denn am 23. November war ein Cäcilienkonzert angesetzt und das sei erwähnt, Edi Kästner hatte als musikalischer Leiter sowohl bei der Liedertafel als auch beim Kirchenchor von St. Bartholomäus volle Wochentage, wann war er noch zuhause? Zum Ende des Jahres standen noch die eigene Nikolausfeier im Vereinslokal, ein Singen am Christkindlmarkt in Ampfing, das Singen im Seniorenheim St. Nikolaus und die Mitwirkung bei der Christmette auf dem Porgramm. Ein Jahr voller Ereignisse und Engagement der Liedertafel ging zu Ende. Und da war noch die Verabschiedung des Verbandspfarrers und Sangesbruder Josef Hamberger am 27. Dezember. Er wurde nach fast 40 Jahren Priester in Kraiburg in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet, seine Worte: Es ist Zeit Dank zu sagen und nicht Abschied zu nehmen.
Das Jahr 2002 wurde ein ereignisreiches Jahr. In der Vorstandssitzung am 8. Januar wurden die Jahresziele abgesteckt. Vorstand Hermann Brunner erklärte, dass er bei der anstehenden Jahreshauptversammlung nicht mehr kandidieren werde. Die Teilnahme am geplanten Cäcilienkonzert wurde festgelegt und Toni Thalhammer wird anläßlich seines 80. Geburtstages im März zum Ehrenmitglied ernannt. Beim Stolzbräu konnte noch geprobt werden und es feierten einige Sänger ihre "runden" Geburtstage. Edgar Müller wurde 60 Jahre, Ernst Böck 70 Jahre und Toni Thalhammer wurde 80 Jahre alt. Ihm wurde ein Geschenkkorb überreicht und Vorstand Brunner danke ihm für seine Treue, aber auch für seine Bereitschaft, finanziell dem Verein zu helfen, wenn es erforderlich war. Am 11. März verstarb der langjährige Sänger und Schuhmachermeister Hans Weiß im Alter von fast 88 Jahren. Hans Weiß war 70 Jahre Mitglied bei der Liedertafel, wohl ein absoluter Rekord. Das Requiem in der Marktpfarrkirche wurde musikalisch von den Sängern gestaltet.
Am 5. Mai veranstalteten wir Sänger unter der Leitung von Edi Kästner ein Mai-Singen mit befreundeten Chören. Die Chorgemeinschaft Ampfing, die MGV Altmühldorf, die Liedertafel Waldkraiburg, die Singgemeinschaft Schnaitsee und der MGV Zangberg ergänzten das Liedprogramm zum Thema "Das Lied beherrscht die ganze Welt". Das gesellige Treffen wurde selbst veranstaltet und viele Helfer, vor allem die Sängerfrauen sorgten mit Grillspezialitäten und Kaffee und Kuchen für das leibliche Wohl. Am 14. Mai wurde in der Marktpfarrkirche die Mai-Andacht gesanglich gestaltet, anschließend war die Jahreshauptversammlung. Nach den Berichten des Vorstandes Hermann Brunner, des Schatzmeisters Robert Haider und des Schriftführers Helmut Haider standen die Neuwahlen auf der Tagesordnung. Bürgermeister Michael Loher und Altbürgermeister Alois Schlagmann bildeten den Wahlausschuss und es wurde wie folgt gewählt: 1. Vorstand Sepp Wimmer, 2. Vorstand Gerd Fischer, Kassier Robert Haider, Schriftführer Helmut Haider und Kneipwart Sepp Halmbacher wurden wieder gewählt. Als Fähnrich wurden bestätigt Heini Hermann, Herbert Mühlhauser und als Kassenprüfer Toni Thalhammer und Gilbert Kraus. Der neue Vorstand dankte Hermann Brunner für sein großes Engagement zum Wohl der Liedertafel und überreichte ein Präsent. Drei neue Sänger konnten vorgestellt werden. Es waren Eberhard Hiltmann, Hermann Stern und Hilmar Jitschin. Das Grillfest Ende Juli bezeichnet der Chronist Helmut Haider als ein Fest der Superlative, er zählte 92 Gäste im herrlichen Arkadenhof.
In der Sitzung am 29. August wurde u. a. über die historische Fahne beschlossen. Vorstand Sepp Wimmer berichtete von den Gesprächen mit dem Landratsamt und Bürgermeister Loher. Nachdem ein Zuschuss von 1.250 € vom Landesamt für Denkmalpflege zugesagt war und die Gesamtkosten sich auf etwa 1.800 € beliefen, beschloss der Vorstand die Konservierung der Fahne durch Frau Knörle-Jahn durchführen zu lassen. Über den Aufbewahrungsort ist noch mit der Gemeinde zu verhandeln.
Am 14. und 15. September wurde ein Kraiburger Marktplatzfest aus Anlaß der Neugestaltung gefeiert. Die Liedertafel war gesanglich stark engagiert und war mit einem Weinstand vertreten. Am 27. September war ein kleines Freundschaftstreffen mit dem MGV Altmühldorf in der Ebinger Alm. Der Jahresausflug führte am 5. Oktober zu den Freunden der Familie Ober, nach Berg an der Drau. Am 9. November feierten Gerd und Gabi Fischer mit den Sängern den 100. Geburtstag im Gasthof Stolzbräu. Das Cäcilienkonzert unter Mitwirkung der Liedertafel war am 29. November in der Pfarrkirche unter dem Motto "Groß ist der Herr".
Die traurige Nachricht vom Tod des Konrad Seidinger, er starb am 20. Dezember im Alter von 55 Jahren nach einem Krebsleiden, brachte die weihnachtliche Stimmung ins Wanken. Er wurde von den Sängern mit der musikalischen Gestaltung des Requiems und Fahnenbegleitung mit Kranzniederlegung geehrt.
In der ersten Ausschuss-Sitzung des Jahres ging es um die historische Vereinsfahne. Nach Aufzeichnungen im Heimat-Museum Wasserburg, hatte sich die Liedertafel Kraiburg im Jahr 1851 an einem Sängertreffen in Passau mit Fahne beteiligt. Der Vorstand will diese Fahne restaurieren lassen und sie dem Kraiburger Heimatmuseum zur Verfügung stellen. Ein weiteres Thema war die Suche nach einem Probenraum. Am 5. Mai gratulieren wir dem Freundschaftsverein MGV Altmühldorf zu dessen 50-jährigen Bestehen mit drei Liedern. Am 15. Mai stirbt Ehrenmitglied Alois Lobentanzer im Alter von fast 92 Jahren. Am 22. Mai verabschieden sich die Herbergsleut vom Stolzbräu, die Eheleute Greiderer. Vorstand Hermann Brunner überreicht als Danke einen Blumenstrauß samt Zinnteller. Der Jahresausflug geht für 2 Tage nach Südtirol. Die Weinstrasse von Eppan bis Tramin, mit St. Jakob im Kastelaz ist das Ziel. Ein Ausflug bei herrlichem Wetter begeistert die Teilnehmer.
Die Kostenvoranschläge zur Restaurierung der historischen Fahne treffen ein. Bis zu 25.000 DM werden für die Restaurierung veranschlagt, dies ist nicht tragbar. Das Landratsamt Mühldorf schlägt eine Konservierung vor und stellt dazu noch einen Zuschuss in Aussicht. Es werden hierfür Kosten in Höhe von etwa 3.500 DM veranschlagt. Am 3. Oktober verstirbt der langjährige und legendäre Sänger Luggi Wilhelm im Alter von 81 Jahren, er war über 50 Jahre Mitglied in der Liedertafel. Am 27. Oktober beteiligten wir uns bei einem Chöretreffen in Töging und wurden mit großem Beifall belohnt. Am 24. November waren die Sänger mitgestaltend beim Cäcilienkonzert in der Marktpfarrkirche und am 27. November feierte Verbandspfarrer Josef Hamberger seinen 70. Geburtstag mit "seinen" Sängern.
Das neue Jahrtausend begann gut, denn am 2. Januar feierte Toni Hinterholzner mit den Sängern seinen 60. Geburtstag beim Unterbräu. Allerdings hat Licht auch Schatten, am 7. Februar verstarb Josef Froschmayer nach schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren, er war 43 Jahre Mitglied der Liedertafel. Um die Abwechslung perfekt zu machen, kamen mit den 50. Geburtstagen des 2. Vorstandes Sepp Wimmer und ebenso von Walter Spierling die nächsten Feiern. Ein Höhepunkt im Vereinsjahr war das Mai-Singen am Salzstadl (Remise). Die befreundeten Chöre aus Altmühldorf, Rattenkirchen, Zangberg und erstmals die Singgemeinschaft Schnaitsee rundeten das Programm ab. Am 28. Mai feierte der MGV Zangberg das 50-jährige Bestehen, unsere Liedertafel war mit einer großen Abordnung anwesend. Am 31. Mai teilt Vereinswirt Rudi Greiderer dem Vorstand mit, dass er zum 31. Mai 2001 in den Ruhestand gehen wird, ein neuer Pächter steht noch nicht fest. Im Jahr 1999 wurde die Anschaffung einer Auftrittskleidung beschlossen. Die Lieferung kam stark verspätet und außerdem wurden erhebliche Mängel festgestellt. Es wurde eine neue Herstellung und Lieferung für Juli vereinbart. Sie traf ein, wenn auch mit weiteren kleinen Mängeln. Der Jahresausflug führte in die Drei-Flüsse-Stadt Passau. Am Samstag, 21. Oktober war es soweit, die neue Auftrittskleidung wurde beim Konzert "Melodien aus aller Welt" erstmals den Gästen präsentiert. Bereichert hat den Konzertabend in der Remise Lothar Lägel mit seiner Zither. Der nächste Höhepunkt für die Sänger war die Mitwirkung am Cäcilienkonzert in der Marktpfarrkirche.
Die Liedertafel Kraiburg wurde gegründet im Jahr 1843. Die sehenswerte und gut erhaltene Chronik wurde zwar handschriftlich auf das Jahr 1847 korrigiert, aber es wurden bisher alle Feierlichkeiten und Jubiläuen mit dem Jahr 1843 begründet. Denkt man sich in die Zeit zurück und liest Chroniken von anderen Vereinen so wird klar, dass viele Vereine langsam begonnen haben und erst dann zum "Vereinsgericht" gingen, um sich anzumelden. Ich als derzeitiger Vorstand und Schreiber dieser virtuellen Chronik gehe davon aus, dass dies auch für die Liedertafel 1843 Kraiburg zutrifft. Es ist auch müssig, jetzt etwas anderes zu vermuten. Unsere Chronik aus dieser Zeit ist in sehr gutem Zustand und vor allem, teils sehr schön in deutscher Handschrift erstellt.
Es sind nicht viele Gesangvereine in unserem Raum, die auf eine derart lange Tradition zurück blicken können. Dabei ist aus den alten Chroniken zweifelsfrei nachzuweisen, dass die Anfänge der Gesangs- und Laienspiele in Kraiburg noch viel weiter zurückreichen. Bereits um 1776 wird im Rathaus ein eigener Theatersaal ausgewiesen. In mehreren Jahren zwischen 1770 und 1780 sind Freilichtaufführungen von Passions-, Schau- und Singspielen bekannt, und hier liegen die Wurzeln der Liedertafel.
Im Jahr 1803 wurde das Pfleggericht Kraiburg aufgehoben, 1806 wurde Bayern ein Königreich und Graf Montgelas ging daran, einen Verwaltungsstaat aufzubauen. Nach der Herrschaft durch Napoleon wurde der Wunsch nach nationaler Freiheit lebendig. Das Bürgertum nahm einen beispiellosen Aufstieg. Und so war es für den Markt Kraiburg wichtig, dass er seine Stellung als Mittelpunkt in ländlicher Umgebung halten konnte. Es passt ganz in dieses Bild, wenn 1835 aus Anlaß des Geburts- und Namenstages König Ludwigs I. zum ersten Mal von einem Männerchor in der Chronik berichtet wird. 1838 lädt Chorregent J. Strohacker seine Sänger zur Teilnahme an einem Konzert auf Herrenchiemsee ein, am Pfingstmontag 1840 entschließt man sich zu einer eigenen "musikalischen Unterhaltung mit Ball" beim Weinwirt Johann Riedl, dem heutigen Bischof-Bernhard-Haus.
Leider sind über die Gründungsfeierlichkeiten der Liedertafel von 1843 keine Aufzeichnungen vorhanden. Lediglich die Statuten von 1847 liegen noch originalgetreu im Wortlaut vor, genehmigt durch die Entschließung der Königlichen Regierung von Oberbayern. Nach § 1 war "die Krayburger Liedertafel... ein Verein von gebildeten Männern, welche entweder Sänger oder Sangesfreunde sind". Der Zweck ist "Übung und Fortbildung des vierstimmigen Männergesangs, verbunden mit gefälliger Erheiterung - ferners Beförderung der allgemeinen, gesellschaftlichen Gemütlichkeit". Nach § 3 ging es dabei nicht bloß um das "Absingen von guten und unanstößigen Kompositionen für Männerstimmen, sondern auch um die Veranstaltung von größeren Gesangsproduktionen vor einem eigens dazu invitiertem Auditorium". Der Verein zählte damals 16 ordentliche und 31 außerordentliche Mitglieder, dazu drei Ehrenmitglieder. Vorstand war in den Gründungsjahren Dr. Steger, prakt. Arzt in Kraiburg.
Diese historische Fahne wurde konserviert und im Rahmen einer Festmesse an der Remise an das Heimatmuseum zur dauerhaften Ausstellung übergeben.
Es ist schwer vorstellbar, dass 1876, als die Pfarrei Kraiburg selbständig und die "Chronik von Kraiburg" über drei Tage auf dem Marktplatz von Kraiburg als lebendes Schauspiel aufgeführt wurde, dass bei solchen Anlässen die Sänger der Liedertafel nicht mitgewirkt hätten. Aufzeichnungen fehlen. Erst Mitte Oktober 1877 wird wieder von förmlichen Gesang unter Martin Lutz berichtet. Nach dessen Wegzug folgten wieder sieben magere Jahre. Im Augsut 1888 traten dann die Sänger im Wandinger'schen Sommerkeller mit einem Sängerabend auf. Im April 1889 gab die Liedertafel ein Konzert zu Gunsten des geplanten Neubaues der Pfarrkirche. In den folgenden Jahre leistete die Gemeinde am Fuße des Schloßberges Außergewöhnliches. Als ob der Bau von St. Bartholomä nicht genug gewesen wäre, erstellte man 1892 unter der Führung von Carl Riedl ein gewaltiges Festspielhaus für 800 Zuschauer, ein Volkstheater, wie es damals in Bayern noch nirgendwo auf dem Lande zu finden war. Das Kraiburger Volksschauspiel "Ludwig der Bayer" von Martin Greif erlebte am 5. Juni 1892 seine Uraufführung. Natürlich waren die Sänger der Liedertafel wieder in vorderster Reihe mit dabei. Weitere Festspieljahre waren 1894, 1904 und 1909. Dazwischen Konzerte der Liedertafel, so im März 1896 und in den folgenden Jahren bis 1900. Die Leitung des Männerchores hatte inzwischen Kooperator Peter übernommen. Warum 1901 Organist Rauchenecker "Mitgliedern des Turnvereins" einzelne Quartette aus dem Regensburger Liederkranz lernt, geht aus der Chronik nicht hervor. Sie spricht von einer "wilden Liedertafel" und nennt die Namen Hans Nennhuber, Ludwig Hitzler, Anton Schenkl, Ludwig Rauchenecker und Matthias Pfisterhammer. Es war eine Gruppe von 20 Sängern, die 1902 sogar bei einer Christbaum-Versteigerung öffentlich auftraten.
Im März 1902 gelang es, beide Gruppen wieder zu vereinen. Dr. Anton Mirtslperger wird zum Vorstand gewählt, als Dirigent gewinnt man Lehrer Fey. Ein Jahr später kann man das erste Konzert aufführen, mit der stattlichen Zahl von 32 Sängern. In der folgenden Zeit gab es Ständchen und Serenaden und im Nov. 1904 das erste Cäcilienkonzert in Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor, dem in den darauffolgenden Jahren weitere folgten.
Im Winter 1906/1907 waren nur siebzehn Sänger bei den Proben, ein Jahr darauf neunzehn. Da beschloss man im Januar 1908 eine Schlittenfahrt nach Schnaitsee, wo im Gasthaus Schederecker auch gesungen wurde, wieder gemeinsam mit dem Kirchenchor. Immer mehr schoben sich einzelne junge Sänger in den Vordergrund, welche die Konzerte durch Einlagen bereicherten, z. B. die Herren Wandinger, Stübinger und Pfisterhammer oder Anton Schwenkl und Karl Lehmann. Hans Gillitzer wurde 1909 zum erstenmal als Vorstand erwähnt, ein Amt, das er bis 1929 innehaben sollte.
Beim 50-jährigen Priesterjubiläum von Prälat Krandauer im Juli 1910 ist die Liedertafel mit einem Ständchen dabei. Dem Chronisten fällt auf, dass der Gesangverein in dieser Zeit viel Kontakt zu den Nachbargemeinden hatte, besonders zu Pürten. Immer wieder waren gute Sänger von dort gekommen, z. B. der Lehrer Proichl und der Bahnsekretär Stübinger, Forstassesor Griesser oder Hauptlehrer Mahr von Pietenberg.
Aufgrund verschiedener alter Aufzeichnungen fertigte Matthias Pfisterhammer 1912 die erste zusammenhängende Chronik der Liedertafel an. Ostern 1913 kam Besuch vom Männergesangverein Untersberg aus München, im August ein weiterer Münchener Verein, der MGV Morgenroth. Diese erfreuliche Entwicklung riß dann abrupt ab. Der erste Weltkrieg hinterließ seine Spuren.
Als man 1919 wieder anfangen wollte, hatte sich vieles geändert. Drei Sängerfreunde waren gefallen, Hauptlehrer Frey war nach Gauting versetzt worden. Zwar hielt der bewährte Vorstand der Vorkriegszeit die Leute zusammen und mit Hauptlehrer Pirngruber konnte auch die verwaiste Dirigentenstelle besetzt werden. Aber die Einträge in der Chronik sind spärlich. Sie hören ganz auf, als 1922 mit Matthias Pfisterhammer der erste Chronist der Liedertafel und zugleich einer ihrer eifrigsten Sänger in der Klinik in München verstarb. Man weiß jedoch, dass Sänger der Liedertafel bei dem 1922 letztmalig aufgeführten Volksschauspiel "Ludwig der Bayer" maßgebend beteiligt waren.
Erst 1924, beim 80-jährigen Stiftungsfest des Sängerbundes Mühldorf war die Liedertafel wieder aktiv dabei. Ein Jahr später war man zu Gast beim Liedkranz Trostberg, erneut anläßlich eines 80-jährigen Gründungsfestes. Auch das 50. Gründungsfest der Liedertafel Dorfen wurde besucht. Lehrer Staudinger hat in dieser Zeit als Dirigent viel geleistet. So wundert es nicht, wenn 1925 anläßlich des Gauturnfestes in Kraiburg die Liedertafel den Turnverein tatkräftig unterstützte und in der Zellner-Halle einen bunten Abend darbot.
Ein Höhepunkt wurde das Frühjahrskonzert 1926, zusammen mit der damals gegründeten Orchester-Vereinigung. Sollten die Sänger der Liedertafel ihre Satzung nicht mehr ernstgenommen haben, die gerade erst der Chronist und Marktsekretär Gaßner im Markt-Registratur-Akt wieder entdeckt hatte. Der Reinerlös kam übrigens der Aukapelle zugute, deren Stiftungsvermögen aus dem Jahr 1628 durch die Inflation entwertet wurde. Leider wurde auch diese verheißungsvolle Entwicklung durch die Versetzung des Dirigenten Staudinger unterbrochen. Für ein Jahr sprang Hauptlehrer Pirngruber ein, doch auch er wurde versetzt und nun versuchte Hauptlehrer Wagner einen Anfang. Schon 1928 führte man ein Frühjahrskonzert auf, durchsetzt mit lustigen Einlagen. Wegen Erkrankung löste nun Kooperator Kotz den bisherigen Dirigenten ab, doch im Mai 1929 wurde auch er wieder versetzt. Die Sangesbrüder fuhren zwar zu den Gau-Sängerfesten nach Trostberg, Töging, Eggenfelden und Burghausen, teils auch mit der Fahne, aber gesungen wurde nicht.
Auf der Generalversammlung 1929 trat Vorstand Gillitzer nach 20 Jahren zurück, sein Nachfolger, Dr. Waldvogel, ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden.
1930 veranstaltete man unter dem neuen Dirigenten Lehrer Kahn wieder ein Frühjahrskonzert. Aber ich gleichen Jahr wechselte der Dirigentenstab an Hauptlehrer Otto Nibler. Unter seiner Leitung heißt es in der Chronik, begann ein frischer Wind, es kamen mit Jakob Althammer, Otto Lehmann, Thomas Hartig, Hans Weiß jun. und Max Guggenberger neue Sänger hinzu. Es wurde weiter an Gau-Wettbewerben teilgenommen. Es wurde 1933 ein ländlicher Sängerbund ins Leben gerufen, dem sich auch die Liedertafel anschloß. Es folgte eine Reihe von Treffen. Als 1935 Kraiburg an der Reihe war, beteiligte sich auch der Sängerbund Mühldorf. Dipl.-Ing. Lang "Führer des Vereins", wie die Mühldorfer Zeitung formulierte, begrüsste die Gastvereine, Dr. Waldvogel war aus der Liedertafel ausgetreten.
Die Liedertafel zeigte in den folgenden Frühjahrs-Konzerte ein beachtliches Können, doch so die rechte Freude wurde vermisst. Zu sehr waren Staat und Partei in die Geselligkeit der Vereine eingedrungen, die Chronik nannte es Säbelgerassel und drohende Wolken am politischen Firmament. Es waren nur noch etwa 15 bis 16 Sänger aktiv. Der zweite Weltkrieg begann, Chormeister Nibler zog in den Krieg, es war das vorläufige Aus.
Der Wiederbeginn zog sich lange hin. Erst im März 1950 traf man sich zu einem gemeinsamen Gespräch im Vereinslokal Wandinger. Zwölf Sänger der alten Garde wählten gleich eine neue Vorstandschaft. Erster Vorstand wurde Hans Wandinger und mit Rechtsanwalt Ludwig Endter konnte auch ein Chorleiter bestellt werden. Zur ersten Probe trafen sich 34 Sänger, darunter viele Heimatvertriebene, die in Kraiburg eine neue Bleibe gefunden hatten. 1951 war dann der erste Auftritt im Rahmen eines Heimatfestes. Das Frühjahrskonzert 1952 wurde für die Liedertafel ein voller Erfolg. Noch nie zuvor hatten so viele musikalische Gruppen bei einer Aufführung mitgewirkt. Männer-Chor, gemischter Chor, Kinderchor, Streichquartett und ein Streichorchester unter Musiklehrer Josef Milan.
Zum 110-jährigen Bestehen feierte man 1953 mit Gästen aus Kufstein. Wegen eines Todesfalls in der Familie des Dirigenten musste erstmals Bürgermeister Johann Brandl die Stabführung übernehmen. Schriftführer Emil Gaßner trat aus gesundheitlichen Gründen ab, sein Amt übernahm Alois Mühlbauer. Einer seiner ersten Eintragungen war die Mitteilung vom Tod des Ehrenvorstandes Johann Gillitzer. Ein Höhepunkt war ein gemeinsames Konzert im Jahr 1954 mit der Orchestergemeinschaft Waldkraiburg. Nun folgte aufgrund eines Zwistes zwischen der Marktgemeinde Kraiburg und dem Dirigenten Rechtsanwalt Endtler dessen Rücktritt. Es ist nicht ohne Ironie, wenn jetzt der erste Vertreter der Gemeinde, Bürgermeister Johann Brandl, den Chor weiterführte. Wenn auch gesanglich keine höheren Ziele gesteckt wurden, so blühte die Geselligkeit unter den Kneipwarten Xaver Fröhler und Richard Jakubetz richtig auf, mancher Sänger erhielt den gefürchteten, aber doch erbetenen Ritterschlag. Im März 1957 trafen in Waldkraiburg die Gesangsvereine von Ranoldsberg, Zangberg, Kraiburg und Waldkraiburg. Die Sänger der Liedertafel lieferten einen gelungenen Beitrag und im abschließenden Choral aller Vereine wirkte Alois Schuster als Solist. Die Treffen wiederholten sich und es waren auch Chöre aus Jettenbach und Peterskirchen dabei. Die Nachricht vom Tod des Vorsitzenden Hans Wandinger im Jahr 1958 traf die Sänger schmerzvoll. In der folgenden Versammlung gab es hitzige Debatten, aber mit Alois Schuster wurde schließlich ein neuer Vorstand gewählt. Johann Brandl blieb Dirigent, Lehrer Josef Englmaier wurde zum 2. Dirigenten bestellt. Georg Neuner übernahm 1960 das Amt des Schriftführer, das ihm allerdings schon 1961 der Tod aus der Hand nahm. Zum Nachfolger wurde der Steuerhelfer Josef Haider gewählt. Das Amt des Kneipwarts war einige Zeit verwaist, es wurde von Josef Froschmayer übernommen.
In den 60-er Jahren kam eine Zeit des Umbruchs. Immer mehr häufen sich in der Chronik die Todesanzeigen der "Alten", die zum Teil schon vor dem Krieg dabei waren. Glücklicherweise kamen viele junge Sänger nach, die auch bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Mit Kneipwart Heinrich Frank setzte eine Freundschaft zum MGV Saynlust Breitenau ein, die zu gegenseitigen Besuchen führte, jeweils mit großen Konzerten.
1965 wurde eine Generalversammlung nach 6 1/2 Jahren angesetzt, auf der man Alois Schuster zum Vorstand wählte. Mit dem Stellvertreter Bernhard Eckbauer und Schriftführer Georg Ober rückten erstmals die Jungen nach. Nach dem Tod von Herbergsvater Franz Wandinger musste das Vereinslokal gewechselt werden. Man zog zu Stolzbräu, für einige Wochen auch ins Cafe Wesner. In der Generalversammlung 1967 wurden Alois Schuster und Bürgermeister Johann Brandl von den neugewählten Vorständen Albert Gillitzer und Peter Eigelsperger zum Ehrenvorsitzenden bzw. Ehrendirigenten ernannt. Zum 1. Dirigenten bestellt der Vorstand Lehrer Josef Englmaier. Die Freundschaft mit dem MGV Altmühldorf, 1966 begründet, festigte sich, alte Traditionen wurden fortgeführt. Mit dem Singen bei Mai-Andachten, am Kriegerdenkmal und im Krankenhaus setzte man die Tradition fort und es kamen neue Aufgaben hinzu. Mit Pfarrer Josef Hamberger, der ein eifriger Sänger im Kreis der Liedertafel ist, gestaltete man 1967 erstmals ein Adventsingen und die Christmette. Am 2. Weihnachtsfeiertag wurde die Haydn-Messe gesungen. 1968 übernahm Pfarrer Josef Hamberger sogar den Vorsitz der Liedertafel, unterstützt von Studienrat Eduard Kästner und Hans Brandl. Die Vorbereitungen für die 125-Jahr-Feier liefen mit vielen Ausschusssitzungen und intensiven Probearbeiten an. Das Fest brachte der Liedertafel den verdienten Erfolg. Vorallem die russischen Lieder ernteten großen Beifall und sind seither aus dem Repertoire der Liedertafel nicht mehr wegzudenken. Große Aktivitäten und gemeinsame Veranstaltungen mit befreundeten Vereinen standen auf dem Programm. Ein erstes großes Ereignis war die Mitwirkung beim Festspiel Bernhard der Krayburger oder das Vorabend-Singen bei Schloßberg-Turnfest und die musikalische Umrahmung beim Christkindlmarkt. Am 10. März 1970 gab es erneut einen Wechsel im Vorstand. Pfarrer Hamberger wollte nicht mehr 1. Vorstand sein, die erforderliche Wahl zeigte ein deutliches Votum für Georg Ober. Dirigent Josef Englmaier musste mit Rücksicht auf seine Gesundheit den Dirigentenstab im Januar 1972 zurückgeben, Nachfolger wurde der bisherige Stellvertreter Eduard Kästner, dessen Stellvertreter Josef Steinauer. Im Herbst 1972 gestaltete die Liedertafel neben einem Gedenkgottesdienst für ihre verstorbenen Mitglieder einen herrlichen Liederabend. 1973 stand ganz im Zeichen der 1200-Jahr-Feier des Marktes Kraiburg, bei der natürlich die Liedertafel nicht fehlen durfte. Das 130-jährige Gründungsfest sah im Oktober 1973 fünf Männerchöre bei der Schubert-Messe in der Kirche von St. Bartholomäus vereint. Am Festabend in der voll besetzten Aula, wo Vorstand Georg Ober auch Landrat Erich Rambold und Bürgermeister Storfinger begrüssen konnte, wirkten neben dem Jubelverein die Chöre von Neumarkt-St. Veit, Zangberg, Rattenkirchen und Altmühldorf mit. Der Erfolg war so groß, dass das von Karl Lehmann glänzend angesagte Programm, zwei Wochen später noch einmal wiederholt werden musste. Mit dem Jubiläum wurde eine neue Tradition begründet: Opernchöre und die Klavierbegleitung durch Manfred Mayr. Die nächsten Jahre brachten der Liedertafel Konstanz. Unter der Vorstandschaft von Georg Ober erlebten Geselligkeit und Gesang immer wieder Höhepunkte. Erwähnenswert sind auch zahlreiche Ausflüge. Die Liedertafel wirkte auch bei Konzerten der benachbarten Vereine mit. Diese Chöre waren auch wieder unsere Gäste beim Festabend anlässlich des 135-jährigen Gründungsfestes im Juli 1978 unter dem Motto "Musikalische Europareise".
Für die Liedertafel völlig neues, mittelalterliches Liedgut, studierte man zur musikalischen Umrahmung der "Historischen Woche" 1977 unter dem Dirigenten Edi Kästner ein. Die Männer der Liedertafel hatten in ihren historischen Gewändern einen festen Platz im Lohmeier'schen Schauspiel "Bernhard der Kraiburger, ein Bischof kehrt heim. Im Jahr 1978 gab es auch Anlaß zur Trauer. So mussten wir nicht nur Bürgermeister Storfinger ein Grablied singen, sondern auch dem Ehrendirigenten Johann Brandl, dem Ehrenvorstand und unvergessenen Solisten Alois Schuster, dem Ehrenmitglied Albert Gillitzer und unserem langjährigen Notenwart Emil Fischer. In der Chronik ist zu lesen: "Der Sänger stirbt, es bleibt das Lied".
Im April 1979 durften wir unsere Freunde aus Breitenau wieder zu einem Konzertabend begrüssen. Im edlen Sängerwettstreit brauchte sich die Liedertafel Kraiburg unter den Dirigenten Edi Kästner und Josef Englmaier nicht zu verstecken. Im Herbstkonzert 1981 schwang Dietmar Tschek den Dirigentenstab, nachdem das langjährige Duo Kästner/Englmaier aus beruflichen bzw. gesundheitlichen Gründen nicht immer zur Verfügung stand. Weiters stand auch noch Lenz Rosenberger zur Seite, wenn Not am "Dirigenten-Mann" war. Überhaupt kann festgehalten werden, dass Lenz Rosenberger für das musikalische Leben in Kraiburg unersetzlich geworden ist. Er ist der Wiedergründer der Blaskapelle, Ziehvater vieler Volksmusikgruppen, aktiver Sänger und Musiker.
1983 feierte man das 140-jährige Bestehen. Der Saal des BB-Hauses war zum großen Festabend am 23. Juli voll besetzt. Der Jubelverein und der Patenverein MGV Altmühldorf bestritten das 23 Punkte umfassende Programm unter Mitwirkung der Blaskapelle Kraiburg mit Bravour. Karl Lehmann führte durch den Abend und konnte Bürgermeister Alois Schlagmann als Schirmherrn, und 2. Bürgermeister Georg Höpfl aus Mühldorf begrüssen. Höhepunkte waren einmal mehr die Ballade von den zwölf Räubern mit Edi Kästner als S0listen und Josef Englmaier am Dirigentenstab, daneben die Waldandacht, dargeboten vom MGV Altmühldorf mit dem Kraiburger Toni Köck als Tenorsolisten. Erwähnenswert sind auch die Ehrungen der ältesten Sänger an diesem Abend. Die goldene Ehrennadel für 50-jährige Zugehörigkeit erhielten Alois Lobentanzer, Hans Weiß, Thomas Hartig, Otto Lehmann, sowie Raimund Diener als dienstältestes Mitglied.
Am Sonntag, 24. Juli wurden die Markt-Bewohner von der Blaskapelle geweckt, der Festtag begann. Zahlreiche Fahnen begleiteten die Liedertafel mit ihren Fahnen zum Festgottesdienst, den Verbandspfarrer Hamberger auf dem festlich geschmückten Platz unter dem Rathaus zelebrierte. Die Sänger der Liedertafel und des MGV Altmühldorf sangen dazu die Schubert-Messer unter der Leitung von Edi Kästner. Den feierlichen Abschluß der Fahnenweihe war die Hymne "Brüder reicht die Hand zum Bunde", dann ging der Festzug von der Brunngasse über die Guttenburger Strasse und Langgasse zum Marktplatz. Weitere Veranstaltungen zum Festjahr waren noch auf dem Programm. Der 75. Geburtstag von Alois Lobentanzer wurde am Gries ausgiebig gefeiert und ein Festabend zum 30-jährigen Bestehen des Rattenkirchener Chores mitgestaltet.
1985 war geprägt durch die Veranstaltungsreihe "600 Jahre Markt Kraiburg". Unser Hauptpart war ein Festkonzert im BB-Haus-Saal mit den benachbarten Vereinen. Leider verstarb in diesem Jahr der langjährige Kassier Bernhard Eckbauer. Die Chronik berichtet aber auch von einer ungewöhnlich großen Geburtstagsfeier, Thomas Hartig wurde 75 Jahre. Hartig war wie kein anderer im öffentlichen Leben und ein Förderer der Vereine. Im April 1986 traten die Sänger auf Einladung der Erzgebirgler von Waldkraiburg im Zappesaal auf und erhielt großen Beifall. Die Generalversammlung im Mai 1987 beschloß mit Blick auf das 145-jährige Gründungsfest die Anschaffung einer Auftrittskleidung. Es wurde über die "Uniformierung" heiß diskutiert, aber man kam überein, einen dunkelblauen Blazer, hellgraue Hosen, hellblaues Hemd und eine rot-blau gestreifte Krawatte anzuschaffen. Im Festkonzert 1988 präsentierte man zum erstenmal die neue Kleidung. Voll des Lobes berichtete der Mühldorfer Anzeiger über dieses Konzert als Maßstab, an dessen man sich immer wieder messen lassen müsste. Beim Freilichtspiel "Das Vermächtnis des Schiffsmeister Riedl" war die Liedertafel chorisch und schauspielerisch dabei. Im Oktober war der Jahresausflug ins Fränkische ein Höhepunkt. Günther Schmidt führte die Gruppe zur innerdeutschen Grenze bei Heinersdorf und zeigte auch die Kirche von Buchbach im Frankenwald, wo Pfarrer und Sangesbruder Hamberger eine Messe zelebrierte, die von den Sänger musikalisch umrahmt wurde, begleitet von Josef Englmaier auf der Orgel und Edi Kästner am Dirigentenpult. Abends entwickelte sich in geselliger Runde in Kronach ein Sängerwettstreit, wo auch die Fischer-Buam und die Kraiburger Sänger ihren Beitrag leisteten und keinen Vergleich scheuen mussten, wenn es um echte Volksmusik geht. Am nächsten Tag ein Höhepunkt der Besuch der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen, wo die Liedertafel das Ave Maria sang.
Das Jahr 1989 war das Jahr der "runden" Geburtstage. Zehn aktive Sänger luden im Verlauf des Jahres zu Geburtstagsfeiern ein, darunter Vorstand Georg Ober, Kneipwart Herbert Fröhler, 3. Dirigent Lenz Rosenberger, Pianist Fredl Mayr, der frühere Schriftführer Josef Rothenaicher und der 1. Dirigent Edi Kästner. Der 2. Dirigent Josef Englmaier feierte dazu seinen 60. Geburtstag. Die Ständchen hatten in diesem Jahr Hochkonjunktur. Der musikalische Höhepunkt im Jahr 1989 war ein Benefizkonzert im Stadtsaal in Mühldorf für die Sozialstation, wo die Liedertafel neben den Chören von Altmühldorf, Rattenkirchen, Neumarkt-St. Veit und Zangberg vor über 500 begeisterten Zuhörern konzertierte. Zum Erstaunen der anderen Chöre sangen wir auswendig. Edi Kästner dirigierte im machtvollen Finale der vereinten Chöre das "Habet Dank" (Amazing Grace), in dem er selbst die Solopartie übernahm. Neben all dieser Freude stand die Trauer über den Tod des Thomas Hartig. Der Thom war langjähriger Chronist, diesen Part übernimmt nun Volker Kies.
Das Jahr 1990 begann mit der Feier zum 50. Geburtstag von Anton Hinterholzner im Feuerwehrhaus. Am 28. April 1990 war ein Chöretreffen. Hier wurde insbesondere deutlich, dass die Männer-Chöre mit Nachwuchs-Probleme zu kämpfen haben. Unser Auftritt war herausragend hinsichtlich der Qualität und auch der Anzahl der Sänger. Im Mai 1990 traf man sich nach der von Liedertafel gestalteten Mai-Andacht zur Jahreshauptversammlung im Gasthaus Stolzbräu. Vorstand Georg Ober, der die Liedertafel 20 Jahre lang führte, trat nach einem Rückblick über seine verdienstvolle Tätigkeit zurück und schlug Gerd Fischer als neuen Vorsitzenden vor. Die Neuwahlen, geleitet von den Bürgermeistern Alois Schlagmann und Franz Stenger, bestätigten diesen Vorschlag. Mit seiner ersten Amtshandlung ernannte Gerd Fischer den scheidenden Vorstand unter dem Beifall der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden des Vereins und überreichte ihm als Dank für die geleistete Vereinsarbeit die goldene Ehrennadel und eine geschnitzte Figur der hl. Cäcilia, der Patronin der Musik. Eine weitere goldene Ehrennadel erhielt Alois Lobentanzer für fast 60-jährige Mitgliedschaft.Erwähnt sei noch, dass am 7. Juni 1990 mit Josef Steinauer ehem. Sangesbruder verstarb, der Anfang der 70er-Jahre kurz stellv. Dirigent war.Am 3. Oktober, dem ersten "Tag der deutschen Einheit" umrahmte die Liedertafel den Festgottesdienst mit der Haydn-Messe und sang beim anschließenden Festakt in der Grünanlage am Rathaus das Bundeslied. Der Jahresausflug ging in Prälat-Simmerstätters Heimat nach Maria Plain. Das Jahr 1991 verlief relativ ruhig. Man sang Mai-Andachten in Kraiburg und Jettenbach und wirkte beim Pfarrfamilienabend und in der Christmette mit. Zwischendurch feierte der ehem. Vorstand Pfarrer Hamberger seinen 60. Geburtstag und 25 Jahre Priester in Kraiburg. Dieses Jahr brachte auch ein fast historisches Ereignis. Zum erstenmal trafen sich im November die Gesangvereine des Gaues auf Einladung des Sängerbundes Mühldorf und seines Dirigenten Fritz Gerneth mit den Chören, die dem Sängergau organisatorisch nicht angehörten. Der Abend stand unter dem Motto "Da Summa is umma". Mit Strampede mi und Bella Bimba konnte unsere Liedertafel gut bestehen. Erfreulich aber, dass die beteiligten Jugendchöre aus Altötting und Mühldorf den Alten klar den Rang abliefen. Dies sei neidlos anerkannt. Unvergessen bleibt in diesem Jahr der Ausflug nach Prag. Die Zuhörer hatten ergriffene Gesichter, als im Veitsdom das Münsterschwarzacher Ave Maria gesungen wurde.
1992 begannen die Proben für das Festjahr zum 150-jährigen Bestehen. Alle anderen Aktivitäten wurden dem untergeordnet, wenn auch die traditionellen Verpflichtungen ihren Platz behielten. Mit einem Konzert im Juli in Ampfing zur Unterstützung des dort im Aufbau befindlichen gemischten Chores unter Andy Seifinger konnten sogar neue Freunde gewonnen werden. Vorstand Gerd Fischer hatte mit seiner Mannschaft alle Hände voll zu tun und Dirigent Edi Kästner erarbeitete mit dem Chor beharrlich ein umfangreiches Programm mit viel neuem Liedgut. Aber der Vereinsausflug sollte nicht fehlen und so nutzte man die Gunst der Stunde und fuhr mit der Kraiburger Feuerwehr einfach zu dessen Freundschaftsverein nach Ybbs an der Donau mit.
Nun kam das Jubiläumsjahr. In den Sitzungen wurden die Arbeiten verteilt. Öffentlichkeitsarbeit, Programme, Einladungen und Plakate, Gestaltung Festschrift usw. Bürgermeister Alois Schlagmann feiert im Gasthaus Rosenberger, die Sänger der Liedertafel waren eingeladen und Schlagmann wurde zum Schirmherrn für das Festjahr gewonnen. Dann wurde das Festjahr eröffnet. Mit einem Festgottesdienst in der Marktpfarrkirche, gesanglich gesaltet mit der von Edi Kästner zusammengesetzten Spiritualmesse, startete man so, wie es sich für einen Traditionsverein gehört. Das war Neuland für die Sänger und brauchte ungemein intensive Proben, zumal sämtliche Texte natürlich in englisch gesungen wurden. Bei einem Empfang im Rathaus ehrte Bürgermeister Schlagmann den Traditionsverein als einen der führenden Kulturträger im Markt Kraiburg und bedankte sich bei jedem aktiven Sänger mit einem Krügerl.
Die Proben und Vorbereitungen zum Festkonzert am 17. Juli sollten nicht umsonst sein. Die musikalische Reise durch Europa, so der Titel, hatte gehalten, was er versprochen hat. Der BB-Haus-Saal war brechend voll. Die Liedertafel hatte zu dem Festabend als weiteres Zugpferd das Orchester Franz Weyerer geladen. Für den Männergesangverein aus Kraiburg hatte sich die Mühe und der Einsatz gelohnt, das Publikum gab stürmischen Applaus. Es ist das Beste, was man an so einem Abend erfahren kann. die lokale Heimatzeitung berichtete gleich mehrfach von dem Ereignis in Kraiburg.
Das Jahr ging weiter mit der traditionellen Grillfeier, diesmal aber nicht im Arkadenhof, sondern auf Einladung beim Englmaier Helmut in Jettenbach. Am 18. September feierte man Geburtstag mit vielen Sing- und Musikgruppen aus Kraiburg und Umgebung. Von der guten Volksmusik mit Gruppen aus Taufkirchen und natürlich den Fischer-Buam bis zum vierhändigen Klavier-Werk durch Eva Barbarino mit Margit Wimmer war ein großer Bogen der Musik gespannt. Ein faszinierender Abend, an dem Gesang und Musik nicht enden wollten. Am 10. Oktober kamen als Gastchor die Original-Donkosaken zu einem Konzert in die Marktpfarrkirche. Russische Impressionen mit hellen und tiefen Stimmen gleichermaßen setzten Akzente in lithurgischen und orthodoxen Liedern. Am 23. Oktober stand ein Benefiz-Konzert auf dem Programm. Der BBH-Saal war wieder voll, als die Sänger der Liedertafel zusammen mit den befreundeten Chören von Zangberg, Altmühldorf, Neumarkt-St. Veit für einen guten Zweck sangen. An die Franz-von-Assisi-Sonderschule in Au konnte der Betrag von 2.000 DM überreicht werden. Erwähnt sei auch, dass eine Abordnung aus Breitenau im Westerwald nach Kraiburg gereist war. Zum feierlichen Abschluß des Jubiläumsjahres gestaltete man eine Festmesse mit Pauken und Trompeten, die Krönungsmesse von W. A. Mozart. Nachdem die Sänger der Liedertafel nicht so sehr auf lateinische Gesänge spezialisert sind, waren wiederum intensivste Proben erforderlich. Aber mit einer gewissen Vorkenntnis einiger Sänger, die zugleich im Kirchenchor mitwirken, konnte diese herrliche Messe mit Bravour gemeistert werden. Zu verdanken ist dies zu allererst dem Dirigenten Edi Kästner. Erwähnt seien noch die Solisten: Birgit Englmaier (Sopran), Elfriede Hinterholzner (Alt), Lenz Rosenberger (Tenor) Dietmar Tschek (Baß). Es war wohl ein hochwertiges Festjahr zu dessen Gelingen ein immenser Einsatz erforderlich war, aber auch ein dankbares Publikum, das die Arbeit und Mühe belohnte.
Ein Ereignis anderer Art war die Teilnahme bzw. Mitgestaltung einer Raiffeisen-Gewinnsparauslosung am 7. Dez. 1993 im Saal des BB-Hauses. Die Sänger erhielten hierfür im Gegenzug eine ansehnliche Spende für die Anschaffung von Notenmaterial und Musikinstrumente. Am 18. Dez. feierte der 2. Vorstand, Günther Schmidt, im Bräustüberl in Jettenbach seinen 50. Geburtstag.
Anfang 1994 setzte sich die Diskussion "Rauchen" fort. Die Nichtraucher fühlten sich von den Rauchern erheblich gestört und wollten den Zustand nicht hinnehmen. Das gesellige Beisammensein war gestört, denn es gab schon manch böse Bemerkungen und dies trieb einen gewissen Keil in die beiden Lager. Nun trafen sich Vertreter der Nichtraucher und Raucher zum Gespräch und man einigte sich, dass die Raucher vor der Probe und in der Pause rauchen können, aber nicht im Nebenzimmer, wo geprobt wird. Es ist, das war schnell erkennbar, eine Übergangslösung. Nun ging es aber auch wieder an die Probenarbeit, denn ein Ereignis stand ins Haus. Am 20. März kam der Bayer. Rundfunk zur Live-Sendung nach Kraiburg, wo es unter dem Moderator Franz Messner hieß "Grüße aus Oberbayern". Zusammen mit der Blaskapelle, der Hardtberg-Musi, dem Fischer-Dreigsang und den Kraiburger Sängern war man gezwungen, exakt nach Kommando einzusetzen, damit keine Sendepause entsteht. Mit "De Schiffleit san a Leit" und "Wir zogen in das Feld" kam unsere Liedertafel "live" zu den Hörern. Die Jahreshauptversammlung brachte keine Neubesetzung in der gesamten Vorstandschaft. Im Juni nehmen die Sangesbrüder Abschied von Klaus Schulze, der im Alter von 49 Jahren an Krebs verstarb. Im gleichen Monat feiert der 2. Dirigent Josef Englmaier seinen 65. Geburtstag und Alois Lobentanzer seinen 85. Geburtstag, es ist bestätigt: Freud und Leid liegen nahe beieiander. Im Juli wurde die Bergmesse der Bergwandergruppe am Prostköpfl gesanglich gestaltet, dann nahte das tradtionelle Grillfest als Abschluß zur Sommerpause. Diese wurde unterbrochen wegen der Geburtstagsfeier "50 Jahre Töni Köck" in Unterbierwang. Der Jahresausflug führte ins Kärntner Land zum Millstätter See und Umgebung. In der Pfarrkirchen in Obermillstadt wurde zum Sonntagsgottesdienst die Spirital-Messe gesungen. Zum Jahresende gab es natürlich wieder den Nikolaus-Abend und die Mitgestaltung der Christmette.
Das Jahr 1995 begann mit der lokalen Radio-Sendung "Treffen beim Dorfwirt". Es fand im Vereinslokal Stolzbräu statt. Über die Sendung schweigt die Chronik. Lustiger war es schon, als Hermann Brunner beim Stolzbräu seinen 60. Geburtstag feierte und eine Woche später auch noch Heini Hermann ebenso den 60igsten feierte. Leider gab es auch Grund zur Trauer. Mit Josef Englmaier verstarb im Alter von 66 Jahren der langjährige Dirigent, Schulrektor i. R. Josef Englmaier nach langer, schwerer Krankheit. 30 Sänger sangen zum Requiem und Vorstand Gerd Fischer legte am Grab einen Kranz nieder. Am 16. Mai war traditionell die Mai-Andacht, die von den Sängern der Liedertafel gestaltet wird und anschließend war die Jahreshauptversammlung. Dies nutzte Dirigent Kästner zu einer kurzen Vorschau. Das Ausschnaufen vom Festjahr ist vorbei, es gilt nun, neues Liedgut zu lernen, so Kästner. Am 1. Oktober führte der Vereinsausflug nach Mattsee, wo u. a. auch die Stille Nacht Kapelle in Oberndorf besucht wurde, nach der die bekannte Weihnachtsmesse benannt ist. Am 29. Oktober wurde in der Marktpfarrkirche nochmals die Gospelmesse gesungen. Am gleichen Tag stand ein kleines Sonntagskonzert im BBH-Saal auf dem Programm. Und am Sonntagsgottesdienst am 9. Febr. 1996 wurde die Gospelmesse in der Christkönigskirche in Waldkraiburg aufgeführt. Dann liefen die Vorbereitungen für ein Chöre-Treffen in Mühldorf. Am 27. April trafen sich zehn Chöre aus dem Sängerkreis Inn-Salzach. Der Organisator Fritz Gerneth als Kreis-Chorleiter und zugleich Dirigent des Sängerbundes Mühldorf konnte das Publikum im Stadtsaal immer wieder zum Mitsingen begeistern.
Die Jahreshauptversammlung 1996 brachte einen Wechsel in der Vorstandschaft. Gerd Fischer kandidierte nicht mehr und so wählten die Mitglieder Hermann Brunner zum 1. Vorstand und Sepp Wimmer zum 2. Vorstand. Im November war ein Chöre-Treffen auf Einladung des dortigen MGV in Griesstätt. Zum 65. Geburtstag wünschte sich Pfarrer Hamberger die Gospelmesse, dieser Wunsch wurde natürlich in einem Festgottesdienst erfüllt. Im Jahr 1997 war das Frühlings-Konzert "Schön ist die Welt" zum großen Ereignis. Ein Doppel-Sextett aus dem Vorarlberg war als Gast-Chor geladen. Vorallem Mundart- und Volkslieder in unnachahmlicher Weise erfreuten die Besucher. Im Jahr 1998 haben die Vorstände Brunner und Wimmer ein offenes Singen am Gries, mehr als geselliges Ereignes für das Volk, veranstaltet. Und am 16. Mai beteiligte sich die Liedertafel beim Muttertagskonzert in Ampfing. Der Vereinsausflug 1998 ging in den Bayer. Wald, nach Zwiesel. Zum kleinen Festjahr, 155 Jahre Liedertafel, gehörte natürlich ein Konzert. Mit dem Titel "Ein Lied geht um die Welt" hat Dirigent Edi Kästner ein anspruchsvolles Programm zusammen gestellt, das die Besucher im vollbesetzten BBH-Saal vollauf begeisterte. Das Jahr ging mit der Feier zum 50. Geburtstag unseres Sängers Kurt Fischer, der in den kleinen Saal einlud, zu Ende.
Es ist zu erwähnen, dass in den vergangenen Jahren und auch derzeit meist mehr als 30 Sänger zu den Proben anwesend sind. Nun im Jahr 1999 kamen noch Günther Legler, Josef Schrottner und Alois Blüchel dazu. In diesem Jahr begann die Liedertafel mit dem Singen von Mai-Andachten in der herrlichen Kirche in Pürten und es war nicht vorhersehbar, dass dies Tradition werden würde. Um die öffentlichen Auftritte und Veranstaltungen chorisch zu verbessern, beschloss die Vorstandschaft, ein Sängerpodest anzuschaffen, Kostenpunkt etwas über 7.000 DM, Toni Thalhammer spendete dazu 3.000 DM. Am 18. April feierte Dirigent Edi Kästner zusammen mit den Sängern seinen 60. Geburtstag im Bischof-Bernhard-Haus. Er durfte bei den Liedern zuhören, es dirigierte Rolf Clemens. Im gleichen Jahr wurde Alois Lobentanzer für 65-jährige Mitgliedschaft geehrt und zugleich zum Ehrenmitglied ernannt. Der Jahresausflug führte nach St. Johann im Pongau, hier wurde zum Pfarrgottesdienst die Gospelmesse gesungen. Das Jahr klang aus mit der Mitgestaltung der Christmette in der Marktpfarrkirche.