Es sind nicht die nettesten Worte, die Pfarrer Seifert da bei der Christmette gewählt hat. Aber sie treffen doch manchmal unser empfinden. So ein Scheiss: diese Welt! So viel ist kaputt.
Eigentlich gehört diese Welt doch längst weggeschmissen… ist das Gottes Weg?
Wie unser Pfarrer doch noch die Kurve kriegt zu einer frohen Botschaft hört ihr als Abschluss unseres diesjährigen Adventskalenders in der Predigt der heurigen Christmette!
FROHE WEIHNACHTEN!
Es war im letzten Jahrtausend. Genauer gesagt 1998. Als junger Seminarist im Priesterseminar sind wir da von München aus in zwei Tagen nach Andechs gepilgert. Zu Fuß versteht sich. Eigentlich eine ganz schöne Erfahrung. Aber auch weit.
Ich kann mich noch an den zweiten Tag erinnern. Als der Kirchturm von Kloster Andechs endlich am Horizont zu sehen war. Bald g’schafft! Genial! Aber auch wenn man das Ziel schon weit gesehen hat… es ist dummerweise ewig nicht näger gekommen. Fast schon Folter;-) Umso schöner war’s dann, als wir endlich in Andechs angekommen sind!
Irgendwie ist das doch auch heute so an diesem 24. Dezember! Das Ziel ist vor Augen. Und doch noch so weit weg! Die einen platzen vor Erwartung… die anderen müssen noch so viel vorbereiten…
Ich wünsch‘ Euch und Ihnen für diese letzten Meter noch viel Geduld. Dass ihr dann – mit vielen virtuellen Begegnungen aus den letzten Tage in diesem Adventskalender und vielen realen Begegnungen in eurem Leben in diesem Advent – das Ziel der Weihnacht erreichen könnt: das Kind in der Krippe, der Mensch gewordene Gott, für den sich alle Anstrengung lohnt!
Morgen endet dann unser diesjährige Adventskalender mit der Mettenpredigt aus Kraiburg.
Heute schon ein großes Vergelt’s Gott an meine genialen Mitstreiter und an alle, denen diese Gedanken Freude bereitet haben und vielleicht eine Hilfe waren, in die Tiefe der Begegnung mit Gott zu finden!
Michael Seifert, Pfarrer
So ähnlich lautete unser Erstkommunionmotto in diesem Jahr. Auf dem Foto sehen wir den Aufsteller aus Flossing, den die Vorbereitungsgruppen aus allen acht Pfarreien mit viel Liebe gestaltet haben.
Jesus kommt als Wegweiser zu uns auf die Welt, um uns den Weg zum Vater zu zeigen. Durch seine Worte und Taten wird deutlich, wie sehr der Vater uns liebt. Er wendet sich allen Menschen zu. Er hilft den Armen, den Ausgeschlossenen, den Kranken, den Trauernden. Er weist uns darauf hin, wie wichtig und wertvoll Kinder sind. Er kennt uns durch und durch, weil er alle Erfahrungen als Mensch selbst gemacht hat.
Er verkündet uns das Reich Gottes, das dort beginnt, wo sich Menschen durch Gottes Liebe verwandeln lassen.
Diese Liebe will geteilt werden. Wie die Erstkommunionkinder können auch wir kleine Wegweiser sein, die auf Jesus hinweisen.
Lena Schreiner, Pastoralreferentin
„Das schaff ich schon allein!“ Das ist doch irgendwie unser Motto als Menschen. Selbstbestimmt. Selbstverwirklicht. Frei.
Aber soll ich wirklich alles alleine schaffen? Will ich das überhaupt?
Die heutige Predigt aus Polling will uns dazu einladen, darüber nachzudenken!
Michael Seifert, Pfarrer
Beim Firmwochenende im März diesen Jahres fuhren wir mit Diakon Andreas Wachter und einigen Ehrenamtlichen an den Walchensee zu einem Selbstversorgerhaus.
Gleich nach der Ankunft ging eine Tomatensoße beim Ausladen zu Bruch.
Ein paar Firmlinge kamen ganz selbstverständlich her und halfen mit, den Parkplatz wieder scherben- und soßenfrei zu machen. So konnte das Missgeschick in ein paar Minuten wieder beseitigt werden.
Wie schön, dass hier so selbstverständlich angepackt wurde und trotzdem fällt es uns oft schwer, Hilfe anzunehmen oder nach Hilfe zu fragen.
Jesus selbst kommt hilfsbedürftig und von Menschen abhängig zu uns auf die Welt und zeigt uns durch sein ganzes Leben, dass es ganz selbstverständlich ist, immer wieder nach Hilfe zu fragen, zu beten, sich an Gott zu wenden.
Auch wir dürfen Gott und unsere Mitmenschen ganz selbstverständlich nach Hilfe fragen, z.B. auch bei den Vorbereitungen für die Feiertage.
Lena Schreiner, Pastoralreferentin
Vier reiche Leute, die sich teure Reisen leisten können, die alles haben, was sie zum Leben brauchen, von Essen bis zur besten Kleidung, die tollsten Handys besitzen etc. werden bei einer bettelarmen Familie eingeladen. Die haben nicht mal fließend Wasser zuhause, gerade mal eine kleine Hütte zum Wohnen und Schlafen und eine noch kleinere zum Kochen. Kein Strom aus der Steckdose. Ein paar Hühner, ein bisschen „Garten“ (was man in der Trockenheit halt so Garten nennen kann) … das ist alles, was sie besitzen. Und für die reichen Leute wird dann noch aufgekocht – und sie kriegen ein Geschenk mit auf den Weg: ein lebendiges Huhn.
Wenn ich das so höre, könnt ich fast schon sauer werden. Jetzt haben die reichen Leute eh schon alles… und dann lassen sie sich noch beschenken mit dem wenigen, was die anderen haben! Was sind das denn für Leute?
Nun gut. Das war ICH, ein reicher Europäer mit drei reichen bayerischen Minis, die wir uns vor einigen Jahren nach Simbabwe auf den Weg gemacht haben zu Sr. Katharina Stenger und ihrer Missionsstation. Und WIR waren es, die eingeladen wurden in ein Dorf unweit der Mission zu einer Familie. WIR wurden da bekocht und beschenkt. Was uns tatsächlich ein wenig peinlich war. Aber Sr. Katharina hatte uns vorher eingebläut, dass das Ablehnen von Essen oder Geschenken die Leute nur kränken würde.
Selten habe ich so unverdient ein Geschenk bekommen! Und gesehen, wie Menschen sich freuen am Verschenken.
Vielleicht hat sich Gott auch so gefreut, als er sich an Weihnachten verschenkt hat? Vielleicht freut er sich auch so, wenn er sich uns schenkt jedes Mal in der Hl. Messe und der Kommunion? Obwohl ich’s ned wirklich „verdient“ hab.
Will ich mich von ihm auch dieses Weihnachten beschenken lassen?
Michael Seifert, Pfarrer
Das Foto zeigt: Die rechte Hand ist kurz vor der Stirn. Die Augen sind geschlossen. Verschlossen nicht aus Angst, sondern vielmehr im Vertrauen, was da kommt. Segen zu empfangen. Ein leichtes Lächeln ist zu sehen über die Freude dieser Begegnung. Mit dem Daumen wird die Hand das Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen zum Segen für den Jugendlichen. Eine
segensreiche Begegnung.
Sich segensreich begegnen
Ich möchte in den verbleibenden Tagen bis Weihnachten einladen, dass wir uns segensreich begegnen. Mit der Hand das Kreuzzeichen auf die Stern meines Mitmenschen zu zeichnen ist ein segensreiche Handlung, aber wir können auch unseren Mitmenschen, den Menschen, denen wir in diesen Tagen begegnen im Stillen zusagen: „Gott segne dich“.
Segen verändert und bewegt etwas: Zum Guten. Zur Freude aller.
Auf dem Foto freuen sich viele mit. Ich selbst bin auf diesem Foto der Gesegnete als 12-jähriger. Mit mir freuen sich meine Mutter, meine beiden Brüder und vermutlich auch mein damaliger Heimatpfarrer, der mit dem Rücken zum Bild steht. Mein Vater hat mit seinem fotografischen Auge diesen besonderen Moment festgehalten. Eine spontane Begegnung, die vermutlich nach einem Festgottesdienst in der Klosterkirche Ochsenhausen stattfand. Das Spontane wird deutlich, weil ich mit dem Fahrrad hinzukam. Der Segnende ist der damalige Bischof und heutige emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper.
Andreas Wachter, Diakon
P.S.: Zur Sicherheit: auf dem Bild ist allea andere als Gott zu sehen! Eher ein anderes erlösungsbedürftiges, hilfsbedürftiges Menschenkind als reines, zufälliges Beispiel - vor knapp 46 Jahren im schönen Altenmarkt;-)
„Gott hat sich klein gemacht, damit wir ihn verstehen, ihn annehmen, ihn lieben können.“
Benedikt XVI.
Bei der Hochzeit einer guten Freundin habe ich dieses kleine Schild „Schön, dass du da bist!“ auf meinem Platz gefunden. Da fühlt man sich gleich noch mehr willkommen durch so eine liebe Aufmerksamkeit.
Wie schön, dass wir einen Gott haben, der uns das auch vermitteln will. Wie schön, dass du da bist, wie schön, dass es dich gibt! Wir sind ihm so wertvoll, dass er seinen Sohn zu uns auf die Welt kommen lässt, damit wir es noch mehr erfahren und begreifen können.
Und wie schön, wenn wir dieses geniale Fest, dass Gott zu uns kommt, mit anderen lieben Menschen feiern können, in der Kirche und Zuhause.
Es ist ein Privileg, dass du da bist, denn wir wissen auch, wie schade und traurig es ist, wenn jemand nicht (mehr) mitfeiern kann.
„Schön, dass du da bist“ – wer würde sich über diesen Satz von mir freuen? Wem könnte ich mal wieder eine kleine Aufmerksamkeit machen?
Lena Schreiner, Pastoralreferentin
Mir war’s ehrlich nicht sooo bewusst… bis es mir das Redaktionsteam unseres diesjährigen Pfarrbriefs vor das Auge gestellt hat: der „Michel“ in mir – Michel von Lönneberga. Oder anders gesagt: das Kind in mir.
Und da kommen mir zwei Gedanken auch für diese Adventszeit:
Zum einen: das große Geschenk, wenn ich die Welt, gerade die adventliche Welt, durch die Augen eines Kindes sehen kann: die Spannung, weil der Adventskalender irgendwie nie zu Ende zu gehen scheint und Weihnachten immer noch so weit weg ist; die Freude, die auch kleine Dinge und Sachen, die mir als „altem Hasen“ längst selbstverständlich sind, bereiten können!
Zum anderen: sich selbst und das Leben nicht immer nur bierernst zu nehmen. Auch Jesus hat gelacht. Und in vielen seiner Gleichnisse hintersinnig die Umstände der Zeit aufs Korn genommen. Wir stellen uns Gott immer so tierisch ernst vor: Sorry – seien wir uns mal ehrlich, der Gott, der mich erschaffen hat, MUSS Humor haben;-)
So darf ich euch heute einladen, diese Adventszeit ein wenig als „Michel“ zu begehen. Sie wird tiefer und größer und vielleicht sogar Gott-gefälliger werden!
Michael Seifert, Pfarrer
An diesem Sonntag feiern wir den Gaudete- Sonntag: den „Freut-euch-Sonntag".
Was macht einen freudigen Menschen aus? Diakon Andreas Wachter berichtet in seiner heutigen Predigt in Grünthal von einer Begegnung in seiner Kindheit mit einem Kartäuser - einem Ordensmann, der streng hinter Klostermauern lebt...
„Der Name Advent ist hinreichend berühmt und bekannt. Mit seiner (tatsächlichen) Bedeutung könnte es jedoch anders sein.“
Das hat jetzt nicht der etwas seltsame halbe Kraiburger und halbe Flossinger Pfarrer geschrieben, der bald wieder EIN ganzer Pfarrer sein darf. Nein. Das hat der Hl. Bernhard von Clairvaux (gestorben 1153) gepredigt . Und zur Vorsicht: auch wenn ich heute nach einer Pfarrbüro-Adventsfeiernacht umrahmt von zwei sehr kurzen Engelamtsnächten ein wenig alt aussehe: nein, ich habe ihn nicht persönlich gekannt.
Aber er hat’s vor über 870 Jahren schon auf den Punkt gebracht, was auch ich heute beobachte. Beispiel gefällig? Neulich hat mich – schon in der 1. Adventswoche – eine Ministrantin gefragt, warum denn in der Kirche noch keine Christbäume stehen? … Kurzer Herzinfarkt beim Pfarrer.
Aber: Woher soll’s sie’s auch wissen, dass Christbäume nicht zum Advent, sondern zur Weihnachtszeit gehören, dass wir im Advent erst langsam hinwarten auf die Fülle des Lichtes mit dem Adventskranz – wenn landauf, landab die grellen Lichter schon weit vor dem 1. Advent in vollem Glanz leuchten? Woher soll sie’s wissen, wenn die Christbäume in vielen Stuben schon den ganzen Dezember stehen, um dann endlich ein paar Tage nach Weihnachten entsorgt werden zu können?
Ich finde, dass wir uns einer riesigen Chance berauben, wenn wir „nur“ noch Vorweihnachtszeit feiern und nicht mehr Advent, wenn wir nicht mehr hinwarten können. Wenn wir an Weihnachten die Schnauze voll haben von „Stille Nacht“ und Weihnachsgebäck, weil wir den Advent abgeschafft haben. Gebt ihm eine Chance: Rettet den Advent!
Michael Seifert, Pfarrer
Heute dürfen wir in einem kurzen Video der Hl. Luzia begegnen…
Andreas Wachter, Diakon
Einmal im Monat fahren wir Seelsorger hinaus zur Krankenkommunion. Es sind wertvolle Begegnungen, die mich immer wieder zum Nachdenken anregen und dankbar machen. Bevor gemeinsam gebetet wird und die Besuchten die Kommunion empfangen entstehen meist gute Gespräche.
Letzte Woche besuchte ich Frau Schatzeder, die über 90 Jahre alt ist. In einer Einfachheit begrüßt sie einen und es kommt dabei ihre zufriedene und frohe Art zum Ausdruck. Als sie neun Jahre alt war, hat der 2. Weltkrieg begonnen. Als Kind und Jugendliche in den Kriegs- und Nachkriegsjahren hat sie Not erfahren und Zeiten, wo es nicht viel zu Essen gab. Trotzdem war sie und die Familie immer zufrieden. Wenn in unserer Zeit die Menschen unzufrieden sind und auch der Glaube verloren geht, dann kann sie es nur schwer verstehen.
Der Glaube, das Gebet und Gottesdienste (mittlerweile im Fernsehen) tragen Frau Schatzeder durchs Leben. Von ihrer Zufriedenheit kann man nur lernen, wenn wir uns bewusst machen, was wir alles haben.
Das Brotwunder von Taufkirchen
Eine kleine Geschichte der Dankbarkeit kann Frau Schatzeder erzählen. Ein kleines „Brotwunder“.
Die Kriegsjahre waren Zeiten des Hungers. Nach der Weizenernte ist die 12-jährige Rita mit anderen Kindern über die Felder gegangen und sie haben die übrigen Ähren gesammelt. 80 Pfund Weizen (40 kg) kamen zusammen. Sie haben gedroschen und die Körner in der Mühle in Kraiburg mahlen lassen. Daraus konnten viele Brote gebacken werden, die so wichtig waren und die Familie nähren.
Ein kleines Wunder in dieser Zeit, welches die Kinder ermöglichten.
Andreas Wachter, Diakon
In meiner Ausbildung zur Pastoralreferentin bin ich immer wieder Menschen begegnet, die durch andere Personen zum Glauben und/oder auch zu ihrem kirchlichen Beruf gefunden haben.
Bei mir war es damals mein Religionslehrer, der mich über viele Jahre begleitet hat, der mich ernst genommen hat und an meiner Meinung interessiert war.
Danke an alle Relilehrerinnen und Relilehrer, Patinnen und Paten, Eltern und Großeltern, Ehrenamtlichen, Seelsorgerinnen und Seelsorger, die die jungen Menschen mit ihren Fragen und ihrem Suchen nicht allein lassen – man weiß nie, welche Türen dadurch geöffnet werden. ;-)
Lena Schreiner, Pastoralreferentin
17 Männer, jüngere und ältere, sitzen in einem Raum sind beim Mittagessen. Sie löffeln ihre Suppe. Man hört viel Klappern der Löffeln auf den Tellern. Es spielt leise Musik. Und keiner spricht ein Wort.
Seltsam? Die jungen Leute würden „weird“ sagen. Ja. Wahrscheinlich ist es das auch.
Aber so hat’s ausg’schaut auf meinen Exerzitien. Vier Tage lang. Fast kein Wort gesprochen, außer beim Beten und vielleicht mal ein kurzer Gruß beim Spazierengehen.
Was für die einen völlig verrückt, für die anderen ein eklatanter Verstoß gegen die Genfer Menschenrechtskonvention ist, finde ich … einmal im Jahr für diese vier Tage… genial!
Einmal nicht ständig meinen Senf zu allem dazugeben müssen, einmal ganz bei meinen Gedanken bleiben dürfen. Einmal will wirklich niemand was von mir.
Und ich kann meine weiteren Sinne schärfen, weil der andere beim Mittagessen eben ned sagen kann: „Gib mir mal den Teller“! Ich muss die die Augen offen halten und schauen, was der andere von mir brauchen könnte…
Stille – ein gewaltiger Ort der Sammlung , aber auch der Begegnung. Denn nach vier Tagen kenne ich die weiteren Priester am Tisch eigentlich schon ganz gut mit ihren Marotten und Stärken. Auch ohne Worte!
Ich wünsch euch auch solche heilsamen Oasen – gerade jetzt in der turbulenten Adventszeit!
Michael Seifert, Pfarrer
… der Gegenverkehr auf der schmalen walisischen Straße heuer. Wenn mein genialer Fahrer da nicht bereit gewesen wär‘, hätt’s wahrscheinlich *boom* gemacht! Denn der Gegenverkehr hat sich ja nicht bemerkbar gemacht vorher. Er war einfach da auf einmal.
Bereit sein! Dazu ruft uns auch der Advent auf! Bereit sein für Gott in meinem Leben. Er kündigt sich im Regelfall auch nicht an à la „Am Samstag um 16 Uhr komm ich zum Kaffeetrinken. Hast du schon Zeit?“ Nein. ER ist halt plötzlich da. Nah. Spürbar. Wenn ich diesen Augenblick verpenn‘, hab ich Pech gehabt.
So ähnlich geht’s auch Maria, als der Engel bei ihr eintritt. Sie war bereit. Bereit für diese Begegnung mit Gott in ihrem Leben. So bereit, dass sie zwar ein wenig verdutzt war, vielleicht auch ein wenig „dakemma“ ist – aber doch ihr JA zu Gottes Plan mit ihr voller Überzeugung sagen konnte.
Wie bereit bin ich, wenn ER plötzlich kommt?
Michael Seifert, Pfarrer
Wie viele Gräben wurden uns geschlagen? Wie viele Hügel, Berge und Mauern haben wir errichtet?
Sie alle machen es Gott schwerer, bei uns zu landen. Bleiben wir dran, ein Leben lang, um Gott die Wege zu bereiten zu uns selber! Die Kraft und Freude daran wünsche ich euch und ihnen heute von ganzem Herzen.
Die heutigen Gedanken folgen unten...
Michael Seifert, Pfarrer
Anderen begegnen wir in diesen Tagen genug: bei der Weihnachtsfeier, beim Christkindlmarkt… vielleicht ja sogar im Gottesdienst. Ab und an schadet es aber nicht – vielleicht gerade in der stressigen „Staaden Zeit“ – jemandem zu begegnen, der uns nahe ist wie sonst nur Gott selbst…
Dazu ein paar Gedanken, die ich fürs Radio aufgenommen habe...
Michael Seifert, Pfarrer
Heute ist Nikolaustag. Diesem Heiligen dürfen wir tatsächlich immer wieder begegnen:
Am Nikolausabend in den Familien, auf Weihnachtsmärkten, auf Advents- und Weihnachtsfeiern und bei uns in den Kirchen. In der Aukapelle in Kraiburg, die dem Heiligen geweiht ist und in Hausing, wo in einer Feldkapelle gegenüber von Jettenbach eine lebensgroße Nikolausfigur zu sehen ist. Auch das Alten- und Seniorenheim in Kraiburg ist dem Heiligen geweiht.
Ein prominenter Heiliger, auch in der Ostkirche, der über die christliche Welt hinaus bekannt ist.
Oft wird er als verlängerter Arm der Erziehung herangezogen, um die positiven und negativen Eigenschaften der Kinder aufzuzeigen und die Kinder beispielsweise zu ermahnen ihr Zimmer aufzuräumen oder den Eltern mehr zu helfen. Es stellt sich die Frage, ob wir ihn hier nicht verzwecken.
Er ist für mich aber vor allem ein Mensch der Barmherzigkeit, das zeigen mir die Legenden über ihn. Er handelt nicht, weil er Recht haben will und für sich ein Recht behauptet. Sein Handeln dient dem Gemeinwohl, dem Miteinander und der Sorge für die Mitmenschen.
Barmherzigkeit durchbricht Rechthaberei und ermöglicht ein aufeinander zugehen. In unserer Zeit, wo Auseinandersetzungen auf der Tagesordnung sind und oft nur an das eigene wohl gedacht wird ist der Nikolaustag eine Einladung füreinander da zu sein. Barmherzigkeit zu leben.
Andreas Wachter, Diakon
Anja Treffler - in: Pfarrbriefservice.de
Komm uns entgegen,
Gott-mit-uns, Immanuel.
Du willst unter den Menschen sein
und mit uns gehen durch die Zeit.
Lass dein Licht aufleuchten unter uns.
Wecke uns auf aus unserer Trägheit,
aus unserem Schlaf.
Schärfe unsere Sinne für dein Kommen.
Mach uns hellhörig für dein Wort.
Schenke uns einen klaren Blick für die Menschen,
in denen du uns begegnest.
Gib uns eine feine Nase und einen empfindsamen
Geschmack für die Welt um uns herum.
Lass uns dich und deine Gegenwart ertasten
in uns und um uns.
Schärfe unsere Sinne und setze uns in Bewegung,
dass wir aufeinander zugehen und miteinander
dem Heil entgegengehen.
Beate Jammer
Im ersten Moment nerven solche Menschen. Denn eigentlich ist’s doch viel schöner, gelobt zu werden. „Ihre Predigt war wieder die genialste auf Erden, Herr Pfarrer!“ Das ist doch viel schöner als wenn jemand mir nach dem Gottsdienst sagt: „Da waren sie aber ein wenig einseitig heute, Herr Pfarrer!“ oder „Heute war’s aber a wenig sehr hochtrabend.“
Klar. Lob hören wir – höre auch ich – viel lieber als wenn jemand was an mir kritisiert.
Und doch: wenn mir alle nur sagen, wie toll ich bin – sei’s tatsächlich so oder auch nur „schöngefärbt“, wie soll ich da wachsen können? Wie soll ich mich verbessern? Wie soll ich auf meine Fehler aufmerksam werden?
Seid also froh und dankbar, um die Menschen, die wie die Propheten Gottes, auch mal in aller Freundlichkeit und Ehrlichkeit sagen, wenn du dich verrannt hast oder dir den „Hut“ zurechtrücken, statt drüber zu tuscheln, dass er schief sitzt. Weil sie es gut mit dir meinen!
Michael Seifert, Pfarrer
An Allerheiligen waren sehr viele da. Sonst ist es meist ein wenig ruhiger auf unseren Friedhöfen. Und doch bin ich dankbar, dass es sie gibt. Denn sie sind Orte, an denen wir in besonderer Weise denen begegnen können, die vor uns waren. Menschen, denen wir zu verdanken haben, dass wir leben und wie wir leben. Klar: auch sie haben Fehler gemacht. Nicht alles ist gut gelaufen. Aber doch. Ohne sie würden viele Selbstverständlichkeiten unseres Lebens nicht so funktionieren.
Beten wir für unsere „Vorgängerinnen und Vorgänger“. Stehen wir ein für eine lebendige Beziehung mit ihnen. Getragen von ihrem Leben können wir weiterbauen an der Zukunft, die Gott uns schenkt.
Michael Seifert, Pfarrer
In der 3. Klasse habe ich die Kinder gefragt, was ihnen am Bild vom brennenden Dornbusch gefällt.
Ein Kind hat geantwortet, „dass Gott so schön leuchtet, ich wäre nie darauf gekommen, ihn so zu sehen.“ Ein anderes Kind meinte, „wie cool, da war Mose bestimmt schön warm, als er Gott getroffen hat.“ Und eine weitere Antwort lautete „dann erkennt man ihn schon aus der Ferne, dann ist Gott ja gar nicht unsichtbar.“
Zu Beginn des Advents sind wir eingeladen, genauso wie die Kinder, über die Begegnung zwischen Gott und Mose zu staunen. Gott offenbart sich uns immer wieder. Wir bereiten uns darauf vor, ihn durch Jesus noch besser kennenzulernen.
Was gefällt mir am Bild vom brennenden Dornbusch?
Ist Gott mir schon begegnet?
Lena Schreiner, Pastoralreferentin
zum Foto: Bild: Doris Hopf, dorishopf.de - In: Pfarrbriefservice.de
Gefangen von Rausch und Trunksucht, von den Sorgen des Alltags ruft uns der Advent auf, Ausschau zu halten nach Gott! Erheben wir unsere Häupter dazu!
Dazu öffnen wir unser 1. Türchen und hören die heutige Predigt aus der Marktkirche Kraiburg!
Gesegneten Advent!
Michael Seifert, Pfarrer